Dovizioso: "Ein Podestplatz in Mugello ist mein Traum"
Die starke Performance in Le Mans und der Test in Mugello geben Andrea Dovizioso für sein Heimspiel in Italien Mut - Trotzdem ist das Wetter ein großes Fragezeichen
(Motorsport-Total.com) - Für Ducati steht an diesem Wochenende das wichtigste Rennen der Saison an: Mugello. In Italien steht der Rennstall unter genauer Beobachtung der italienischen Fans und der Gazetten. Um alles für ein gutes Ergebnis zu tun, veranstaltete Ducati vor einigen Wochen einen Test, um an der Abstimmung zu arbeiten und die besten Voraussetzungen zu haben. Das hat schon im Vorjahr in Misano funktioniert, als Valentino Rossi im Vorfeld testete und aus diesem Erfahrungsvorsprung einen zweiten Platz machen konnte.

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In Le Mans kämpfte Dovizioso (04) gegen Pedrosa (26) zu Beginn um die Führung Zoom
Das Wetter könnte diesem Vorhaben allerdings einen Strich durch die Rechnung ziehen, denn am Donnerstag regnete es in Mugello. Andrea Dovizioso gibt sich deshalb vorsichtig: "Es könnte besser sein. Vor einem Monat haben wir hier getestet und starten bei der Abstimmung und der Elektronik mit einer guten Basis. Im Vorjahr ist Valentino in Misano guter Zweiter geworden. Darüber dürfen wir jetzt aber nicht nachdenken, sondern müssen uns auf die Arbeit bei allen Bedingungen konzentrieren."
"Es sieht so aus, dass es nass sein wird. Wir haben im Nassen hier aber keine Erfahrung. Im Nassen haben wir hier nie getestet. Das wird für fast alle Fahrer neu sein. Es ist ein anderes Rennen, wenn man zwei oder drei Regentrainings absolviert hat. Es wird sicher anders als in Le Mans sein", schätzt der Italiener. Auch für "Dovi" ist es das wichtige Heimrennen, weshalb es eine Portion Extramotivation gibt. "Wir müssen das Maximum herausholen, denn Mugello ist eine meiner Lieblingsstrecken."
"Hier mit dem MotoGP-Motorrad zu fahren ist sehr schön. Ein Podestplatz in Mugello ist immer etwas Besonderes, es ist mein Traum. Deshalb werde ich 100 Prozent geben." Verspürt er diesmal mehr Druck, weil er für Ducati an den Start geht? "Im Moment nicht. Vielleicht wird es am Sonntag anders sein, weil es ein besonderes Rennen ist. Das ist gut für die Motivation. Das gute Resultat in Le Mans war für die Fans sehr schön." Und genau die Leistung in Frankreich sorgte bei den Ducati-Fans für Sonnenschein.
Traktion war in Le Mans ausschlaggebend
Dovizioso kämpfte in Le Mans auf nasser Fahrbahn an der Spitze mit und wurde erst in der Schlussphase von einem Podestplatz verdrängt. Ducati war im Nassen erneut stark. Deshalb herrscht bei dem 27-Jährigen auch Optimismus: "Ich glaube, dass es im Regen gut für uns laufen kann. Wir müssen aber abwarten wie stark es regnet, denn in Le Mans hat es nur leicht geregnet. Der Grip war dort schlecht, aber wenn nur wenig Wasser auf der Strecke steht, fühlen sich das Vorderrad und die Richtungswechsel anders an. Bei starkem Regen habe ich kaum Erfahrung mit der Ducati."
"In Le Mans waren wir konkurrenzfähig, weil die Traktion sehr gut war. Es gab wenig Grip, weshalb wir einen positiven Punkt hatten. Deshalb konnte ich von Beginn an diesen Rhythmus fahren", lautet die Erklärung für die positive Performance. "Im späteren Rennverlauf überhitzte der Hinterreifen und ich konnte das Tempo nicht ganz halten."
"Die Bremsstabilität im Regen ist gut, aber als ich Dani folgte, war die Linie negativ. Ich konnte ihm nicht rasch genug folgen und musste in den Kurven weitere Linien nehmen. Am Kurvenausgang war ich durch die Schräglage etwas langsamer. Das war negativ. Trotzdem waren wir bei der Traktion gut, weshalb ich um das Podium kämpfen konnte. Ich konnte Dani aber nicht folgen." Nun wartet der Speed-Tempel auf Dovizioso und die Desmosedici.

