Dovizioso: "Einlenkverhalten das größte Problem"

Andrea Dovizioso hat die entscheidenden Schwächen der Ducati erkannt - In Sepang wird mit einem neuen Tank und der Gewichtsverteilung experimentiert

(Motorsport-Total.com) - Für Andrea Dovizioso begann am Dienstag der zweite Wintertest in Sepang. Nach dem ersten Tag war der Italiener deutlich glücklicher, denn er hatte mit der problematischen Ducati Desmosedici ein besseres Gefühl. In Zahlen ausgedrückt drehte "Dovi" insgesamt 22 Runden. In seinem 16. Umlauf wurde die schnellste Zeit gestoppt. Diese betrug 2:02,801 Minuten. In Jubelstürme brach der 26-Jährige dadurch nicht aus, denn der Rückstand betrug weiterhin 1,2 Sekunden. Trotzdem erkannte Dovizioso positive Ansätze. "Es war ein recht guter Tag. Es ist das gleiche Motorrad, mit dem ich den ersten Test hier beendet habe."

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso probierte einen neuen Tank für die Gewichtsverteilung aus Zoom

"Von Beginn an hatte ich ein besseres Gefühl. Nicht weil sich das Motorrad verändert hat, sondern mit jedem zusätzlichen Kilometer ist es normal, dass man das Motorrad besser versteht. Der zweite Malaysia-Test ist gewöhnlich immer besser als der erste. Vor dem ersten Test war man lange daheim. Das Motorrad und alles war neu für mich. Heute war meine Herangehensweise anders." Neu war ein neuer Tank an einer der beiden Desmosedici. Dovizioso führte am Dienstag einige Vergleichstests durch.

"Das Gefühl war recht gut. Wir haben etwas probiert, aber nichts Besonderes, weil es nicht genug Zeit gab, um etwas zu verändern. Wir haben die beiden Motorräder verglichen. Es gab einen anderen Benzintank, also eine andere Gewichtsverteilung. Es funktionierte und ich hatte ein gutes Gefühl." Wie wirkte sich der neue Tank auf das Fahrverhalten aus? "Auf der Bremse und am Kurveneingang war es etwas besser. Es sind Kleinigkeiten. Wenn man aber ein besseres Gefühl in den Kurven hat, dann wirkt sich das auf die Rundenzeit aus."


Fotos: MotoGP-Tests in Sepang, Dienstag


Mit der Zeit war Dovizioso auch zufrieden. Er betrachtet die Situation realistisch. "Die Rundenzeit war recht gut, wenn man es mit dem ersten Test vergleicht. Natürlich können wir nicht sagen, dass dieser Rückstand die Realität ist. Die Strecke war heute für alle etwas langsamer. Der Rückstand ist realistisch. Ich bin auch nur einen Reifensatz gefahren. Deshalb finde ich die Rundenzeit recht gut. Am Ende hat der Reifen stark nachgelassen. Ich bin recht zufrieden, auch wenn der Rückstand immer noch groß ist."

Mittlerweile kennt Dovizioso auch die Schwachpunkte der Desmosedici. Lösungen weiß er allerdings noch nicht. "Ich bin Dani (Pedrosa; Anm. d. Red.) zwei Runden nachgefahren. Es ist immer interessant, wenn man einem schnelleren Fahrer folgt." Und was ist ihm dabei aufgefallen? "Der größte Punkt ist das Einlenkverhalten. Das ist das größte Problem. Auf der Bremse und beim Beschleunigen sind wir nicht die Besten, aber dort verlieren wir nicht so viel."

"Wir müssen verstehen, welches Teil am Motorrad für das Einlenkverhalten verantwortlich ist. Daran arbeiten wir." Dieses Problem sorgt auch für weitere Schwierigkeiten. "Das Motorrad will in der Kurve geradeaus fahren und lenkt nicht ein", erläutert "Dovi". "Dazu muss man es zwingen, weshalb man das Motorrad und die Reifen überstrapaziert. Dadurch macht die Front Probleme, aber das ist nur eine Konsequenz daraus, dass das Motorrad nicht lenken will."