Erster Verfolger von Ducati: Yamaha bei der MotoGP in Sepang in den Top 5

Fabio Quartararo kommt im Grand Prix hinter den vier führenden Ducatis ins Ziel - Franco Morbidelli zeigt ebenfalls ein starkes Rennen

(Motorsport-Total.com) - Yamaha war bei der MotoGP in Sepang (Malaysia) überraschend erster Verfolger von Ducati. Ex-Champion Fabio Quartararo beendete das Hauptrennen am Sonntag auf P5, Teamkollege Franco Morbidelli kam auf P7 ins Ziel. Im Sprint hatte Morbidelli teamintern als Elfter die Nase vorn, denn Quartararo wurde nach dem Start durchgereicht und kam nur auf P16 ins Ziel.

Titel-Bild zur News: Fabio Quartararo

Fabio Quartararo war mit gebrauchten Reifen stark unterwegs Zoom

Das Highlight war aber ohne Zweifel Quartararos Top-5-Ergebnis am Sonntag. "Ich hätte ein noch besseres Rennen haben können", bemerkt Quartararo, der lange Zeit hinter der KTM von Jack Miller fuhr. "Ich verlor hinter Jack viel Zeit, weil ich nicht vorbei kam. Ich bin aber ziemlich zufrieden mit meinem Tempo an diesem Wochenende."

Selbst wenn Quartararo eher an Miller vorbeigekommen wäre, dann hätte er nicht mehr als P5 einfahren können. "Die vier Ducatis waren aber das gesamte Wochenende stärker", bestätigt der Franzose, der mit 15 Sekunden Rückstand ins Ziel fuhr.

Doch warum tut sich Quartararo so schwer, auf eine Runde so schnell zu sein wie im Rennen? "Wir können die frischen Reifen nicht so gut nutzen. Das gelingt den anderen besser", begründet der Ex-Weltmeister.

"Wir müssen unsere Zeit auf der Bremse und durch hohe Kurvengeschwindigkeiten holen. Sobald der Reifen abbaut, bin ich näher dran und kann dadurch überholen. Doch es dauerte sehr lange, bis ich an Jack vorbei kam. Ich habe in meinem Helm geschimpft. Ich war viel schneller, kam aber nicht vorbei", ärgert sich Quartararo, der im Sprint mit P16 weit hinter den Erwartungen zurück blieb.

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo hatte keinen guten Samstag, aber einen erfreulichen Sonntag Zoom

"Ich konnte nichts ausrichten, weil ich festhing. Das führte zu Problemen mit dem Vorderreifen und dem Luftdruck", schildert der Franzose. "Die erste Runde war meine bisher schlimmste. Die Startvorrichtung blieb arretiert. Ich bremste nicht hart genug und hatte in der ersten Runde eine Berührung mit einem anderen Fahrer. Danach stieg der Luftdruck im Vorderreifen an und erschwerte das Überholen."

Bereits vor dem Sprint am Samstag kassierte Quartararo eine Strafe, weil er den Verschluss seines Helmes im Training am Vormittag zu zeitig lockerte. Damit verletzte der Yamaha-Pilot die Regeln und musste 1.000 Euro Strafe zahlen.

Franco Morbidelli nur 3,5 Sekunden hinter Fabio Quartararo

Franco Morbidelli erlebte in Sepang eines seiner besten Wochenenden in der laufenden Saison. Im Sprint setzte er sich Yamaha-intern durch und verlor im Hauptrennen nur 3,5 Sekunden auf Teamkollege Fabio Quartararo.

Mit Platz elf im Sprint war Morbidelli zufrieden. "Viel mehr war nicht möglich von Startplatz 15 aus. Ich versuchte, zu Rennbeginn die richtigen Manöver zu starten und einige Fahrer zu überholen. Ich wollte so viele Positionen wie möglich gutmachen. Doch beim Fahren in der Gruppe können wir unsere Stärken nicht nutzen", erklärt der Italiener.

Luca Marini, Franco Morbidelli

Franco Morbidelli (21) im Duell mit Ducati-Pilot Luca Marini (10) Zoom

"Man kann dann nicht die Rundenzeiten fahren, die mit freier Fahrer im Training möglich sind", bestätigt er die Yamaha-Schwäche. Mit P1 und P2 setzten sich die Yamaha-Werkspiloten im Training am Samstagvormittag stark in Szene und deuteten ihren Speed bei freier Fahrt an.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Malaysia (Sepang) 2023


"Am Samstagmorgen waren wir richtig gut unterwegs. Im Rennen war es gut genug, um einige Positionen aufzuholen", freut sich Morbidelli. "Aber es war nicht so gut wie am Morgen. Wenn andere Fahrer vor uns sind, dann steigt die Temperatur des Vorderreifens an. Zudem wird das Überholen durch die Charakteristik unserer Maschine erschwert."

Mit Platz sieben im Grand Prix feierte Morbidelli ein für seine Maßstäbe in dieser Saison sehr erfreuliches Ergebnis. "Es war ein tolles Rennen", freut er sich. "Mein Start war nicht so gut wie im Sprint. Ich verlor sogar eine Position. Ich wurde in einen Zweikampf mit Marquez verwickelt, in dem ich Zeit verlor. Doch dann konnte ich mich nach vorne kämpfen."

Franco Morbidelli

Franco Morbidelli verlässt das Yamaha-Werksteam nach den folgenden zwei GPs Zoom

"Ich lieferte mir viele Duelle und kämpfte gegen die Aprilias, gegen Luca (Marini), gegen 'Diggia' und auch gegen Miller. Das war ein verrücktes Rennen! Das Motorrad lief sehr gut. Ich danke dem Team. Unsere Performance war hier gut. Wer weiß, was möglich gewesen wäre, wenn wir ein bisschen weiter vorne gestartet wären", grübelt Morbidelli.

Aber warum war Yamaha ausgerechnet auf der schnellen Strecke in Sepang so stark? "Es ist eine Strecke, die wenig Grip hat. Die Temperaturen sind hoch und die Bedingungen helfen uns ein bisschen", begründet Morbidelli, der Sepang als WM-13. verlässt. Teamkollege Quartararo liegt aktuell auf P9 der WM.

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