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Ezpeleta: "Schumacher ist keine Gefahr für uns"
Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta im Interview über die Konkurrenz zur Formel 1, die Pläne für die Zukunft und deutsche Talente auf dem Vormarsch
(Motorsport-Total.com/SID) - Die Wirtschaftskrise macht dem Motorrad-Grand-Prix-Sport Sorgen. Nachdem das kleine Hayate-Team in der MotoGP endgültig zumachen musste, sind auch die letzten Spuren von Kawaski aus der Königsklasse verschwunden. Honda, Ducati, Yamaha und Suzuki treten ebenfalls deutlich auf die Kostenbremse. Das MotoGP-Starterfeld besteht gerade einmal aus 17 Piloten. Wie man der Krise trotzen will, erklärt Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta im Interview.

© Blusens BQR
Chefvermarkter Carmelo Ezpeleta sieht den GP-Sport auf einem guten Weg
Frage: "Herr Ezpeleta, Rekord-Weltmeister Michael Schumacher kehrt 2010 in die Formel 1 zurück. Haben Sie Angst, mit der Motorrad-Weltmeisterschaft Fans und Sponsoren zu verlieren?"
Carmelo Ezpeleta: "Nein. Das ist keine Gefahr für uns, ich mache mir keine Sorgen. Wir haben viele Jahre gut neben einer Formel 1 mit Michael Schumacher gelebt, und wir haben auch keinen Boom erlebt, nur weil er irgendwann zurückgetreten ist."#w1#
Frage: "Die Motorrad-WM steht vor großen Veränderungen. 2010 wird die Moto2 als Nachfolge-Klasse der 250er eingeführt, die MotoGP kehrt 2012 wieder zu den 1.000ccm-Maschinen zurück. Können Sie so Fans gewinnen und der Finanzkrise trotzen?"
Ezpeleta: "Ich hoffe es. Die Moto2 wird ein fantastischer Erfolg. Nach jetzigem Stand werden wir mit 39 Maschinen fahren, zudem stehen noch einige Teams und Fahrer auf der Warteliste. In der MotoGP haben wir 2010 mindestens 17 Starter, 2012 werden es im Idealfall 22 sein, vielleicht sogar 24."
Frage: "Rechnen Sie bis dahin mit einem Einstieg von BMW?"
Ezpeleta: "Wir haben noch mit niemandem konkrete Gespräche geführt."
Frage: "Wird 2012 auch ein deutscher Fahrer in der Königsklasse am Start sein?"
Ezpeleta: "Ich hoffe es. Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns, einer der wichtigsten in Europa. Ich bin guter Dinge. Es gibt wieder viele gute und junge Fahrer in Deutschland."
¿pbvin|2|2309||0|1pb¿Frage: "Welcher dieser jungen deutschen Fahrer ist Ihre größte Hoffnung? Stefan Bradl?"
Ezpeleta: "Ja, Bradl ist ein großes Talent. Aber wie gesagt, es gibt viele junge deutsche Fahrer, in die man Hoffnungen setzen kann. Ich habe da keinen Favoriten."
Frage: "Im Vorjahr hat die Dorna Jonas Folger zum Einstieg in die WM verholfen. In der MotoGP gab es seit der Einführung 2002 in Alex Hofmann nur einen deutschen Fahrer, nun bereits in der dritten Saison gar keinen. Ist es vorstellbar, dass die Dorna einen deutschen Fahrer in die MotoGP nach vorne bringt?"
Ezpeleta: "Nein. Wir können ihnen beim Einstieg helfen. Aber wenn sie einmal in der WM angekommen sind, müssen sie sich alleine durchschlagen."
Frage: "Der deutsche Grand Prix auf dem Sachsenring lockt Jahr für Jahr über 200.000 Besucher an. Sechs Monate vor dem Rennen sind derzeit auch schon wieder 75.000 Tickets verkauft. Ist der Sachsenring ein besonderes Phänomen?"
Ezpeleta: "Auch hier gilt: Deutschland ist ein wichtiger Markt für uns. Wir sind sehr glücklich darüber, welch hervorragende Arbeit die Organisatoren dort leisten. Das Rennen ist ganz anders als alle anderen, aber sehr gut. Ich bin sicher, der Sachsenring wird noch lange leben."

