Espargaró: "Meine Saison beginnt in Brünn"

Die Pramac-Ducati-Piloten unter Druck: Mika Kallio will sich auch in der MotoGP als Brünn-Spezialist erweisen, Pechvogel Aleix Espargaró sieht Tschechien als Neustart

(Motorsport-Total.com) - Die Pramac-Ducati-Piloten Mika Kallio und Aleix Espargaró haben sich in Brünn schon mit Bestmarken in die Statistik eingetragen, wo dieses Jahr zum 35. Mal ein Motorrad-Grand-Prix stattfindet. Dem Finnen gelang es auf seiner Lieblingsstrecke bereits drei Mal, auf das Podest zu fahren. Und Espargaró sorgte 2007 in Brünn mit einem Topspeed von 261,4 km/h in der 250er Klasse für einen Geschwindigkeitsrekord.

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Für das Pramac-Ducati-Duo Kallio und Espargarò ist Brünn ein wichtiges Rennen

Mika Kallio ist für den Grand Prix von Tschechien nicht nur zuversichtlich, weil er bekennender Brünn-Fan ist: "Das Rennen in den USA war für mich aus zwei Gründen wichtig: Erstens habe ich einen Platz in den Top zehn zurückgeholt, zweitens habe ich erkannt, dass ich ein gutes Gefühl für mein Motorrad entwickelt habe. Das wird es mir erlauben, bei allen Rennen der zweiten Saisonhälfte schnell zu sein."#w1#

Kallio will an Brünn-Glanzzeiten anschließen

Nun konzentriert er sich aber erstmal voll auf Brünn: "Der Kurs ist einer der technischsten im Kalender. Ich mag ihn wirklich und habe hier auch immer gute Resultate gehabt", verweist er auf seine tolle Bilanz. "Ich war drei Mal in Folge am Podest : zwei Mal als Zweiter in den Jahren 2005 und 2006 in der 125er Klasse und auch in meiner Rookie-Saison in der 250er Klasse 2007 als Dritter."

Nicht besonders schöne Erinnerungen hat der Finne allerdings an das Vorjahr, als er für den kranken Ducati-Star Casey Stoner in der "Königsklasse" MotoGP einsprang: "Ich startete als Zehnter, war aber zwei Runden vor Schluss auf Platz acht liegend in einen Unfall verwickelt und rutschte von der Strecke." Dieses Jahr will er also auch seine MotoGP-Bilanz an die bisherigen Erfolge in Brünn etwas angleichen.

Espargaró: Wann reißt die Pechsträhne endlich ab?

Für seinen Teamkollegen Espargaró gilt es jetzt erst einmal, sich aus dem Zwischentief zu befreien: Der Ducati-Pilot aus Spanien sah bei den vergangenen drei Rennen nicht die Zielflagge. Anstatt allerdings in der Sommerpause mit der bitteren Bilanz zu hadern, schöpfte er neue Kraft: "Die Pause hat mir geholfen, das enttäuschende Gefühl der vergangenen drei Rennen hinter mir zu lassen - da hatte ich auch viel Pech."

Aus diesem Grund hat der Grand Prix von Tschechien eine besondere Bedeutung: "Ich hoffe, dass ich am Sonntag zurückkommen kann und eine wichtiges Resultat einfahren kann - das brauche ich für mein Team, aber vor allem für mich selbst, da ich immer gekämpft und nie aufgegeben habe. Es ist Zeit, das gut zu machen, was ich den vergangenen Rennen verloren habe. Meine Saison startet hier." Mit dem Kurs in Brünn verbindet ihn im Gegensatz zu Kallio wenig: "Ich bin hier bis jetzt nur vier Mal gefahren: ein Mal in der 125er Klasse und drei Mal bei den 250ern. Mein zehnter Platz in der 250er Klasse 2008 war mein bisher bestes Resultat." Das soll sich 2010 unbedingt ändern.

Teamchef Campinoti hat gute Brünn-Erinnerungen

Dieser Meinung ist auch Teamchef Paolo Campinoti, dessen Focus vor allem auf Pechvogel Espargaró liegt. Er fasst die bittere Bilanz seines Schützlings zusammen: "In Barcelona setzte er sich vor seinen eigenen Fans beim Start zu stark unter Druck, weshalb er die Konzentration verlor und wenige Runden nach dem Start ausschied. In Deutschland hatte er Pech, weil plötzlich de Puniets Motorrad vor ihm auf dem Asphalt lag - glücklicherweise zog er sich keine Brüche zu. Und in Laguna Seca hatte er wieder kein Glück, als ihn die weiße Linie betrog - nur drei Runden vor Schluss. Das war besonders bedauerlich, denn es war der erste Grand Prix der Saison, bei dem beide Pramac-Piloten in den Top zehn lagen."

Doch mit diesen Enttäuschungen hat der Teamchef abgeschlossen, zumal die Vergangenheit durchaus auch Highlights mit sich brachte. Zum Beispiel in Brünn: "Wir erreichten dort mit dem Spanier Toni Elias 2008, der als Zweiter ein fantastisches Comeback hinlegte, unser vorletztes Podium. 2004 stand Max Biaggi hier für uns als Dritter ebenfalls auf dem Podest, direkt vor seinem Teamkollegen Tamada."

Was man sich 2010 erwartet? "Wir wünschen uns, dass Aleix das Rennen in den Top zehn beendet - so wie in den Rennen vor Barcelona. Außerdem peilen wir auch bei Mika ein gutes Rennergebnis an - er hat mehr Speed und Gefühl für sein Motorrad gefunden, fuhr hier in der Vergangenheit gute Resultate ein und ich hoffe, dass er das am Sonntag wiederholen kann."