"Gespräche, aber nichts unterschrieben": Pramac zu Razgatlioglu-Gerüchten

Pramac-Teammanager Gino Borsoi äußert sich zu den Gerüchten um Toprak Razgatlioglu - Er bestätigt Gespräche, aber es soll noch nichts entschieden sein

(Motorsport-Total.com) - Die "Silly Season" im MotoGP-Transferkarussell hat an Fahrt aufgenommen. Einerseits hat Jorge Martin die Absicht klargestellt, dass er Aprilia zum Saisonende verlassen will. Er wird mit einem Wechsel zu Honda in Verbindung gebracht.

Titel-Bild zur News: Toprak Razgatlioglu

Fährt Toprak Razgatlioglu 2026 für Pramac-Yamaha? Zoom

Andererseits wird ein anderer großer Name immer lauter im Zusammenhang mit Yamaha genannt: Toprak Razgatlioglu. Der Star der Superbike-WM soll bereits 2026 für das Yamaha-Satellitenteam Pramac an den Start gehen.

Paolo Pavesio soll im Hintergrund mit Razgatlioglu-Manager Kenan Sofuoglu die Fäden ziehen. Bevor Pavesio im MotoGP-Projekt die Nachfolge von Lin Jarvis angetreten hat, war er in der Superbike-WM bei Yamaha und feierte mit Razgatlioglu 2021 den WM-Titel.

Man kennt sich also bestens. Pavesio ist an diesem Wochenende nicht im MotorLand Aragon. Pramac-Teammanager Gino Borsoi äußerte sich am Freitag zurückhaltend zum Thema Razgatlioglu.

"Im Moment sind das nur Gerüchte im Fahrerlager. Mehr nicht", so Borsoi in der englischen TV-Übertragung von Dorna Sports. "Ich sage nur: Gerüchte sind Gerüchte. Natürlich hat Yamaha Kontakt mit Sofuoglu aufgenommen. Es gibt Gespräche."

"Wir sprechen über die kommende Saison, aber wir müssen auch an unsere aktuellen Fahrer denken, denn sie zeigen nach wie vor großes Potenzial. Zwischen jetzt und dem Sommer müssen wir herausfinden, wo unsere Fahrer stehen - und dann eine Entscheidung treffen. Das ist alles."

Denn laut Borsoi ist derzeit noch alles offen: "Ich habe gesagt, Gerüchte sind Gerüchte. Es wurde noch kein Vertrag mit Toprak unterschrieben. Wir haben lediglich ein Gesprächsfenster geöffnet. Wir denken noch über das Line-up für das kommende Jahr nach."

Miller oder Oliveira: Wer darf bleiben?

Miguel Oliveira und Jack Miller haben Verträge mit Yamaha. Oliveira hat einen Zweijahresvertrag in der Tasche, Miller nur für die laufende Saison. Deswegen wird vor allem sein Platz mit Razgatlioglu in Verbindung gebracht.

Als Miller in Aragon bezüglich seiner Zukunftsoptionen gefragt wurde, antwortete er: "Von meiner Seite gibt es keine Neuigkeiten. Ich fahre einfach meine Saison, tue, was ich kann, und warte ab, wie sich am Ende alles entwickelt."

"Alles, was ich tun kann, ist, weiterzumachen wie bisher - das ist alles. Ich bin in diesem Jahr besser drauf als im vergangenen, weil ich konkurrenzfähig bin. Ich zeige den Leuten, dass ich nicht völlig unfähig bin oder verlernt habe, wie man ein Motorrad fährt."

Gino Borsoi

Gino Borsoi bestätigt, dass Toprak Razgatlioglu ein Thema ist Zoom

Denn Miller hat sich hinter Fabio Quartararo als zweitschnellster Yamaha-Fahrer positioniert. "Ich weiß, was ich kann, und ich bin definitiv in einem besseren mentalen Zustand als vergangenes Jahr", betont der Australier deshalb. "Und ich genieße es, mein Motorrad zu fahren."

Auf der anderen Seite verletzte sich Oliveira beim zweiten Saisonrennen im Sprint in Argentinien. Anschließend musste er drei Grand-Prix-Wochenenden pausieren. Deshalb will Yamaha ihm noch etwas Zeit geben, um sein Können mit der M1 zu entfalten.

Denn es gibt auch das Gerücht, dass Razgatlioglu womöglich nicht Millers Platz übernimmt, sondern jenen von Oliveira. Es soll in Oliveiras Zweijahresvertrag eine Ausstiegsklausel abhängig von den Ergebnissen geben.

Borsoi sagt diesbezüglich nur so viel: "Wir haben mit unseren Fahrern zwei unterschiedliche Vertragskonstellationen. Deshalb müssen wir das genauer prüfen und Gespräche mit den Managern führen, was die Zukunft betrifft."

Miguel Oliveira

Steigt der Druck auf Miguel Oliveira und könnte er seinen Platz verlieren? Zoom

"Wir sprechen über die kommende Saison, aber wir müssen auch an unsere aktuellen Fahrer denken, denn sie zeigen großes Potenzial. Im Moment versuchen wir auch herauszufinden, ob wir in der nächsten Saison dieselbe Fahrerpaarung wie in dieser Saison behalten wollen."

Es stellt sich die Frage, wie gut Razgatlioglu mit dem MotoGP-Bike wäre. "Er hat ein unglaubliches Talent", lobt Yamaha-Testfahrer Augusto Fernandez. "Er macht Dinge mit dem Motorrad, die wirklich erstaunlich sind."

"Ich sage aber auch: Ich bin die Superbike-Maschine gefahren, und ich sage auch, dass MotoGP damit überhaupt nichts zu tun hat. Also: Hat er Talent? Ja, ganz klar. Und vielleicht würde er es auf jeden Fall schaffen, schnell zu sein. Ich weiß nicht, wie schnell er schnell wäre, aber es ist klar, dass er ein unglaubliches Talent hat."