• 13.01.2010 10:43

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Hayden setzt Vertrauen in neue Teamstruktur

Vittoriano Guareschi und Alessandro Cicognani sind die neuen Hoffnungsträger von Ducati, denen auch Nicky Hayden einiges zutraut

(Motorsport-Total.com) - "Jede Veränderung birgt eine neue Chance", sagt Nicky Hayden nicht nur über das modifizierte Reglement, sondern vor allem auch über die neue Teamstruktur bei Ducati. Denn anstelle von Livio Suppo haben bei den Roten aus Bologna nun Vittoriano Guareschi (Teamchef) und Alessandro Cicognani (MotoGP-Projektleiter) das Sagen.

Titel-Bild zur News: Vittoriano Guareschi

Vittoriano Guareschi ist de facto neuer Teamchef von Marlboro-Ducati

Suppo sei "ein wichtiger Bestandteil unseres Teams" gewesen, findet Hayden, "aber an seiner Stelle kommen Vito und Alessandro. Die beiden kennen sich aus und können eine große Hilfe für uns sein. Alessandro konzentriert sich mehr auf die kommerzielle Seite, Vitto mehr auf die Arbeit in der Garage. Davor hat Livio alles alleine gemacht, was für einen Mann schon ziemlich viel war - vielleicht zu viel. Ich hoffe, dass uns diese neue Struktur voranbringen wird."#w1#

Vor allem von Guareschi erhofft sich der Amerikaner einiges: "Ich glaube, dass Vitto sehr wertvoll für uns sein kann. Er hat alle Tests absolviert und ist de facto der Verantwortliche für die GP10. Dadurch haben wir eine direktere Verbindung zwischen Filippo beziehungsweise der Fabrik und dem Rennteam. Er kennt dieses Motorrad in- und auswendig, hat in Mugello unzählige Testkilometer zurückgelegt. Er ist selbst Rennfahrer. Das kann für uns nur positiv sein."

Die beiden Ducati-Bosse "treten in große Fußstapfen, aber sie waren lange genug in Livios Schatten, um von ihm zu lernen. Jetzt haben sie ihre große Chance. Mal sehen, wie sie sich dabei schlagen werden." Und ganz alleine stehen sie schließlich ohnehin nicht da: Filippo Preziosi bleibt Technikchef von Ducati, Claudio Domenicali Sportdirektor. Der große Vorteil der neuen Führung ist deren Jugend - und Guareschis Erfahrung auf dem Sattel der Desmosedici.


Fotos: Ducati in Madonna di Campiglio


Dafür fehlt es dem 38-jährigen Italiener in anderen Bereichen noch ein wenig an Know-how: "Vito muss einiges lernen, zum Beispiel arbeitet er gerade an seinem Englisch", so Hayden. "Es wird eine große Herausforderung, denn jetzt kann er noch in Ruhe seine Entscheidungen treffen, aber an einem Samstag vor einem Rennen ist das anders. Doch wir alle haben Vertrauen in ihn und glauben, dass er das packen wird. Ich sehe keine Nach-, sondern nur Vorteile."

So hat Guareschi nicht vor, seinen alten Job als Testfahrer aufzugeben: "Schon am kommenden Wochenende werde ich in Jerez auf der Desmosedici sitzen. Franco Battaini wird mit mir testen, aber er hat nicht so viel Erfahrung wie ich. Und wenn Casey oder Nicky etwas wissen wollen, dann kann ihnen niemand so gut antworten wie ich - und niemand versteht sie so gut wie ich, wenn sie über das Motorrad sprechen", erklärt der Italiener.