• 02.11.2011 13:48

  • von Lennart Schmid

Ducati: Das Aluminium-Abenteuer geht in Valencia weiter

Bei den Testfahrten im Anschluss an das Saisonfinale wird Ducati sein neues Alu-Chassis erstmals in der Öffentlichkeit ausprobieren

(Motorsport-Total.com) - Ducati setzt in der kommenden Woche seine Probefahrten mit dem neu entwickelten Aluminium-Rahmen fort. Bei den MotoGP-Tests in Valencia, die im Anschluss an das Saisonfinale auf dem Circuit Ricardo Tormo stattfinden, sollen sowohl Valentino Rossi als auch Nicky Hayden mit dem Motorrad fahren, das eine fundamentale Abkehr von Ducatis über Jahre vertretene Design-Philosophie darstellt.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi

Valentino Rossi sucht nach wie vor das Vertrauen in das Vorderrad der Ducati

Die Italiener setzen als einziger Hersteller in der MotoGP auf einen aus Kohlefaser gefertigten Rahmen. Jedoch klagten Rossi und Hayden im Laufe dieser Saison über fehlendes Vertrauen in die Stabilität des Vorderrads. So richtig wohl fühlten sich die beiden Ex-Weltmeister auf der Desmosedici GP11 sowie der im Laufe des Jahres nachgeschobenen GP11.1 nie. Entsprechend durchwachsen waren die Ergebnisse des Ducati-Werksteams.

Rossi testete im September im Motorland Aragon erstmals ein Aluminium-Chassis, das dem Vernehmen nach vom britischen Motorradhersteller FTR gebaut wurde und in seinen Ausmaßen dem bisherigen Carbon-Rahmen entsprach. Im Oktober hielt das Werksteam in Jerez weitere Testsessions mit der Neukonstruktion ab. In der kommenden Woche soll aber erstmals ein neuer, konventioneller Doppelholm-Rahmen aus Aluminium zum Einsatz kommen - also eine Konstruktion, wie sie im Prinzip auch von den japanischen Herstellern verwendet wird.

"Wir müssen verstehen, was ein eher konventioneller Rahmen anbietet", sagt Rossis Crewchief Jeremy Burgess gegenüber 'Motor Cycle News'. Ducati lasse nichts unversucht, um dem Rennteam möglichst viele verschiedene Varianten anzubieten. Die Tatsache, dass das Werksteam in den vergangenen Monaten "so viel und so schnell" verändert habe, zeige die große Motivation, möglichst bald wieder erfolgreich zu sein.

Ducatis neuer, mehrgleisiger Design-Ansatz bringt allerdings die Gefahr mit sich, dass sich das Team beim Ausprobieren der zahlreichen Chassis-Varianten verzettelt und letztlich weiterhin stagniert. Das sieht auch Burgess so: "Wir wollen nicht zu schnell zu radikal handeln, denn das könnte dem Projekt sogar abträglich sein." Die lange Pause zwischen dem Test in Valencia und den ersten Probefahrten im Januar sorge aber dafür, dass man für derartige Experimente ausreichend Zeit habe.