• 27.07.2008 15:42

  • von David Pergler

Bridgestone zieht zufriedenes Zwischenfazit

Die Situation gestaltet sich für Bridgestone noch besser, als vergangenes Jahr, entsprechend zufrieden sind die Japaner mit dem Saisonverlauf

(Motorsport-Total.com) - Bridgestone kann sich entspannen - war 2007 nur Casey-Stoner der oberste Repräsentant der japaischen Reifenmarke und Valentino Rossi als damaliger Michelin-Mann auf Stoner-Jagd, so machen beide Fahrer 2008 den Titel erneut unter sich aus - mit dem Unterschied, dass beide auf Bridgestone-Reifen untwegs sind. Dani Pedrosa hat durch seinen Sturz am Sachenring zunächst das Nachsehen. Die Entscheidung von Rossi, Exklusiv auf das schwarze Gold aus Japan zuzugreifen, hat sich als richtig erwiesen.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Casey Stoner

Valentino Rossi und Casey Stoner sind Bridgestones Aushängeschilder

Das konnte man schon in Laguna Seca sehen - 2007 war es noch das Rennen des großen Frusts für den italiensichen Megastar, als er nicht den Hauch einer Chance gegen den australischen Weltmeister auf Ducati hatte. Jetzt konnte er Stoner "mit eigenen Händen" niederringen - ein Bild, auf das Bridgestone gewiss stolz sein dürfte. Die Japaner sind ohnehin mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden. Man hat zwei starke Speerspitzen, welche sich gegenseitig ans Limit und damit weg von der Konkurrenz treiben.#w1#

"Wir haben durch die letzten beiden Rennen sehr viel Selbstvertrauen mitgenommen, nicht nur durch die Ergebnisse, welche unsere Teams und Fahrer erzielt haben, sondern weil unsere Reifen unter unterschiedlichsten Bedingungen eine gute Performance gezeigt haben", meint dazu Tohru Ubukata, Bridgestones Reifenentwicklungschef.

Bridgestone auch im Regen eine Klasse für sich

"Sachsenring und Laguna Seca sind beides Strecken, wo wir traditionell erwarten, dass es dort warm ist, dieses Jahr aber haben uns beide Pisten sehr unterschiedliche Wetterbedingungen gezeigt. Das Sachsenring-Rennen fand im Nassen statt und war das erste Regenrennen des Jahres und Laguna war wesentlich kühler, als wir es gewohnt waren, besonders während der morgendlichen Sessions."

"Beide Fahrer fuhren in einer eigenen Liga und haben das Rennen in ein unglaubliches Spektakel verwandelt." Tohru Ubukata

Besonders von der Konkurrenzfähigkeit am überflutetem Sachsenring war Ubukata überrascht, denn mit solchen Bedingungen war Bridgestone zuvor noch nie konfrontiert worden. "Obwohl wir in den vergangenen Saisons bereits einige Regenrennen mitgemacht haben, haben wir seit Bridgestones MotoGP-Debüt 2002 noch keinen Lauf erlebt, bei dem es so nass gewesen ist. Die Strecke ist ziemlich hart zur linken Reifenseite, weil es dort viele Linkskurven gibt."

"Wir waren also nicht sicher, wie sich unsere Reifen unter solchen Bedingungen über die gesamte Renndistanz hin verhalten würden. Obwohl sie einige Zeit gebraucht haben, um auf Temperatur zu kommen, war ich froh darüber, wie konstant die Reifen 30 Runden lang waren. Vom Ergebnis her war es mit vier Bridgestone-Piloten unter den Top 4 und insgesamt sech unter den Top 6 unser bestes Rennen. Wir haben zusätzlich mehr wertvolle Regen-Daten gesammelt, welche uns helfen werden, unsere Regenreifenentwicklung voranzutreiben", führt der Reifenentwicklungschef aus.

Enger Kampf im Finale

Die nächste Überraschung ka in den Vereinigten Staaten, wo das Duo Stoner-Rossi die Konkurrenz schier überrollte: "Casey hat im Training und im Qualifying bewiesen, dass er in Laguna Seca unglaublich schnell sein kann und Valentino hat sich über das Wochenende ebenfalls sehr verbessert. Beide Fahrer fuhren in einer eigenen Liga und haben das Rennen in ein unglaubliches Spektakel verwandelt", so Ubukata.

"Sie waren um eine Sekunde schneller, als jeder andere, Casey hat den Rundenrekord um mehr als eine Sekunde gebrochen. Das Rennen war insgesamt um 16 Sekunden schneller, als das des vergangenen Jahres und ich bin froh, dass unsere Reifen konkurrenzfähig und beständig genug für ein so schnelles Rennen waren."

Im Finale macht sich Bridgestone noch auf ein enges Gefecht mit Michelin gefast: "In dieser Meisterschaft ist nichts fix. Jeder muss zu jedem Zeitpunkt ganz vorne mit dabei sein, damit man um Siege und Podestplätze kämpfen kann. Selbst, wenn unsere beiden Fahrer in der Meisterschaft auf Platz eins und zwei liegen, müssen wir weiter an unseren Qualifikations- und Rennreifen arbeiten, weil unsere Konkurrenz sich sehr ins Zeug hängen wird, um zurückzuschlagen."

"Die Sommerpause wird es verletzten Fahrern erlauben, sich zu regenerieren, alle Teams werden in Brünn mit vollen Batterien und erneuerter Motivation erscheinen", so der Japaner. "Ich erwarte ein eng umkämpftes Rennen und Spanung bis zum Ende der Saison aber wir tun alles, um unseren Bridgestone-Fahrern bestmögliches Werkzeug zu bieten."