Souveräner Heimsieg für Pedrosa in Jerez

(Motorsport-Total.com) - Im 125er- und 250er-Rennen hatten die weit über 100.000 Fans noch vergeblich auf einen spanischen Sieg in Jerez gehofft, aber in der Königsklasse MotoGP war es dann endlich soweit: Dani Pedrosa feierte vom zweiten Startplatz aus einen nie gefährdeten Heimtriumph und bekam während der stimmungsvollen Siegerehrung den Pokal vom motorsportbegeisterten König Juan Carlos überreicht.

© Honda

Pedrosa feierte nach Valencia seinen zweiten Heimsieg binnen weniger Monate

Honda-Werkspilot Pedrosa übernahm damit nach seinem dritten Platz beim Saisonauftakt in Katar sogar die WM-Führung, womit bei HRC wohl noch vor drei Wochen kaum jemand gerechnet hätte. Entgangen ist den enthusiastischen Zuschauern dafür das heiß erwartete spanisch-spanische Duell zwischen Pedrosa und Polesetter Jorge Lorenzo (Fiat-Yamaha), denn Lorenzo hatte seinem Lieblingsfeind auf die Renndistanz gesehen nichts entgegenzusetzen.#w1#

Pedrosa vom Start bis ins Ziel überlegen

Schon am Start ging Pedrosa vom zweiten Platz aus in Führung, setzte er sich zunächst vor Lorenzo und Nicky Hayden auf der zweiten Repsol-Honda an die Spitze. Hayden wäre sogar beinahe ganz nach vorne durchgestochen, kam aber in einer Kurve zu weit nach außen und sortierte sich daher als Dritter wieder ein. Vierter war nach einem guten Start Casey Stoner (Marlboro-Ducati) vor Colin Edwards (Tech-3-Yamaha).

Für diese beiden Herren war die Freude aber nur von kurzer Dauer, denn Stoner fuhr an fünfter Stelle liegend in der dritten Runde durch das Kiesbett und fiel auf den letzten Platz zurück, während Edwards nach einem Sturz zwar noch an die Box zurückfahren konnte, dort aber aufgeben musste. Stoner setzte dafür zu einer tollen Aufholjagd an, lief am Ende auf eine Sechsergruppe auf und fuhr dann an gleicher Stelle nach Berührung mit Shinya Nakano (Gresini-Honda) noch einmal ins Kiesbett!

Der Australier verlor dadurch zwar die Chance auf ein viel besseres Resultat - bei optimalem Rennverlauf hätte er noch Fünfter werden können -, aber zumindest fiel er nicht mehr weiter zurück. Als Elfter nahm er immerhin fünf WM-Punkte mit, womit sein Rückstand auf Pedrosa in der Gesamtwertung nun bei elf Zählern liegt. Krisenstimmung kommt aber keine auf, schließlich ist Jerez traditionell kein Ducati- oder Bridgestone-Terrain. Auf sein erstes Podium dort muss Stoner weiter warten.

Fauxpas von Rossi am Rennende

© Yamaha

Valentino Rossi legte ein starkes Rennen hin und knackte Jorge Lorenzo Zoom

Pedrosa zog vorne einsam seine Kreise und konnte sich am Ende sogar den Luxus leisten, das Tempo zu dosieren, denn auf die beiden Fiat-Yamaha-Piloten hatte er genug Vorsprung. Valentino Rossi sicherte sich nach einem frühen Überholmanöver gegen Lorenzo, der ihm anschließend wie ein Schatten über die 27 Runden hinweg folgte, den zweiten Platz. Beinahe hätte er diesen noch verloren, als er eine Runde zu früh abbremste, den Fauxpas aber rechtzeitig bemerkte und wieder Gas gab.

Vierter wurde der einsam fahrende Hayden, während dahinter in einem größeren Paket bis in die letzte Kurve verbissen um die Positionen gefightet wurde. Platz fünf ging schlussendlich an den im Renntrimm wie erwartet stark verbesserten Suzuki-Piloten Loris Capirossi vor James Toseland (Tech-3-Yamaha), John Hopkins (Kawasaki), Andrea Dovizioso (JiR-Scot-Honda), Nakano und Chris Vermeulen (Rizla-Suzuki).

Insgesamt kamen 16 von 18 gestarteten Motorrädern ins Ziel, denn neben Edwards schied auch Randy de Puniet (LCR-Honda) früh im Rennen mit einem Sturz aus. Auf den letzten beiden Plätzen rollten die unterlegenen Alice-Ducatis von Toni Elias und Sylvain Guintoli über die Linie, während sich ihr Markenkollege Marco Melandri aus dem Werksteam in der Schlussphase wenigstens noch auf Rang zwölf nach vorne kämpfen konnte.