Crutchlows Manko in der Anfangsphase eines Rennens

Cal Crutchlow weiß woran er arbeiten muss, um in diesem Jahr regelmäßig auf dem Podium zu stehen: In den ersten Rennrunden verliert der Brite zu viel Zeit

(Motorsport-Total.com) - Im Winter 2010/2011 wagte Cal Crutchlow den Sprung von der Superbike-Weltmeisterschaft in die Motorrad-Königklasse MotoGP. Nach einer soliden Rookie-Saison stand der Brite in Diensten des Tech-3-Yamaha-Teams im vergangenen Jahr zweimal als Dritter auf dem Podium. Bei den letzten Testfahrten im Vorfeld der Saison 2013 markierte Crutchlow die Bestzeit.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Mit wenig Sprit im Tank fällt Cal Crutchlow das Attackieren nicht schwer Zoom

Um in der neuen Saison, die an diesem Wochenende mit dem Grand Prix von Katar beginnt, ein regelmäßiger Gast auf dem Podium sein zu können, mangelt es Crutchlow eigener Aussage zufolge vor allem an einem: Der Fähigkeit, direkt von Beginn an voll zu attackieren.

"Ich muss an meinem Tempo in der Anfangsphase der Rennen arbeiten", legt Crutchlow gegenüber 'Motor Cycle News' den Finger in die Wunde und erinnert sich exemplarisch an den Grand Prix von Japan 2012, als ihm die beiden Titelanwärter Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa früh den Schneid abkauften: "In Motegi fuhren sie mir davon, aber anschließend konnte ich den Abstand konstant halten. Es waren die ersten drei oder vier Runden, in denen die Lücke aufging."

Letztlich blieb Crutchlow in Motegi nach einem sehenswerten Duell um Platz drei mit Gresini-Honda-Pilot Alvaro Bautista kurz vor Schluss mit trockenem Tank liegen. Unglückliche Zwischenfälle wie dieser kosteten den Briten nach Ansicht von Tech-3-Teamchef Herve Poncharal eine bessere Platzierung als Rang sieben im Gesamtklassement 2012.


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP-Tests in Jerez


Mit konstanten Zielankünften, vor allem aber einem höheren Tempo in den ersten Runden eines Rennens, könnte Crutchlow der absoluten Spitze einheizen, wie Poncharal betont. "Der Start und die ersten drei Runden, das sind die Phasen im Rennen, in denen Dani und Jorge das übrige Feld in die Schranken weisen", analysiert der Franzose gegenüber 'Motor Cycle News und fügt in Bezug auf seinen Nummer-eins-Fahrer hinzu: "Wenn er besser startet und in der Frühphase ein höheres Tempo gehen kann, dann hat er eine gute Chance."

Crutchlow weiß um sein Defizit, sieht sich aber in gewisser Weise die Hände gebunden. "Im Qualifying kann ich aus dem Stand heraus eine schnelle Runde hinlegen. Im Rennen ist mir das nicht so ohne Weiteres möglich. Das liegt vor allem an der Spritmenge", sagt der Brite und führt an, dass ihm das Bremsen in den ersten Runden eines Rennens durch das höhere Gewicht der Maschine schwerfällt.

In diesem Zusammenhang erkennt der Tech-3-Pilot im dritten Jahr ein weiteres Problem. "Beim Testen kann man an so etwas kaum arbeiten. Es ist etwas, woran ich mich im Rennen selbst gewöhnen muss. Hoffentlich kann ich mich in diesem Jahr auf diesem Gebiet verbessern", so Crutchlow.