• 08.08.2009 14:02

  • von Britta Weddige

Frustrierter Vermeulen wägt seine Optionen ab

Chris Vermeulen ist sich nicht sicher, ob er noch ein Jahr bei Suzuki anhängen soll: "Will um Siege kämpfen, nicht um 13. Plätze"

(Motorsport-Total.com) - Bei Chris Vermeulen macht sich allmählich Frustration breit: Sein Suzuki-Team macht nur langsame Fortschritte, den Kampf um die Spitzenpositionen machen andere untereinander aus. Zwar gibt es immer wieder Lichtblicke, die für einen Hoffnungsschimmer bei dem Australier und seinem Teamkollegen Loris Capirossi sorgen, doch die Rückschläge folgen auf den Fuß.

Titel-Bild zur News: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen hat keine Lust mehr, den anderen hinterherzufahren

"Ich denke nicht, dass wir Rückschritte machen, aber die anderen entwickeln sich schneller", sagt Vermeulen gegenüber 'Autosport'. "Wettbewerbsmäßig fallen wir also zurück, auch wenn wir Fortschritte machen. Wir sind dabei nur langsamer als andere Hersteller."#w1#

Woran das liegt, kann Vermeulen auch nicht erklären. Aber es wurden nun einige wichtige Positionen in der Fabrik neu besetzt, "mit Leuten, die ich wirklich respektiere. Ich hoffe, dass es nun besser läuft. Auf diesem Niveau erwartet man, dass sich die Dinge über Nacht ändern. Ich hoffe, dass es bei uns bald soweit ist."

Und es muss sich bald etwas ändern, sonst wir Vermeulens Frust noch größer: "Ich gebe auf der Maschine alles und vor zwei Jahren habe ich um diese Zeit regelmäßig um Podiumsplätze gekämpft", seufzt er. "Ich fahre nicht langsamer, ich habe mich als Fahrer sogar verbessert - von daher ist es wirklich schlecht. Ich will nicht um den 13. Platz fighten, ich will um Siege kämpfen."

"Ich will jede Woche auf dem Podium stehen und nicht in der vorletzten Reihe." Chris Vermeulen

Wenn sich die Situation nicht bessert, will sich Vermeulen nach einem neuen Arbeitgeber umschauen, auch wenn er zu Suzuki eine enge Verbundenheit spurt: "Suzuki hat mir den Durchbruch in der MotoGP ermöglicht. Ich hatte gute Zeiten mit ihnen und schlechte Zeiten. Aber mein Ziel ist, Weltmeister zu werden", betont er.

Deshalb sucht er nach der besten Maschine, mit der er die Chance hat, Weltmeister zu werden, "egal ob das bei Suzuki oder bei einem anderen Hersteller ist. Noch habe ich keine Entscheidung getroffen, aber mein Ziel ist, für mich selbst Rennen zu gewinnen." Noch so ein Jahr wie dieses könne er sich einfach nicht leisten, so Vermeulen: "Ich will jede Woche auf dem Podium stehen und nicht in der vorletzten Reihe."

Die Suche nach einem anderen Arbeitgeber werde jedoch nicht einfacher, wenn man keine Resultate vorzuweisen hat, weiß der Australier: "Wenn du jede Woche auf dem Podium stehst, sehen dich die Leute. Aber ich glaube, dass die Leute im Fahrerlager schon einschätzen können, wer auf guten Equipment gut ist und wer nicht, wer ein guter Fahrer ist und wer nicht. Ich hoffe es!"