Bradl jubelt: "Ein tolles Gefühl"

Zum ersten Mal startet Stefan Bradl in der Königsklasse von der Pole-Position - Der Deutsche rechnet sich gute Chancen für den Grand Prix in Laguna Seca aus

(Motorsport-Total.com) - Stefan Bradl hat einen Meilenstein in seiner MotoGP-Karriere geschafft: Im fernen Laguna Seca (Kalifornien/USA) eroberte der Deutsche zum ersten Mal in der Königsklasse die Pole-Position. Mehrmals mischte Bradl in den vergangenen eineinhalb Jahren in der Zeitenjagd um den besten Startplatz mit, doch am Ende hatten immer andere Fahrer die Nase vorne. Diesmal klappte es. Nach dem Sturz von Marc Marquez konnte Bradl eine Traumrunde aus dem Hut zaubern und den Spanier noch von Platz eins verdrängen. "Es ist ein tolles Gefühl, meine erste Pole-Position in der MotoGP!", jubelt der Moto2-Weltmeister von 2011.

Titel-Bild zur News: Stefan Bradl

Zum ersten Mal stand Stefan Bradl nach dem Qualifying im Mittelpunkt Zoom

Bereits in den Trainings war Bradl dicht an den Marquez-Bestzeiten dran. "Wir haben am gesamten Wochenende unsere Leistung gezeigt. Ich hatte eine freie Runde und bin eine fantastische Runde gefahren. Aus der letzten Kurve bin ich sehr gut herausgekommen. Ich glaube, dass ich dort etwas Zeit gefunden habe. Es ging sehr eng zu und ich war einige Hundertstelsekunden schneller als Marc. Für mich ist es ein unglaubliches Gefühl." 0,017 Sekunden betrug schlussendlich der Vorsprung auf Marquez.

"Wenn man in der MotoGP auf der Pole-Position stehen will, dann muss man eine sehr gute Runde fahren. Mir gelang eine sehr gute Runde und ich freue mich sehr, dass es geklappt hat. Ich habe mir einen Platz in der ersten Reihe erwartet, aber am Ende ist es die Pole-Position geworden. Das ist natürlich noch besser." Die Pole-Position ist ein Schritt, doch noch wartet Bradl auf seinen ersten Podestplatz in der Königsklasse.


Fotos: Stefan Bradl, MotoGP in Laguna Seca, Samstag


Zuletzt führte der 23-Jährige vor heimischer Kulisse auf dem Sachsenring die ersten Runden an, doch dann wurde es "nur" der vierte Platz. "Jeder erwartet eine Steigerung - Honda, das Team, die Fans und auch er selbst", sagt Ex-Rennfahrer Alex Hofmann im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Stefan hatte einen guten Einstand. Das, was er im vergangenen Jahr gezeigt hat, war auf einem hohen Niveau. Das zu steigern ist gar nicht so leicht. Das zweite Jahr ist meistens schwieriger."

Stefan Bradl

Nur Stefan Bradl konnte noch die Zeit von Marc Marquez knacken Zoom

Zudem kamen in den vergangenen Tagen Gerüchte auf, dass Bradl seinen Platz im LCR-Honda-Team für das nächste Jahr verlieren könnte. Die "Silly-Season" läuft derzeit auf Hochtouren. "Es ist die heiße Zeit. Es geht um die Verträge für das kommende Jahr. So sicher ist die Verlängerung nicht, wie er gedacht hat", meint Hofmann. "Er spürt jetzt den Druck und hat erkannt, dass es kein Selbstläufer ist und er etwas tun muss."

"Er zeigt eine ordentliche Saison, doch man hätte mehr erwarten können." Mit der Pole-Position gelang Bradl ein Befreiungsschlag. Nun muss er es auch im Rennen umsetzen. Was erwartet sich der Zahlinger vom Grand Prix am Sonntag? "Viele Fahrer liegen eng beisammen. Ich werde alles geben, damit ich vorne bleibe. Wir haben für das Rennen ein gutes Paket und ich fühle mich auf dem Motorrad wohl."

"Alles ist für das Rennen bereit. Ich freue mich auf das Rennen. Natürlich wird es für alle eine Herausforderung, denn 32 Runden sind auf diesem Kurs anstrengend. Ich glaube, dass wir gute Arbeit leisten können. Ich werde mein Bestes geben, dann sehen wir weiter." Die Reifenwahl ist im Prototypen-Feld klar: "Ich glaube, ich war am Freitag der einzige Fahrer, der den harten Hinterreifen ausprobiert hat", so Bradl.

"Es machte aber keinen Sinn, mit diesem Reifen ein zweites Mal auf die Strecke zu fahren, denn dieser Reifen kam nicht auf Temperatur. Dieser Reifen war um eine Sekunde langsamer. Die Reifenwahl ist deshalb klar. Ich war überrascht, dass nur ich den harten Reifen probierte."