Dovizioso über Platz drei "glücklich, aber auch enttäuscht"
Andrea Dovizioso fährt beim Rennen der MotoGP auf dem Sachsenring zum zweiten Mal in dieser Saison auf das Podium, hatte aber auch den Sieg in der Hand
(Motorsport-Total.com) - "Ich bin glücklich, aber auch enttäuscht": Dieses auf den ersten Blick paradoxe Fazit zieht Ducati-Pilot Andrea Dovizioso nach dem Rennen der MotoGP zum Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring. Freude herrschte beim Italiener über Platz drei, sein zweites Podiumsresultat in dieser Saison. Allerdings wäre für Dovizioso auch mehr möglich gewesen, denn über weiter Strecken führte er das Flag-to-flag-Rennen an.

© GP-Fever.de
Andrea Dovizioso errang auf dem Sachsenring sein zweites Podium 2016 Zoom
"Im Nassen war ich sehr gut, obwohl ich mich mit dem extrasoften Vorderreifen vielleicht falsch entschieden habe", blickt Dovizioso auf die Anfangsphase des Rennens zurück. Nach dem Sturz seines bis dahin führenden Markenkollegen Danilo Petrucci übernahm Dovizioso in Runde zehn die Führung und kontrollierte das Feld. "Ich konnte mir den Reifen einteilen und konnte einen Vorsprung von gut zwei Sekunden vor dem zweiten Fahrer halten", sagt Dovizioso.
Doch dann verpasste er bei abtrocknender Strecke den richtigen Zeitpunkt zum Motorradwechsel auf Trockenreifen. "Ich habe mich vollkommen darauf konzentriert, diese Situation zu managen und habe deshalb das Motorrad nicht zum richtigen Zeitpunkt gewechselt. Deshalb bin ich enttäuscht, denn wir hätten die Chance gehabt, um den Sieg zu kämpfen", meint Dovizioso.
Zusammen mit Valentino Rossi und Cal Crutchlow kam der Ducati-Pilot in Runde 23 von 30 an die Box. Da fuhr Marc Marquez aber schon seit sechs Runden auf Slicks, hatte pro Runde bis zu fünf Sekunden auf die Spitze gut gemacht und übernahm so die Führung. Doch warum kam Dovizioso so spät an die Box, obwohl ihm sein Team den Stopp schon vorher auf der Boxentafel signalisiert hatte?
"Wenn man vorne liegt, will man nicht stoppen, denn man hat die Situation besser als die anderen Fahrer im Griff", erklärt er. "Daher will man das Risiko nicht eingehen, denn mit Slicks kann man auf den nassen Stellen leicht einen Fehler machen und das Rennen wegwerfen." Allerdings gibt Dovizioso zu, dass die Logik ein anderes Vorgehen erfordert. "Meistens funktioniert es, wenn man das Motorrad früh wechselt, aber das haben ich nicht gemacht."
So musste sich der Italiener hinter Marquez und Crutchlow mit Platz drei begnügen. "Auf dem Sachsenring bei diesen Bedingungen aufs Podium zu fahren, ist gut für uns, vor allem weil wir noch nicht viele gute Ergebnisse in diesem Jahr hatten."

