Fabio Quartararo zum WM-Kampf: "Pecco der Mann, den es zu schlagen gilt"

Fabio Quartararo spricht von einer schwierigen Situation seit Februar - Er macht sich keinen WM-Druck, denn derzeit ist Bagnaia der Mann, den es zu schlagen gilt

(Motorsport-Total.com) - Vor dem 14. von 20 Saisonrennen führt Fabio Quartararo die MotoGP-Wertung 32 Zähler vor Aleix Espargaro (Aprilia) und 44 vor Francesco Bagnaia (Ducati) an. Im Spitzenfeld der italienischen Maschinen ist Quartararo mit seiner Yamaha quasi ein "Einzelkämpfer".

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo, Francesco Bagnaia

Kann Bagnaia Quartararo in den verbleibenden Rennen noch einholen? Zoom

"Ich kann nicht sagen, dass ich in einer schlechten Situation bin, weil ich die Weltmeisterschaft anführe. Aber innerlich sind wir in einer schwierigen Situation", sagt der Franzose bei 'MotoGP.com' und betont: "Wir sind seit Februar 2022 in einer schwierigen Situation."

"Wir hatten große Probleme mit unserem Motorrad. Alle Marken und Fahrer haben Fortschritte gemacht, aber wir sind mehr oder weniger gleich geblieben. Das macht mein Leben schwieriger. Wenn ich meine Pace alleine fahren kann, dann bin ich super schnell."

"Aber sobald ich in einer Gruppe bin, verlieren wir bei der Beschleunigung und auf der Geraden sehr viel. Ein Überholmanöver vorzubereiten ist ein Albtraum, weil ich viel riskieren muss. Wir brauchen mehr Leistung und eine bessere Beschleunigung."

Spielberg: Yamaha setzt auf kurze Übersetzung

Auf der Powerstrecke in Spielberg wurde Quartararo trotzdem hinter Bagnaia Zweiter und büßte nur fünf Punkte ein. Interessant war die Getriebeübersetzung. Die Yamaha war in den sechs Gängen relativ kurz übersetzt, um bei der Beschleunigung mithalten zu können.

Die Ducatis waren im direkten Vergleich etwas länger übersetzt. Außerdem nutzten die Ducati-Fahrer in Österreich gar nicht den sechsten Gang. In der Woche nach Spielberg fand in Japan ein wichtiger Test mit Testfahrer Cal Crutchlow statt. Der Brite flog extra dafür von Europa nach Japan.

"Cal hat schon den ersten Prototypen getestet", verrät Quartararo. Ob er selbst den neuen Motor für das nächste Jahr bereits in der kommenden Woche im Laufe der beiden Testtage in Misano probieren wird, ist von Yamaha noch nicht bestätigt worden.

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo wartet auf den neuen Motor für das nächste Jahr Zoom

Yamaha baut kein Motorrad nur für Quartararo

Dass sich die japanische Marke ausschließlich auf Quartararo konzentriert, will er nicht stehenlassen: "Sie bauen kein Motorrad nur für mich. Im Vorjahr hat Maverick das erste Rennen gewonnen. Aber momentan bin ich der Einzige, der das Motorrad fahren kann."

"2019 musste ich sehr sanft fahren, damit das Motorrad funktioniert. Jetzt ist das Gegenteil der Fall. Ich fahre am Limit. Von außen sehe ich vielleicht sanft aus, aber ich bin super aggressiv. Nur so kann man die Yamaha fahren."

In den vergangenen Wochen hat vor allem Bagnaia eine Aufholjagd gestartet. Nach dem Sachsenring hatte der Italiener 91 WM-Punkte Rückstand auf Quartararo. Dann gewann der Ducati-Fahrer die nächsten drei Rennen hintereinander. Sein Rückstand schrumpfte auf 44 Zähler.

Fabio Quartararo

Derzeit ist nur Fabio Quartararo mit der Yamaha konkurrenzfähig Zoom

Bagnaia hat seinen Rückstand damit innerhalb kürzester Zeit praktisch halbiert. "Er ist momentan der Mann, den es zu schlagen gilt", erkennt Quartararo an. "Sein Motorrad funktioniert sehr gut und auch er fährt sehr gut. Damit sage ich aber nicht, dass Aleix kein WM-Anwärter ist."

"Aber vielleicht ist 'Pecco' der Mann, den es in dieser Saison zu schlagen gilt. Ich mache mir aber keine Sorgen. Es ist komplizierter als im Vorjahr. Ich habe aber nicht den Druck, dass ich den WM-Titel behalten muss."

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