• 29.01.2009 17:05

  • von Roman Wittemeier

Ezpeleta: "Superbikes sind nicht unser Feind"

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta spielt die Superbike-Ambitionen von MotoGP-Superstar Valentino Rossi herunter: "Aber wenn er will, dann soll er"

(Motorsport-Total.com) - Was macht Valentino Rossi, wenn Ende 2010 sein Yamaha-Vertrag ausläuft? Der italienische Superstar hat bisher viele verschiedene Hinweise auf seine mögliche Zukunft gegeben - allerdings war von einem weiteren Engagement in der MotoGP eher selten die Rede. Rallye und Formel 1 begeistern den "Doktor", aber auch an der Superbike-Szene hat er durchaus Gefallen gefunden. Nicht erst das heiß diskutierte Duell mit dem zurückgetrenen Superbike-Champion Troy Bayliss heizte die Spekulationen an.

Titel-Bild zur News: Carmelo Ezpeleta

Carmelo Ezpeleta fürchtet die Superbike-WM nicht als ernsthafte Konkurrenz

Rossi hatte ganz offen darüber gesprochen, dass er sich einen Auftritt im Rahmen der WSBK durchaus vorstellten könnte, oder sogar wünschen würde. Doch vertraglich und taktisch spricht einiges gegen einen solchen Schachzug. Bei Yamaha wünscht man sich wohl kaum, dass Rossi möglicherweise den Yamaha-Vertretern in der Superbike-WM um die Ohren fährt. Der Ruf der gesamten Fahrerriege um Youngster Ben Spies könnte leiden.#w1#

Trotzdem bleibt die Frage: Folgt Rossi 2011 dem Vorbild von Max Biaggi, Carlos Checa und Co. und geht in die Konkurrenzserie? "Valentino hat doch nur gesagt, dass er gern an einem einzigen Rennen teilnehmen möchte", spielte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta die Spekulationen um Rossi gegenüber 'Motor Cycle News' herunter. "Aus meiner Sicht ist das gar kein Problem. Ich habe schon oft gesagt, dass ich mit der Superbike-WM keinerlei Probleme habe."

Aus Vermarktungssicht wäre der Weggang des achtfachen Weltmeisters ein Drama für die Dorna. Rossi ist nach wie vor das große Zugpferd der MotoGP. Ob Stoner, Pedrosa oder Lorenzo jemals einen solchen Kultstatus erreichen, scheint mehr als fraglich. "Wenn Valentino dort ein Rennen fahren möchte, dann ist das seine Entscheidung. Zurzeit ist er in der MotoGP, hat einen festen Vertrag, ist amtierender Weltmeister und wird weiterfahren", so Ezpeleta.

"Wenn er einen solchen Auftritt möchte wie in der Rallye-Weltmeisterschaft, dann soll er das machen. Die Superbikes sind doch nicht unser Feind. Ganz eindeutig sind wir die erste Adresse im Motorradsport und sie sind auf Platz zwei", rückte Ezpeleta die Hackordnung zurecht. "Ich kann Valentino verstehen. Er probiert alles aus, was ihm Spaß macht. So hat er es bei Rallye und Formel 1 gemacht, und so möchte er das nun bei den Superbikes machen. Ich kann das nachvollziehen."