Espargaro holt CRT-Spitze zurück

Durch den Ausfall von Randy de Puniet und Platz zwölf führt Aleix Espargaro wieder die CRT-Wertung an - Colin Edwards auch ohne Knieschleifer schnell

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die CRT-Piloten bei den vergangenen Grand Prix immer wieder die Top 10 erreichten, ließen sich die Prototypen in Motegi nicht die Butter vom Brot nehmen. Alle MotoGP-Prototypen, die es ins Ziel schafften, lagen vor den noch verbliebenen CRTs. Da zwei Yamaha-Piloten die Ziellinie nicht sahen, dafür aber ein Wildcard-Pilot eine M1 erhielt, ging es für die CRT-Fahrer also um Platz zwölf.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro fuhr mit einem alten Motor in Japan zu Platz zwölf Zoom

Aleix Espargaro sicherte sich diesen zwölften Platz und parkte seine Aspar-ART-Maschine im Parc Ferme. "Grundsätzlich bin ich mit dem Verlauf des Wochenendes zufrieden", bemerkt der Spanier. "Im Training und auch im Rennen waren wir sehr stark. Wir hatten ein sehr gutes Tempo." Doch am Vormittag sah sich das Team gezwungen, eine knifflige Entscheidung zu treffen.

Espargaro trotzt Motorproblemen

"Am Morgen haben wir im Qualifying einen alten Motor eingebaut, weil der neue merkwürdige Geräusche von sich gab. Als das Rennen begann, merkte ich, dass das Motorrad nicht schnell war", schildert Espargaro, der große Bedenken hatte. "Doch ich konnte dennoch eine gute Leistung bringen. Wir waren das beste CRT-Team und haben nun wieder die Führung übernommen."


Fotos: MotoGP in Motegi


In der Fahrerwertung liegt Espargaro wieder auf Platz zwölf und kann sich nach wie vor Karel Abraham vom Leib halten. Doch auch das wichtige teaminterne Duell hat sich wieder zu Esparargaros Gunsten entwickelt: "Ich hoffe, dass diese Achterbahnfahrt nun zu einem Ende kommt und ich mich an der Spitze vor Randy behaupten kann. Es ist schade für ihn, dass er heute Probleme hatte. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Mal wieder gegeneinander kämpfen können", so der Spanier.

Edwards ohne Knieschleifer

Erster Verfolger war überraschenderweise Colin Edwards. Der Routinier hat sich stark gesteigert, seitdem Danilo Petrucci ebenfalls eine Suter bewegt. Platz 13 schenkt Edwards Hoffnung, die Saison noch als bester Aspar-Verfolger zu beenden. "Das Rennen begann gut. Ich sah Espargaro direkt vor mir. Ich hatte begonnen, Druck zu machen und fühlte mich gut", blickt der US-Amerikaner zurück.

Colin Edwards

Colin Edwards verlor in der vierten Runde seinen rechten Knieschleifer Zoom

"Nach vier Runden hielt ich in der letzten Kurve mein Knie raus und wurde beinahe vom Motorrad gerissen. Ich sah auf der Geraden nach unten und bemerkte, dass ich keinen Knieschleifer mehr hatte. Er fiel einfach ab. Ich kann mich nicht erinnern, einen Randstein oder etwas anderes getroffen zu haben", berichtet der ehemalige Yamaha-Werkspilot. "Ich musste wie im Bootcamp fahren - meinen Körper benutzen und rund fahren."

Neben dem fehlenden Knieschleifer wurde Edwards noch von einem Problem an seiner Suter-BMW gebremst: "Wir hatten ein kleines Elektronikproblem im Rennen. Das Paket wird aber langsam besser. Danke ans Team, sie haben am Wochenende toll gearbeitet." Hinter Edwards kam James Ellison ins Ziel, der bei den vergangenen fünf Rennen zuverlässig punktete. Der letzte Punkt ging in Motegi an Gresini-Pilot Michele Pirro.

Rolfo immerhin im Ziel

Roberto Rolfo kam bei seinem ersten Einsatz mit der ART des Speed-Master-Teams auf Platz 16 ins Ziel. Seit Japan ersetzt er Mattia Pasini. "Das war mein erstes Rennen mit der CRT-Maschine. Einerseits bin ich froh, auch wenn das Ergebnis nicht so war, wie erwartet. Ich wollte mehr mit den anderen CRTs kämpfen, die vor mir waren", schildert Rolfo.

"Der Start war gut. In den ersten beiden Runden war ich in der CRT-Gruppe und wollte deren Tempo mitgehen. Ich kam beim Bremsen nicht so gut zurecht, auch wenn das Motorrad besser war als gestern. Das Motorrad lief gut", lobt er. "Wir konnten die meisten der Probleme von gestern beheben. Es reichte aber nicht, um mit den anderen CRTs in den ersten Runden zu kämpfen."

"Ich verlor den Anschluss und fuhr alleine. Als die Haftung am Hinterrad nachließ, hatte ich Probleme in der ersten und zweiten Kurve. Ich wollte so konstant wie möglich fahren. Wir haben sehr viele Informationen gesammelt, die uns im kommenden Rennen helfen werden. Sepang ist ein Kurs, den ich sehr mag. Ich habe gute Erinnerungen und Erfahrungen", bemerkt Rolfo vorfreudig.

Petrucci sah die Ziellinie nicht. "Leider musste ich in der letzten Runde aufgeben. Ich fuhr ein gutes Rennen mit guten Rundenzeiten", schildert der Ioda-Pilot, den das gleiche Schicksal traf wie Cal Crutchlow: "Mir ging das Benzin aus. Wir haben tolle Arbeit geleistet und ich bin zuversichtlich, dass wir in Malaysia ein gutes Rennen zeigen können."

De Puniet im Pech

Aspar-Pilot de Puniet stürzte im Rennen an der gleichen Stelle, an der er bereits im Warmup zu Boden ging. "Das Wochenende war für uns schwierig. Wir hatten von Freitag an Probleme, ein Gefühl aufzubauen. Im Qualifying konnten wir uns ein bisschen verbessern. Im Warmup haben wir einige Änderungen vorgenommen, die wir als gut empfanden", so de Puniet.

"Ich hatte in Kurve zehn einen merkwürdigen Unfall. Es schien, als ob die Bremse ständig in Betrieb war, auch wenn ich den Hebel losließ. Im Rennen hatte ich das gleiche Problem", beklagt der Franzose. "Ich stürzte an der gleichen Stelle. Ich werde mir den Grund dafür mit dem Team ansehen. Es war ganz klar nicht unser bestes Wochenende. Ich habe zwei schmerzende Knöchel vom Sturz am Morgen. Ich hoffe, dass wir in Malaysia wieder zu alter Stärke finden."

Avintia ohne Punkte

Einen Komplettausfall musste Avintia hinnehmen. Yonny Hernandez stürzte und Ivan Silve wurde durch einen Defekt aus dem Rennen gerissen. "Es ist schade. Ich bin in einer Kurve etwas weit herausgekommen", berichtet Hernandez. "Als ich wieder auf die Strecke kam und das Tempo anzog, stürzte ich in der darauffolgenden Kurve. Ich hatte meine Reifen sauber gefahren. Ich habe mich an der Schulter und dem Knöchel verletzt und hoffe, in Malaysia dabei zu sein."

"Ich bremste in der ersten Kurve nicht und kam von der Strecke ab. Die Wahrheit ist, dass das nicht der beste Weg ist, um eine Rennen zu beginnen", erklärt Silva. "Ich holte wieder auf und kam an Rolfo und Petrucci heran. Ich fuhr ein gutes Tempo, doch dann gab die Elektronik auf. Ich musste die Box ansteuern. Es ist schade, weil ich mich heute sehr wohl fühlte und auch wenn es schwer gewesen wäre, Punkte zu holen, hätte ich das Rennen gerne beendet. Ich muss mich in Malaysia besser qualifizieren. Dann wird es einfacher im Rennen."