Doppelter Ducati-Klops: Wieder Kiesbett statt Punkte

Ducati erwischte von der Performance her ein gutes Wochenende, doch weil beide Piloten erneut stürzten, gab es für das italienische Team eine Nullnummer

(Motorsport-Total.com) - Schnell, aber fehleranfällig: Die Ducati-Piloten haben sich bei der MotoGP in Le Mans von ihrer positiven Seite gezeigt, sind aber wie so oft ohne Punkte geblieben. Weil sowohl Andrea Iannone wie auch Andrea Dovizioso im Rennverlauf auf Podestkurs stürzten, mussten die Italiener ohne Zähler die Heimreise antreten - für beide Piloten war es bereits die dritte Nullnummer im fünften Saisonrennen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Ducati hatte heute vorzeitig Feierabend: Beide Piloten stürzten Zoom

"Ein Doppelausfall ist immer schwierig zu akzeptieren, speziell an einem Wochenende, wo sich die Desmosedici GP und beide Fahrer von einem exzellenten Level gezeigt haben", erklärt ein enttäuschter Luigi Dall'Igna. "Wenn es etwas Positives zu sagen gibt, dann ist es, dass wir in Le Mans endlich wieder um die Spitzenplätze kämpfen konnten", so der Teamchef weiter. Denn eigentlich sah es gut aus.

Iannone qualifizierte sich auf dem dritten Rang und bildete mit Teamkollege Dovizioso in der Anfangsphase des Rennens die Verfolgerschaft von Leader Jorge Lorenzo. Doch in Kurve 8 verabschiedete sich Iannone bereits nach wenigen Minuten, nachdem er zuvor noch Rang zwei in einem sehenswerten Manöver übernommen hatte. "Ich bin sehr enttäuscht, denn ich war an diesem Wochenende konkurrenzfähig. Es tut weh", seufzt der Italiener.

"Was passiert ist, ist sehr merkwürdig, weil ich in den ersten Runden hart gepusht habe, um Dovi auf der Bremse zu überholen. Dann war ich hinter Lorenzo und habe die Lücke reduziert. Das Gefühl für den Vorderreifen ist leider immer schwierig vorherzusagen. Man weiß nie, wie viel Vertrauen er vermittelt", so Iannone, der in Frankreich einer von acht Ausfällen war, weiter. Das gleiche berichtet Dovizioso: "Leider vermittelt die Charakteristik der Reifen keine Vorwarnung, wann sie Grip verlieren. Dadurch bin ich gestürzt", sagt er.

Seine Szene war kurios, denn auf der Jagd nach Valentino Rossi gingen sowohl er wie auch Marc Marquez an gleicher Stelle zu Boden. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens lag er auf dem dritten Rang. "Es ist richtig schade, weil wir die richtige Strategie hatten. Auch mein Start war gut. Ich war in der Gruppe hinter Lorenzo und versuchte zu verstehen, ob es möglich war Rossi zu attackieren", beschreibt er aus seiner Sicht. "Als ich in Kurve 7 einbog, verlor der Vorderreifen plötzlich Grip und ich lag auf dem Boden. In der Telemetrie haben wir gesehen, dass meine Schräglage nur um zwei Grad mehr war, als in den vorherigen Runden", wundert er sich.

Andrea Iannone

In der Box von Andrea Iannone herrschte Enttäuschung Zoom

Und so blieb den beiden Ducati-Piloten am Ende nur die Erkenntnis, dass man zumindest in Sachen Pace konkurrenzfähig ist: "Trotz Sturz habe ich bewiesen, dass ich schnell bin, auch wenn ich keine Punkte nach Hause gebracht habe", so Iannone. "Wir müssen jetzt einige Aspekte verbessern, weswegen ich im Rennen nicht konstant genug bin."

Auch Dovizioso sieht es ähnlich: "Die heutige Performance gibt uns trotzdem wichtiges Feedback für die Zukunft. Wir sehen, dass wir schnell sind, aber nicht über die komplette Renndistanz. Wir müssen daran arbeiten, konstanter zu sein und anschließend nach der puren Performance suchen", so der Italiener. Ein erneutes Desaster kann man sich beim nächsten Rennen allerdings nicht erlauben: Dann steht das Heimspiel in Mugello an.