Ducati: Melandri nur zwei Sekunden hinter Stoner

Casey Stoner verlor in Jerez einen möglichen fünften Platz und wurde Elfter, während Marco Melandri unmittelbar hinter ihm ins Ziel kam

(Motorsport-Total.com) - Wenn Casey Stoner und Marco Melandri auf der Ziellinie nur durch gut zwei Sekunden getrennt sind, dann muss etwas Außergewöhnliches geschehen sein. So war es heute in Jerez: Stoner kam nämlich gleich zweimal von der Strecke ab und verschenkte so einen möglichen fünften Platz. Unterm Strich bedeutete dies die Positionen elf und zwölf für die Ducati-Werkspiloten.

Titel-Bild zur News: Casey Stoner

Für Casey Stoner war Jerez auch in diesem Jahr keine Reise wert

Stoner erwischte einen fantastischen Start aus der dritten Reihe und beendete die erste Runde als Dritter, aber schon in der dritten Runde wanderte er vom fünften Platz aus ganz ans Ende zurück, weil er die andalusische Botanik aufsuchte: "Normalerweise sind wir auf der Bremse stark", analysierte er, "aber heute hatte ich kein gutes Gefühl. Ich war nicht einmal am Limit, als ich ausgeritten bin, dabei habe ich nichts anders gemacht als sonst."#w1#

Stoner gleich mit zwei Fahrfehlern

"Ich glaube, ich hätte Fünfter werden können. Damit wäre ich zufrieden gewesen." Casey Stoner

Der Australier steckte aber nicht auf, kämpfte sich an die Sechsergruppe im Mittelfeld heran und witterte schon den möglichen fünften Platz, ehe er in der 22. Runde mit den Überholmanövern anfangen wollte, dabei aber Shinya Nakano ans Hinterrad fuhr. Stoner rollte an der gleichen Stelle wie zuvor ins Kiesbett, verlor jedoch keine Position. Den Anschluss an die Nakano-Gruppe hat er damit aber klarerweise verloren.

"Ich glaube, ich hätte Fünfter werden können. Damit wäre ich zufrieden gewesen", sagte der WM-Dritte, der in Jerez noch nie auf dem Podium war. "Die Reifen waren nicht perfekt, aber auch nicht so schlecht, denen kann man also nicht die Schuld geben. Aber es ist nicht das Ende der Welt, denn es kommen noch viele andere Rennen auf Strecken, die uns besser liegen müssten. Weiter geht es in Portugal, wo wir im Vorjahr auf das Podium gefahren sind."

Melandri mangelt es an Grip

"Heute war einfach nicht mein Tag." Casey Stoner

"Heute war einfach nicht mein Tag", seufzte Stoner zusammenfassend - und diesen Satz hätte man auch Melandri in den Mund legen können: Der Italiener kämpft immer noch mit den Eigenarten der Ducati Desmosedici GP8 und lag zu Beginn des Rennens weit hinten. Allerdings kam er in der zweiten Rennhälfte immer besser in Fahrt - genau wie schon vor zwei Wochen beim Saisonauftakt in Katar. Das bedeutete Rang zwölf.

"Wie in Katar kam ich in der zweiten Rennhälfte nach vorne, denn da wurde das Motorrad auf der Bremse besser und ich konnte auch besser einlenken. Das machte mir das Fahren leichter", gab Melandri zu Protokoll. "Leider hatte ich hinten nicht genug Grip, was viel Zeit kostete, denn ich konnte beim Beschleunigen nicht voll am Gas ziehen. Das ist mein Hauptproblem, für das wir eine Lösung finden müssen."