Enttäuschendes Qualifying für Suzuki

Nach den starken Trainingsleistungen hatten sich Chris Vermeulen und Loris Capirossi in Misano mehr erwartet als die Startplätze sieben und elf

(Motorsport-Total.com) - So stark hatten sich die beiden Suzuki-Werksfahrer gestern im Freien Training präsentiert, ganz klar Kurs auf die ersten zwei Startreihen nehmend, doch im heutigen Qualifying in Misano war von dieser Performance nicht mehr viel zu sehen: Bei heißen Bedingungen jenseits der 30-Grad-Marke blieben Top-6-Positionen unerreicht.

Titel-Bild zur News: Chris Vermeulen

Chris Vermeulen lieferte eines seiner besseren Trockenqualifyings des Jahres ab

Möglicherweise machte die Hitze den Hellblauen zu schaffen, denn die im Vormittagstraining ausgearbeiteten Setups schienen in der entscheidenden Stunde nicht mehr zu funktionieren. Trotzdem: "Das ist im Trockenen eine meiner besseren Startpositionen der Saison, also machen wir Fortschritte", sagte Vermeulen nach Rang sieben. "Meine Rennpace ist stark und ich glaube, dass wir mit einem guten Start um ein Podium fighten können."#w1#

Vermeulen nicht unzufrieden

"Ich bekam einfach diese eine Runde nicht perfekt auf die Reihe." Chris Vermeulen

"Wir hatten hier einen guten zweiten Tag", fuhr er fort. "Wir stellten das Setup um und testeten viele Reifen aus unserem Sortiment. Für die heißen Bedingungen probierte ich einige der härteren Mischungen, die gut zu funktionieren scheinen. Die Qualifyer harmonierten mit dem neuen Chassis auch nicht schlecht, aber ich bekam einfach diese eine Runde nicht perfekt auf die Reihe. Daher blieb uns die zweite Startreihe verwehrt."

Ein möglicher Grund dafür, dass am Ende 63 Tausendstelsekunden auf die zweite Startreihe gefehlt haben, könnte auch der Topspeed der Suzuki GSV-R sein, denn langsamer als Vermeulen (263,4 km/h) war nur noch Andrea Dovizioso mit der JiR-Scot-Honda unterwegs. Auch Capirossis Höchstgeschwindigkeit von 266,8 km/h war heute bestenfalls schlechter Durchschnitt. Das könnte im Rennen zumindest ohne Windschatten zum Problem werden.

Capirossi: Feuer in den Augen

"Mein Rhythmus auf Rennreifen ist wirklich gut." Loris Capirossi

Capirossi war über Platz elf sowieso "ein bisschen verärgert, denn gestern fanden wir ein wirklich gutes Setup und auch heute Morgen lief es nicht schlecht. Am Nachmittag war es aber heißer, wir stellten ein paar Sachen um und schon ging nichts mehr. Trotzdem bin ich zuversichtlich für das Rennen", zeigte er sich optimistisch, "denn ich werde es aggressiv angehen und mein Rhythmus auf Rennreifen ist wirklich gut. Warten wir ab!"

Der 35-jährige Motorrad-WM-Veteran wird morgen in seiner Heimat zum 277. Mal an den Start eines Grands Prix gehen und damit den ewigen Rekord von Alex Barros übertrumpfen. Das will er natürlich mit einem Topresultat vor heimischem Publikum gebührend feiern: "Loris sagt", so Suzuki-Teamchef Paul Denning, "dass er im Rennen viel besser abschneiden kann. Er hat Feuer in den Augen, insofern erwarte ich von ihm morgen eine große Show!"