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Camier von eigener Performance überrascht
Beim MotoGP-Debüt in Indy waren Punkte greifbar: Leon Camier kommt mit den Bridgestone-Reifen, den Karbon-Bremsen und der Open-Honda bestens zurecht
(Motorsport-Total.com) - Der ehemalige Superbike-WM-Stammpilot Leon Camier wagte beim Rennwochenende in Indianapolis den Sprung ins kalte Wasser und sprang für Aspar-Pilot Nicky Hayden ein. Nachdem Camier im Winter bei Crescent-Suzuki vor die Tür gesetzt wurde, erhielt er von Ioda ein Angebot, in der MotoGP zu fahren. Kurz vor dem Saisonstart platzte der Wechsel, da das italienische Team finanziell nicht in der Lage war, zwei Motorräder einzusetzen.

© Aspar
MotoGP-Neuling Leon Camier ließ einige erfahrene Kollegen hinter sich Zoom
Camier wurde Ersatzpilot vom Dienst und sprang bereits beim zweiten Superbike-WM-Rennwochenende in Aragon für BMW-Italia-Pilot Sylvain Barrier ein. Als Barrier wieder ins Geschehen eingreifen konnte, musste Camier auf ein neues Angebot warten. In Laguna Seca saß der Brite auf der MV Agusta von Claudio Corti, der sich in Portimao verletzte. Sowohl auf der BMW S1000RR als auch auf der MV Agusta F4 zeigte Camier ordentliche Leistungen.
Beim Rennwochenende in Barcelona wurde Camier erstmals als möglicher Hayden-Ersatz nominiert. Doch beim Rennwochenende in Katalonien konnte Hayden fahren. In Indy kam Camier aber schlussendlich doch noch zum Zug. Vor dem Trainingsauftakt am Freitag konnte der ehemalige BSB-Champion noch nie mit Karbon-Bremsen fahren. Den Kurs in Indiana kannte Camier nur aus dem Fernsehen.
Kontinuierliche Steigerung
In den ersten Trainings tastete sich der 28-Jährige langsam an das Limit heran. Im ersten Freien Training lag er 5,427 Sekunden zurück und war Letzter. Am Freitagnachmittag reduzierte Camier den Rückstand auf 3,512 Sekunden, war aber immer noch Letzter. Im dritten Freien Training reduzierte der Ersatzpilot den Rückstand auf 2,488 Sekunden und ließ bereits Routinier Colin Edwards und die beiden PBM-Piloten hinter sich.
Im Qualifying überraschte Camier dann mit Startplatz 16. Auf die Q1-Bestzeit von Markenkollege Scott Redding verlor Camier nur 0,918 Sekunden. Weniger als sechs Zehntelsekunden fehlten zum Einzug ins Q2. Für die Markenkollegen Hiroshi Aoyama und Karel Abraham war Camiers Leistung eine Demütigung. Sowohl der erfahrene Japaner als auch der Tscheche waren langsamer als Camier.
Im Rennen schied Camier durch ein Elektronikproblem aus. Ein Sensor lieferte falsche Werte. Dadurch limitierte die Elektronik die Leistung der Honda RCV1000R. Camier steuerte die Aspar-Box an und ging später noch einmal auf die Strecke. Doch das Problem konnte nicht behoben werden. Bis zum Ausfall lag Camier in den Punkten. Durch die vielen Ausfälle hätte er am Ende sogar an den Top 10 gekratzt.
Bridgestone-Reifen liegen Camier

© Aspar
Die erfahrene Aspar-Mannschaft half Camier, auf Tempo zu kommen Zoom
"Ich bin erstaunt, weil ich nicht damit rechnete, dazu im Stande zu sein. Ich denke, das Motorrad passt gut zu meinem Fahrstil. Die Arbeitsweise der Reifen und Bremsen kommt mir entgegen", erklärt er den Kollegen von 'Motor Cycle News'. Im Gegensatz zu einigen Kollegen benötigte Camier nur wenige Runden, um ein Gefühl für die Reifen und die Bremsen zu entwickeln.
Die Charakteristik der Pneus kommt Camier sogar entgegen: "Das direkte Gefühl für das Vorderrad und das gute Einlenkverhalten passen gut zu meinem Fahrstil. Der Bridgestone-Vorderreifen ist beeindruckend. Man kann ihn richtig hart rannehmen", berichtet der Aspar-Pilot, der auch in Brünn für Hayden einspringen wird. "Ich konnte sehr viel lernen, als ich mit den anderen Fahrern kämpfte", fügt er hinzu.

