Cal Crutchlow: Habe nicht auf die Boxentafel geachtet

Cal Crutchlow zeigt beim Rennen der MotoGP auf dem Sachsenring seine seit langem stärkste Leistung und fährt nach über einem Jahr wieder auf das Podium

(Motorsport-Total.com) - Das Rennen der MotoGP zum Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring wurde für Cal Crutchlow (LCR-Honda) zum Befreiungsschlag. Im Flag-to-Flag-Rennen, welches bei Regen gestartet wurde, aber bei weitgehend trockener Strecke zu Ende ging, zeigte der Brite eine seiner stärksten Leistungen in dieser Saison und fuhr von Startplatz 13 aus als Zweiter auf das Podium. Dort hatte Crutchlow zuletzt im April 2015 in Termas de Rio Hondo gestanden.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow kehrte auf dem Sachsenring aufs Podium zurück Zoom

"Ich hatte schon gestern gesagt, dass ich der Viertschnellste bin, jedoch war mein Qualifying schrecklich. Heute bin ich Zweiter, so gesehen habe ich mich um zwei Plätze gesteigert", sagt er Brite. Crutchlow wählte im Regenrennen eine andere Strategie als die meisten anderen Fahrer und startete mit dem harten Regenreifen von Michelin.

Das war am Anfang recht riskant. "Ich wäre in der Aufwärmrunde fast gestürzt, weil ich keine Temperatur in den Vorderreifen bekam. Deswegen habe ich es in der Anfangsphase ruhig angehen lassen." Je trockener de Strecke aber wurde, umso schneller wurde Crutchlow. Bis zur Rennmitte hatte er zur Spitzengruppe aufgeschlossen zu der zu diesem Zeitpunkt neben ihm Andrea Dovizisoso (Ducati), Valentino Rossi (Yamaha), Hector Barbera (Avintia-Ducati) und Jack Miller (Marc-VDS-Honda) gehörten.

Diese Gruppe machte dann jedoch einen taktischen Fehler und blieb zu lange auf Regenreifen auf der Strecke. So konnte Marc Marquez (Honda), der als einer der ersten Fahrer auf das Motorrad mit Slicks gewechselt hatte, von hinten heranstürmen und ging nach dem Boxenstopp von Dovizioso, Rossi und Crutchlow in Runde 23 in Führung.


Fotos: MotoGP am Sachsenring, Rennen


"Es ist immer die Frage, ob man hätte früher stoppen sollen", meint Crutchlow. "Ich habe aber ehrlich gesagt gar nicht auf meine Bozentafel geschaut, sondern mich nur auf die Jungs vor mir, Dovi und Vale konzentriert. Ich wusste, dass sie die Erfahrung haben, in der MotoGP an der Spitze zu fahren."

Mit Platz zwei war Crutchlow unter dem Strich zufrieden, markiert er doch für ihn eine Trendwende. "Es war bisher ein schwieriges Jahr. Das Motorrad ist schwierig zu fahren, aber Honda unternimmt große Anstrengungen, und seit einigen Rennen fühle ich mich wohler. Hoffentlich können wir dieses Ergebnis in der zweiten Hälfte der Saison einige Male wiederholen."