Crutchlow: Wir brauchen bessere Reifen
Cal Crutchlow fordert die Verantwortlichen zu einer Überarbeitung des Reifen-Reglements auf, damit die Stürze in der MotoGP reduziert werden
(Motorsport-Total.com) - Nachdem Cal Crutchlow nach seinem Sturz in Silverstone zuschauen musste, platzierte er seine Yamaha in Assen auf einen guten sechsten Rang. Dennoch regt er die Verantwortlichen in Sachen Reifen zum Nachdenken an. Bridgestones harte Mischung ist durch ein kompliziertes Aufwärmverhalten kritisch und hat bereits zahlreiche Piloten zu Sturz gebracht.

© Bridgestone
Nach seinem Sturz in Silverstone ist der Tech3-Pilot wieder Teil des Starterfeldes
Crutchlow beschreibt gegenüber 'bikesportnews.com' das Problem: "Es ist jedem passiert. Wenn ich ein Rookie wäre und als einziger stürzen würde, dann wäre es meine eigene Schuld. Aber wenn Valentino sich das Bein, Colin sich das Schlüsselbein und Aoyama sich den Rücken bricht, frage ich mich, wie viele Knochen müssen noch gebrochen werden, bis sich etwas ändert? Das sind alles Fahrer mit jahrelanger Erfahrung."
Unfälle häufen sich
"In Silverstone bin ich nicht gestürzt, weil ich Tempo gemacht habe. Ich bin aus dem selben Grund gestürzt, wie alle anderen in der Meisterschaft: Die Reifen funktionieren nicht richtig. Ich denke, es gab bisher mehr als 60 Unfälle mit diesen Reifen. Immer, wie sie sagen, in der Aufwärmphase", so der Tech3-Pilot.

© Yamaha
Cal Crutchlow kritisiert die Zustände bei den MotoGP-Reifen energisch Zoom
Zu seinem Sturz in Silverstone sagt der Brite: "Ich bin schon drei Runden gefahren, es war nicht, als wäre ich zwei Kurven gefahren und dann gestürzt. Und die Runde davor war eine recht schnelle Runde. Es ist immer beim Wegnehmen vom Gas. Das ist das schlimmste, was man haben kann."
"Sie sollten die Reifen weicher machen. Aber wir brauchen eine größere Verteilung, weil wir dieses Jahr eine Sitzung mehr haben. Bei einem kalten Rennwochenende, bei dem der weiche Reifen im Rennen gefahren wird, sollten sie mehr ausgeben. Wir sind gezwungen die harten zu fahren, weil wir nicht genug weiche Reifen haben", merkt Crutchlow an.
Zu wenig weiche Reifen
"Jeder Fahrer, der ein Rennen mit den weichen Reifen beginnt, hat keinen weiteren Satz für den Fall einer roten Flagge. Wir müssten einen benutzten Satz verwenden. Was sind 20 Extrasätze pro Rennen für die Leute in der Meisterschaft?", fragt er sich und scherzt: "Ich würde 500 Euro extra geben für jeden Satz. Und genau das gleiche würden alle Fahrer machen."
"Wenn sie uns keine anderen Reifen geben können, dann sollten sie uns Extrareifen geben, damit wir nicht mit der Mischung fahren müssen, die wir nicht wollen", schlussfolgert der Yamaha-Pilot. "Wir haben einen Reifen, der über die ganze Renndistanz hält, aber ich bin mir sicher, dass die anderen Fahrer lieber einen sicheren Reifen hätten, der gegen Ende des Rennens ein wenig durchdreht. Aktuell haben wir am Ende des Rennens Grip, aber das Aufwärmen ist zu kompliziert. Es würde das Risiko von Highsidern beim Gaswegnehmen und gebrochenen Knochen limitieren."
Zum Schluss appelliert der 13. der WM-Tabelle an Bridgeston: "Es gibt immer einen Moment, sobald man die Boxengasse verlässt, an dem es kritisch ist. Ob man dann sitzen bleibt oder nicht, ist Glück. Ich möchte Bridgestone nicht anklagen, nur sollten sie unsere Meinungen etwas mehr beachten."

