Deadline bis Ende Juni: Was macht KTM in der Saison 2024 mit Pedro Acosta?

Pedro Acosta will in der Saison 2024 in die MotoGP aufsteigen, doch KTM hat laut aktuellem Stand keinen Platz für den extrem talentierten Spanier

(Motorsport-Total.com) - KTM steht vor einer kniffligen Situation. Mit Pedro Acosta hat man eines der größten Talente im Kader, doch für die kommende Saison kann man dem Spanier keinen Platz in der Königsklasse anbieten. Acosta bestreitet in diesem Jahr seine zweite Saison in der Moto2 und liebäugelt mit dem Aufstieg in die MotoGP. Bis Ende Juni hat KTM noch Zeit, um Acosta einen Vorschlag zu machen. Danach kann er sich nach Alternativen umschauen.

Titel-Bild zur News: Pedro Acosta

Pedro Acosta hat keine Lust auf eine dritte Moto2-Saison, doch KTM hat keinen freien Platz in der MotoGP Zoom

"Wir machen uns Gedanken und unterhalten uns mit seinem Management, um eine gute Lösung zu finden", erklärt KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer bei 'MotoGP.com'. "Andererseits haben wir vier fantastische Fahrer. Es ist eine Art Luxusproblem. Die Situation ist aber nicht einfach."

Im Werksteam sind Brad Binder und Jack Miller gesetzt. Moto2-Weltmeister Augusto Fernandez zeigt in seiner MotoGP-Debütsaison ansprechende Leistungen und hat ein zweites Jahr im GasGas-Team verdient. Pol Espargaro verfügt über einen Vertrag bis Ende 2024.

KTM will 2024 mit allen vier Fahrern weitermachen

KTM würde sich ungern von einem der aktuellen Fahrer trennen. "Wir haben vier Fahrer, die wir nicht nur mögen sondern regelrecht lieben", bekräftigt Pit Beirer, der aber auch sicherstellen muss, Pedro Acosta nicht an die Konkurrenz zu verlieren.

"Er ist ein außergewöhnlicher Fahrer", so Pit Beirer. "Mein Wunsch ist es, dass er ein weiteres Jahr in der Moto2 fährt. Mir ist aber auch klar, dass er nicht besonders motiviert ist, das zu tun. Er ist aber noch sehr jung", bemerkt Beirer und verweist auf die Leistung von Testpilot Dani Pedrosa, der beim Gaststart in Jerez auch im Alter von 36 Jahren noch mit der MotoGP-Elite mithalten konnte.

Pit Beirer

Pit Beirer will, dass Pedro Acosta noch ein Jahr Moto2 fährt Zoom

"Er hat noch sehr viel Zeit und muss den Aufstieg in die MotoGP nicht überstürzen. Er sollte uns und allen Experten innerhalb unserer Familie vertrauen, um einen guten Plan für seine Karriere aufzustellen. Aki Ajo ist stark involviert und wir führen täglich Gespräche. Ich bin mir sicher, er findet eine gute Lösung", hofft Pit Beirer.

Weitere Moto2-Saison für Pedro Acosta "nicht die Wunschoption"

Im Vorjahr stieg Pedro Acosta als Moto3-Champion in die Moto2 auf und zeigte einige starke Rennen. In diesem Jahr ist er ein Titelanwärter. Aktuell liegt er in der Fahrerwertung auf Platz zwei und hat nach dem souveränen Sieg in Mugello 20 Punkte Rückstand auf WM-Leader Tony Arbolino.

Pedro Acosta, Tony Arbolino

Pedro Acosta kämpft in diesem Jahr um den Moto2-WM-Titel Zoom

"Es stimmt, dass es bis Ende Juni eine Deadline gibt", erklärt Acosta, der gern mit KTM weitermachen möchte: "KTM ist meine Präferenz. Ich muss die Entscheidung abwarten. Momentan denke ich nicht an die Alternativen."


Fotos: KTM, MotoGP: Grand Prix von Italien (Mugello) 2023


"Ein weiteres Jahr in der Moto2 ist nicht meine Wunschoption. Doch ich bin für alles offen", zeigt sich Acosta kompromissbereit. KTM machte zuletzt in der MotoGP große Fortschritte und war in Mugello hinter Ducati die zweite Kraft. Aber reicht das Acosta?

"Es ist momentan nicht das stärkste Projekt, denn im Sprintrennen lagen fünf Ducatis vorn und erst dahinter kam die KTM von Jack. Wir müssen ihnen noch ein oder zwei Jahre mehr geben", bemerkt der Spanier.