• 13.02.2017 12:01

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Davide Brivio: Suzuki "muss kreativ" sein

Suzuki-Teammanager Davide Brivio spricht über seine neuen Fahrer Iannone und Rins - Ansonsten gibt es in der Box keine großen Veränderungen

(Motorsport-Total.com) - Suzuki schaffte im zweiten Jahr des MotoGP-Comebacks den Anschluss an die Spitze. Maverick Vinales gewann in Silverstone und mischte im Herbst regelmäßig in der Topgruppe mit. Trotz des Aufwärtstrends konnte Suzuki das große Talent nicht halten, Vinales verspricht sich bei Yamaha eine erfolgreichere Zukunft. Teammanager Davide Brivio hofft, dass so eine Situation in Zukunft nicht noch einmal passieren wird. "Aber sie werden in einigen Jahren wohl einen Fahrer brauchen", denkt er lachend an "Oldie" Valentino Rossi.

Titel-Bild zur News: Alex Rins, Andrea Iannone

Andrea Iannone, Davide Brivio, Alex Rins: Das Suzuki-Team 2017 Zoom

Durch den Vinales-Abschied musste Suzuki den Reset-Knopf drücken. Relativ rasch wurde man sich mit Andrea Iannone einig, der bei Ducati keine Zukunft mehr hatte. Als neuen Youngster holte man Alex Rins aus der Moto2. "Man muss kreativer sein", meint Brivio. "Als wir Maverick nach einem Jahr Moto2 gewählt haben, meinten viele Leute, dass es für ihn zu früh ist und wir einen Fehler gemacht haben." Die Geschichte zeigte das Gegenteil, Vinales gilt als kommender Weltmeister.

Nun will man mittelfristig mit Rins in eine ähnliche Position kommen. "Für die Zukunft muss man in junge Fahrer investieren, die potenziell zu einem Topfahrer werden können", erläutert Brivio, der früher auch mit Rossi zusammengearbeitet hat. "Vielleicht wird es eine schwierige Saison, aber wenn man gut arbeitet, können wir einen Topfahrer für die Zukunft haben. Das ist die Herausforderung, diesbezüglich muss man kreativ sein."

Iannone ist auf der anderen Seite der Nummer-1-Fahrer. Er soll in den kommenden Monaten für Suzuki die Erfolge holen. "Andrea ist ein starker Fahrer, aber bis Alex reifer geworden ist, haben wir Andrea die Verantwortung übertragen, unser Nummer-1-Fahrer zu sein", nennt Brivio die Herangehensweise. "Das ist auch für ihn eine neue Situation und eine Herausforderung." Ähnlich war es bereits vor zwei Jahren der Fall, als man Aleix Espargaro mit der Führungsrolle beauftragte.


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Das Suzuki-MotoGP-Team geht 2017 mit Andrea Iannone und Alex Rins an den Start. Neue Fahrer bedeuten auch neue Herausforderungen für die Crew Weitere Motorrad-Videos

Die beiden neuen Fahrer sind die auffälligste Veränderung in der Suzuki-Box. Ansonsten gibt es keine wesentlichen Personaländerungen. Satoru Terada fungiert als Teamdirektor, Ken Kawauchi ist der technische Manager. Iannone brachte Crew-Chief Marco Rigamonti von Ducati mit. Rins wird von Jose Manuel Cazeaux betreut, der bisher der Crew-Chief von Vinales war. "Tom O'Kane bleibt an Board und übernimmt andere wichtige Aufgaben", verweist Brivio auf den ehemaligen Crew-Chief von Espargaro.

"Wir haben mit den gleichen Leuten die Arbeitsweise etwas verändert. Die Aufgaben wurden etwas anders verteilt. Es sind Kleinigkeiten. Ich würde nicht sagen, dass wir so wie Yamaha organisiert sind", denkt Brivio an seine Vergangenheit zurück. "Einige Dinge sind bei allen Teams gleich, aber auf Ingenieursseite gibt es Variationen." Das Ziel für 2017 ist klar: Suzuki will sich vorne etablieren und um Podestplätze kämpfen. "Wir beginnen jetzt ein neues Projekt und hoffen, dass es langfristig ist. Ist das der Fall, dann bedeutet es, dass die Fahrer schnell und alle glücklich sind."