Crutchlows Zukunft ist ungewiss

Die Zukunft von Cal Crutchlow ist offen: Der Brite wünscht sich ein Werksmotorrad, sieht bei Tech 3 aber keine Chancen - Die Superbikes sind auch ein Thema

(Motorsport-Total.com) - Die Ducati-Blase hat sich in Luft aufgelöst. Nicht Cal Crutchlow wird im nächsten Jahr auf der Werks-Ducati sitzen, sondern sein aktueller Tech-3-Teamkollege Andrea Dovizioso. Wie geht es nun mit dem Briten weiter? Die drei Werksplätze bei Honda, Yamaha und Ducati sind besetzt. Mit Ausnahme von Nicky Hayden, der einen Einjahresvertrag besitzt, laufen die Vereinbarungen bis 2014. Crutchlow weiß also, dass er in den kommenden beiden Jahren kein Werksmotorrad haben wird. Von Tech-3-Teamchef Herve Poncharal hat der 26-Jährige ein Angebot vorliegen. Derzeit ist alles möglich. Auch eine Rückkehr in die Superbike-WM will Crutchlow nicht ausschließen.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Noch hat Cal Crutchlow keine Entscheidung für die Zukunft getroffen

"Es gibt keine Entscheidung zu treffen. Ich werde nicht hier bleiben und kein Geld verdienen und gegen Jungs fahren, die viel mehr als ich verdienen. So einfach ist das. Die Situation hat sich heute verschlechtert, aber nicht von meiner Seite aus. Wir sind Meilen davon entfernt, wo wir sein müssen. Es geht nicht darum, dass Herves Angebot schlecht ist, sondern darum, dass Privatteams kleine Sponsoren und wenig Geld haben. Warum soll ich hier alles riskieren, wenn ich woanders hingehen kann und eine vernünftige Titelchance habe", meint der Brite.

"Ich fahre nicht des Geldes wegen, sondern ich will eine Chance auf den Sieg haben. Herve und Tech 3 können mir kein Werksmotorrad geben. Mit einem Satellitenbike kann man nicht gewinnen. Ich sage nicht, dass ich gewinnen werde. Ich meine, dass wenn man die Chance auf den Sieg haben will, man auf einem Werksmotorrad sitzen muss. Ich fahre nicht des Geldes wegen, aber zu einem Zeitpunkt in der Karriere muss man sich auch den Lebensunterhalt verdienen."


Fotos: MotoGP in Indianapolis, Girls


"Ich könnte zu den Superbikes zurückkehren und potenziell Rennen gewinnen und um den WM-Titel kämpfen. Man hätte die Chance auf den Sieg. Ich muss die Situation beurteilen und ab jetzt weitersehen. Die Entscheidung wird aber nicht an diesem Wochenende fallen." Crutchlow will in erster Linie siegfähiges Material zur Verfügung haben und den nächsten Schritt in seiner Karriere machen. Für Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta ist er ein wichtiger Protagonist, denn ein Brite ist wichtig.

Zudem hat Crutchlow durch seine Art auf und abseits der Strecke viele Fans gewonnen. "Ich habe mit ihm heute Nachmittag gesprochen. Er möchte, dass ich in dieser WM und bei Tech 3 bleibe", sagt der beste Rookie des Vorjahres. "James (Toseland; Anm. d. Red.) hat hier vor drei, vier Jahren das dreifache von mir verdient. Meine Ergebnisse sind aber besser. Das Team, Monster und ich leisten bessere Arbeit. Das ist nicht gegen James, aber ich weiß nicht, was ich sonst noch tun muss."

"Vielleicht treffe ich heute Abend eine Entscheidung und morgen lest ihr die Pressemitteilung. Jede Minute kann sich alles ändern. Mit Ducati hat es sich auch von einer Minute auf die andere entschieden. Ich weiß es nicht. Wir werden ab jetzt Entscheidungen treffen. Ich erzähle den Leuten die Wahrheit, auch wenn manche es als arrogant sehen. Ich sage genau was passiert. Das habe ich auch beim Ducati-Deal gemacht."

"Unter dem Strich kann ich nichts anderes tun. Es sollte um die Resultate gehen. Ich generiere auch Presse. Ich erledige für Yamaha und Monster alles. Sollte ich zu einem anderen Hersteller gehen, würde ich es genauso machen. Im Moment hole ich gute Resultate. Mehr kann ich nicht tun."