CRT-Tests: De Puniet auf Augenhöhe mit Barbera

Claiming-Rule-Teams konkurrenzfähig: Randy de Puniet (ART Aprilia) hat am letzten Tag der Jerez-Tests nur drei Zehntelsekunden Rückstand auf die MotoGP-Ducati

(Motorsport-Total.com) - Die Testfahrten einiger Claiming-Rule-Teams sind am Mittwoch in Jerez zu Ende gegangen und haben gezeigt, dass zumindest die Aprilia-Maschinen keinen allzu großen Rückstand auf die reinrassigen Prototypen haben. Randy de Puniet fuhr mit seiner ART (Aprilia Racing Technology) eine Runde in 1:40,3 Minuten. Das Ducati-Testteam war ebenfalls vor Ort. Von Franco Battaini wurden zwar keine Zeiten veröffentlicht, aber Hector Barbera war mit der Kunden-Version der neuen GP12 unterwegs. Der Spanier kam auf eine persönliche Bestzeit von 1:40,0 Minuten.

Titel-Bild zur News: Randy de Puniet

Randy de Puniet ist den Zeiten der MotoGP-Prototypen nahe gekommen

Der offizielle Rundenrekord in Jerez steht bei 1:39,731 Minuten. Dani Pedrosa stellte ihn im Jahr 2010 mit einer 800er Honda auf. Die schnellste je in Jerez von einem MotoGP-Prototypen gedrehte Runde stammt von Jorge Lorenzo (Yamaha) aus dem Jahr 2008. Diese Marke steht bei 1:38,189 Minuten. De Puniet ist von den Zeiten der reinrassigen Prototypen nicht mehr so weit weg. Bislang lagen die CRT-Motorräder fünf oder mehr Sekunden zurück. Aprilia kommt hier auch die reichhaltige Erfahrung aus der Superbike-WM zugute, denn selbst die Superbike-Version lag mit Max Biaggi von der Rundenzeit her nur oft nur knapp hinter den MotoGP-Prototypen zurück.

De Puniet feilte am letzten Tag hauptsächlich an der Elektronik und Details an der Abstimmung. "Wir arbeiteten sehr hart und konnten den Grip am Hinterrad verbessern. Wir versuchten auch die Rückmeldung der Dämpfung zu verbessern. Alle Tests waren gut und es ist in die richtige Richtung gegangen. Ich habe mich gegenüber gestern um sechs Zehntelsekunden verbessert", sagt der Franzose nach seinen 66 Runden am Mittwoch. "Wir fahren mittlerweile interessante Zeiten."

"Mit diesen drei Tagen bin ich sehr glücklich. Sie waren sehr produktiv, weil wir in die richtige Richtung gearbeitet haben. Wir brauchen immer noch etwas mehr Power und Fahrbarkeit, aber zu diesem Zeitpunkt im Winter bin ich positiv überrascht vom Potenzial dieses Motorrades. Nun müssen wir alles analysieren und uns auf den nächsten Privattest im Motorland Aragon konzentrieren."

Espargaro wieder gesundheitlich fit

De Puniet fährt in diesem Jahr für Aspar. Sein Teamkollege Aleix Espargaro drehte am Mittwoch 60 Runden und war um acht Zehntelsekunden langsamer. "Am ersten Tag war ich krank und konnte nicht viel fahren. Am Dienstag war es etwas besser. Seit Mittwochmorgen war mein Gefühl dann großartig, wenn man bedenkt, wie wenig wir an diesem neuen Motorrad arbeiten konnten", sagt der Spanier, der zum letzten Mal im Jahr 2010 in der MotoGP gefahren ist. "Wir arbeiteten an der Frontpartie, weil ich mehr Vertrauen finden musste."

"Wir änderten schließlich die Vordergabel und ich konnte meine Zeit deutlich verbessern. Ich bin glücklich und sehr zufrieden. Die ersten beiden Tage waren zwar nicht sehr produktiv, aber wir arbeiteten weiter und wurden dafür belohnt. Das Motorrad arbeitet jetzt besser als in Valencia. Es ist wichtig zu sehen, dass wir uns konstant weiterentwickeln. Ich möchte meinem Freund Tito Rabat eine Umarmung schicken, weil er seine Mutter verloren hat. Es sind schwierige Zeiten für ihn."

Ellison, Pasini und Petrucci steigern sich

Neben dem Aspar-Team, das sich bislang als stärkste CRT-Mannschaft präsentiert hat, waren in Jerez noch drei weitere Claiming-Rule-Fahrer im Testeinsatz. James Ellison setzte den Shakedown der Aprilia fort und arbeitete mit dem Team von Paul-Bird-Motorsport an dem neuen Motorrad. Von Dienstag auf Mittwoch konnte sich der Brite um zwei Sekunden verbessern und kam auf eine persönliche Bestmarke von 1:42,5 Minuten. Damit war er der langsamste CRT-Pilot.

Auch Mattia Pasini gelang eine Steigerung. Der Italiener fährt im Speed-Master-Team eine ART-Aprilia und steigerte sich um sieben Zehntelsekunden. Die Arbeit zeigte Früchte, denn mit jedem Tag konnte er sich deutlich verbessern. Am Ende standen 1:41,2 Minuten zu Buche, obwohl er am Mittwoch lediglich 47 Runden drehte. Danilo Petrucci steigert seine persönliche Bestzeit um 1,7 Sekunden. Mittwochmorgen stürzte er von seiner Ioda, konnte aber später weiterfahren und an der Elektronik des Motorrades arbeiten.

Im Ducati-Team war am Mittwoch neben Battaini auch Barbera unterwegs. Der Spanier, der in diesem Jahr für Pramac fährt, übernahm jenes Motorrad, das Karel Abraham am Vortag bei einem Sturz beschädigt hatte. Die Ducati-Mechaniker konnten die GP12 reparieren. Es handelte sich dabei um die Kundenmaschine und nicht um jene Version, mit der Valentino Rossi Anfang des Monats in Sepang getestet hatte. Barbera war schließlich Tagesschnellster, aber nur drei Zehntelsekunden vor de Puniet.

Am 8. und 9. März finden die nächsten CRT-Testfahrten im Motorland Aragon statt.

Testzeiten aus Jerez (Mittwoch):

MotoGP
Hector Barbera (Ducati) - 1:40.0 Minuten

CRT
01. Randy de Puniet (ART) - 1:40.3 Minuten (66 Runden)
02. Aleix Espargaro (ART) - 1:41.1 (60)
03. Mattia Pasini (ART) - 1:41.29 (47)
04. Danilo Petrucci (Ioda) - 1:41.6 (62)
05. James Ellison (ART) - 1:42.526 (53)