Ducati am Freitag in Sachsen Spitze: Bagnaia lobt Verkleidung der GP22

Francesco Bagnaia sieht in der 2022er-Verkleidung den Grund, dass Ducati auf dem Sachsenring bestens aus den Startlöchern kommt - Jack Miller sieht anderen Grund

(Motorsport-Total.com) - Auftakt nach Maß für Ducati ins Rennwochenende des Motorrad-Grand-Prix von Deutschland 2022 auf dem Sachsenring: Francesco "Pecco "Bagnaia fuhr am Freitag im zweiten Freien Freien Training (FT2) mit neuem Streckenrekord die Tagesbestzeit. Im ersten Freien Training (FT1) hatte Teamkollege Jack Miller Bestzeit gesetzt. Und in der Topspeed-Wertung hat Enea Bastianini (Gresini-Ducati) einen neuen Sachsenring-Rekord aufgestellt.

Titel-Bild zur News: Francesco Bagnaia

Francesco Bagnaia fuhr am Sachsenring-Freitag neuen Streckenrekord Zoom

Doch zunächst zu den Rundenzeiten: Bagnaias FT2-Zeit von 1:20.018 Minuten ist 0,177 Sekunden schneller das der vorherige Sachsenring-Streckenrekord, den Marc Marquez im Qualifying in der Saison 2019 aufgestellt hatte. Im FT2-Klassement und damit auch in der Tageswertung hatte Bagnaia letztlich Luca Marini (VR46-Ducati; 2.) und seinen eigenen Teamkollegen Miller (3.) direkt hinter sich.

In den vergangenen Jahren war der Sachsenring alles andere als eine Ducati-Strecke. Um einen Podestplatz einer Desmosedici zu finden, muss man bis ins Jahr 2016 (Andrea Dovizioso) zurückgehen. Und auch für Bagnaia selbst ist es nicht gerade die Paradestrecke.

Bagnaia freut sich über auf Anhieb "perfekte Abstimmung"

"Ich war auf dieser Strecke eigentlich nie besonders schnell, schon gar nicht zu Beginn eines Wochenendes. Voriges Jahr war ich zwar im Rennen einigermaßen konkurrenzfähig (P5; Anm. d. Red.). Auf das Podium habe ich es hier aber nur ein einziges Mal geschafft. Das war 2017", sagt Bagnaia und erinnert mit 2017 an seine Moto2-Zeit.

Mit der Ducati Desmosedici GP22 kam Bagnaia am Freitag bestens zurecht. "Voriges Jahr war ich hier am ersten Tag Letzter. Heute hingegen habe ich jede Runde, die ich gedreht habe, sehr genossen. Es ist einfach großartig, wenn das Gefühl für das Motorrad direkt von Beginn an stimmt. Die Abstimmung war direkt so perfekt, dass ich überhaupt nichts verändert haben wollte", freut sich "Pecco".

Francesco Bagnaia

Mit der GP22 kamen Bagnaia und Co. am Freitag bestens aus den Startlöchern Zoom

Als einen wichtigen Faktor im Zusammenhang damit, dass die GP22 auf dem Sachsenring besser funktioniert als die GP21 aus dem Vorjahr, sieht Bagnaia "unsere Verkleidung für dieses Jahr, denn die hilft uns hier wirklich sehr. Sie hat uns schon in Mugello geholfen und ich glaube, sie wird uns auch in Assen helfen. Sie stellt wirklich eine große Verbesserung dar".

Miller schafft "großen Schritt" dank neuer Lenkerposition

Bagnaias Teamkollege Miller hingegen, der den Trainingstag zum Deutschland-Grand-Prix mit 0,078 Sekunden Rückstand als Drittschnellster abgeschlossen hat, sieht nicht die Verkleidung, sondern einen anderen Faktor als entscheidend an.

"Das Motorrad funktioniert wirklich gut. Was mich betrifft, so ist uns beim Test am Montag in Barcelona ein großer Schritt nach vorn gelungen. Das macht sich hier sofort bemerkbar", sagt Miller gegenüber 'MotoGP.com'.

Jack Miller

Jack Miller kommt dann neuer Lenker- und Sitzposition jetzt viel besser zurecht Zoom

Und das wäre? "Ich hatte seit Saisonbeginn große Probleme beim Bremsen. Was wir jetzt gemacht haben, ist, den Lenker weiter nach vorne zu versetzen. Dadurch ist meine Sitzposition jetzt ähnlich zu der der anderen [Ducati-]Fahrer. Und das gibt mir viel mehr Vertrauen in die Front, vor allem beim Bremsen", freut sich Miller.

Bastianini fährt neuen Sachsenring-Topspeed-Rekord

Dank der Pramac-Piloten Johann Zarco (5.) und Jorge Martin (6.) klassierten sich noch zwei weitere - und somit insgesamt fünf - Ducati-Fahrer in den Top 6. Und in die Top 10 hat es außerdem noch Fabio Di Giannantonio (9.) geschafft. Der Gresini-Pilot fährt im Gegensatz zu Bagnaia, Marini, Miller, Zarco und Martin aber keine GP22, sondern eine GP21 aus dem Vorjahr.

Die Top 10, die den vorläufigen Q2-Einzug bedeuten, hat Di Giannantonios Gresini-Teamkollege Enea Bastianini (13.) zwar verpasst. Dafür war er es aber, der in beiden Freitagstrainings der Schnellste auf der Geraden war. Der neue Rekord (für den Sachsenring) lautet: 302,5 km/h.

Zumindest am Freitag konnte auf dem Sachsenring der Ducati-Phalanx keiner das Wasser reichen. Ob sich das am Samstag und Sonntag so bestätigen wird, bleibt abzuwarten. Jorge Martin merkt dazu mit einem Grinsen an: "Es ist doch immer das Gleiche. Wenn alle Ducatis vorne dabei sind, dann heißt es, die Ducati ist das beste Bike. Wenn aber einer mal nicht vorne dabei ist, dann liegt es am Fahrer."

Enea Bastianini

Enea Bastianini hält den neuen Sachsenring-Rekord in puncto Topspeed Zoom

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