Crutchlow: "Ich lerne die ganze Zeit"

Tech-3-Yamaha-Pilot Cal Crutchlow über seine ersten Rennen in der MotoGP - In Mugello will der Rookie die Enttäuschung von Assen ausbügeln

(Motorsport-Total.com) - MotoGP-Neuling Cal Crutchlow hat in der Königsklasse abwechslungsreiche sieben Wochenenden erlebt. Der Brite musste einige Strecken neu lernen. Das ist bislang gut gelungen. Speziell im Qualifying zeigte der Supersport-Weltmeister von 2009 seine Qualitäten und war jeweils schneller als Superstar Valentino Rossi mit der Ducati. "Ich habe ihn aber noch nicht geschlagen."

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

MotoGP-Neuling Cal Crutchlow hat im Qualifying seinen Speed gezeigt

"Ich weiß, dass ich im Qualifying gut bin. Ich habe aber nicht erwartet, dass ich in den Rennen konstant sein werde", wird Crutchlow von der 'GPWeek' zitiert. "Das ist der Plan für das nächste Jahr. In dieser Saison wollte ich meine Grundschnelligkeit zeigen. Glücklicherweise kann ich das auch auf mir unbekannten Strecken unter Beweis stellen." In den Rennen präsentierte sich der 25-Jährige ebenfalls stark, auch wenn einige Stürzte durch Anfängerfehler dazukamen. Zuletzt in Assen fiel er mit Reifenproblemen und einem Boxenstopp weit zurück.

Genau wie Ben Spies im Vorjahr, wird Crutchlow oft über die Unterschiede zwischen der MotoGP und der Superbike-WM gefragt. "Als ich bei den Wintertestfahrten in Malaysia gefahren bin, habe ich mir gedacht, dass ich mit einem Superbike schneller wäre. Wir haben seither einen großen Schritt vorwärts gemacht. Ich bin mental stark und entschlossen. Das zahlt sich aus." Der größte Unterschied zwischen den beiden Weltmeisterschaften ist der Fahrstil.

"Es ist schwierig, denn es ist ganz anders. Ich erkläre den Jungs in der Superbike-WM wie es ist. Ich schwöre, dass sie denken, sie könnten in die MotoGP kommen und würden gewinnen. Sie würden den größten Schock ihres Lebens erleben. Ben ist seit Jahren der Einzige, der es geschafft hat und sich gut schlägt. Selbst ich habe nicht erwartet, dass ich so gut wie er sein kann. Wir haben Fortschritte gemacht, aber Ben ist einzigartig. Er ist ein fantastischer Fahrer."

Karbonbremsen als Herausforderung

Crutchlow feilt weiter an seinem Fahrstil, denn MotoGP-Prototypen sind ganz anders zu fahren als Superbikes. "Mein Stil ist mit Caseys vergleichbar. Casey hat keine Angst das Gas aufzureißen, so wie ich. Manchmal ist das gut, manchmal ist das schlecht. Es kommt darauf an, wie sich das Rennen entwickelt", beschreibt der Yamaha-Pilot. "Ich bin auf der Bremse nicht der Beste. Ich bremse leicht und dann stärker."

"Eine MotoGP-Maschine funktioniert aber komplett gegensätzlich. Man muss aufgrund der Karbonbremsen sofort so hart wie möglich bremsen und dann den Druck verringern. Das ist nicht mein Stil. Jorge ist mir ähnlich. Er ist kein Spätbremser. Ich lerne die ganze Zeit. Ob ich bisher einen guten Job gemacht habe? Manchmal hätte ich besser sein können. In Le Mans hätte ich nicht stürzen sollen. Es war mein Fehler, aber das passiert im Rennsport."

Am kommenden Wochenende geht es in Assen bereits weiter. Die Strecke ist für Crutchlow wieder Neuland. "Ich war in Assen enttäuscht, denn ich hätte sicher mein bestes MotoGP-Ergebnis holen können", blickt er zurück auf sein Duell mit Rossi, das von Reifenproblemen beendet wurde. "Ich bin entschlossen und will das mit einer starken Leistung in Mugello wettmachen. Nach all meinen Bemühungen war es schade, dass ich nicht dort ins Ziel gekommen bin, wo ich hätte landen sollen."

"Ich kann es nicht ändern und konzentriere mich darauf, in Mugello den bestmöglichen Job zu machen. Es ist wieder eine neue Strecke für mich und es wird sehr schwierig. Auf den anderen neuen Kursen habe ich mich vernünftig geschlagen. Ich bin also zuversichtlich, dass ich konkurrenzfähig sein werde. Es ist eine technische Strecke mit verschiedenen Herausforderungen. Ich bin bereit dafür."