Brad Binder verpasst Podest knapp: "Hätten mehr erreichen können"

Lange auf Podestkurs muss sich Brad Binder in Australien am Ende mit Platz vier zufriedengeben - Warum in der Schlussphase gegen die Ducatis nicht ganz reichte

(Motorsport-Total.com) - Brad Binder hielt sich die meiste Zeit des MotoGP-Rennens in Australien, das wegen der schlechten Wettervorhersage schon am Samstag stattfand, auf dem zweiten Platz hinter Jorge Martin (Pramac-Ducati). Doch der in Schlussphase rutschte der KTM-Pilot wie sein Konkurrent noch aus den Podesträngen.

Titel-Bild zur News: Brad Binder

Brad Binder wurde am Ende noch von drei Ducatis abgefangen Zoom

Binder wurde schließlich Vierter, 0,339 Sekunden hinter dem Drittplatzierten, während Martin sogar auf Platz fünf zurückfiel. Das Podium machten am Ende Martins Pramac-Teamkollege Johann Zarco sowie Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati) und Fabio Di Giannantonio (Gresini-Ducati) unter sich aus.

"Es war wirklich gut bis zu den letzten drei Runden", beschreibt Binder sein Rennen, der von Startplatz zwei losgefahren war. "Ich denke, wir hatten ein wirklich gutes Qualifying, das beste Qualifying, das ich je in der MotoGP hatte."

Binder reagiert auf Di Giannantonios Attacke

"Es war super cool, in der ersten Reihe zu stehen und niemanden vor sich zu haben. Ich habe nicht oft die Gelegenheit, das zu tun. Das ist großartig", schwärmt der KTM-Fahrer.

"Der Start des Rennens war gut, ich fühlte mich großartig, ich habe wirklich versucht, meine Reifen so gut wie möglich zu schonen", erklärt Binder weiter. "Als Di Giannantonio an mir vorbeikam (in der 19. Runde; Anm. d. R.), merkte ich, dass ich meinen Hinterreifen zu sehr schonte, besonders im letzten Sektor."

"Als ich ihm folgte und merkte, wie viel schneller ich wirklich fahren konnte, ohne den Hinterreifen zu sehr zu beanspruchen, machte ich wieder einen guten Schritt. Ich konnte sehen, wie ich Jorge wieder näherkam, und die Anspannung stieg. Ich dachte nicht wirklich daran, dass ich drei Jungs hinter mir hatte."

Zarcos Manöver kostet Binder den Schwung

"In der Haarnadelkurve, als Zarco mich überholte, musste ich mein Bike etwas aufrichten, gerade so viel, dass sie alle vorbeiziehen konnten", beschreibt Binder Zarcos Attacke.

"Es war ziemlich hektisch und kam ein wenig überraschend. Am Ende verlor ich ein paar Positionen, und es war schwierig, sie wieder aufzuholen, weil sich die Jungs auf der ganzen Strecke verteilten. Ich habe es nicht geschafft, jemanden von ihnen vor dem Ende zu überholen. Es war also ein bisschen schwierig."

"Aber Platz vier ist Platz vier", resümiert der Südafrikaner. "Es sind trotzdem gute Punkte, trotzdem ein gutes Ergebnis, aber es tut mir ein bisschen leid für mein Team, denn ich denke, wir hätten mehr erreichen können", räumt Binder ein.

Binder: "Martin hat den Soft weit gebracht"

Angesprochen auf die Pace von Martin, der das Rennen bis kurz vor Schluss anführte, dann aber zurückfiel, weil sein Reifen einbrach, sagt Binder: "Ich sah, dass er auf dem weichen Reifen unterwegs war, und wusste deshalb, dass es am Anfang für mich fast unmöglich sein würde, mit ihm mitzuhalten."

"Ich habe es versucht, aber er behielt seinen wahnsinnigen Rhythmus bei, bis er sich vielleicht zehn Runden vor Schluss zum ersten Mal stabilisierte. Er hat einen wirklich guten Job gemacht, Hut ab vor ihm, dass er den Soft so weit gebracht hat. Ich glaube, wir hätten damit früher Probleme gehabt", gibt er zu.


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Australien (Phillip Island) 2023, Qualifying & Grand Prix


Denn Binder war - wie die Mehrheit im Feld - mit dem Medium-Hinterreifen angetreten. Und auch dieser habe sich zum Ende "definitiv nicht mehr frisch angefühlt", betont er.

Binder sieht deutliche Fortschritte zum Vorjahr

"Das Wichtigste ist, dass ich ihn die ganze Zeit geschont habe. Ich habe den Hinterreifen nie wirklich beansprucht und versucht, so sauber wie möglich zu fahren. Wenn man bedenkt, wo wir in der letzten Saison standen, ist der Unterschied zu heute enorm. Wir haben einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht."

Trotzdem reichte es gegen die Ducatis von Zarco, Bagnaia und Di Giannantonio am Ende nicht ganz. "Ich denke, wir sind nicht weit weg, wir sind super nah dran", sagt Binder. "Für mich war klar, dass sie am Ende ein bisschen mehr Grip hatten als wir, obwohl ich meinen Reifen die ganze Zeit geschont habe."

"Sie hatten ein kleines bisschen mehr. Aber ich denke, das war zu erwarten, denn wir beanspruchen unsere Reifen immer ein bisschen mehr als einige unserer Konkurrenten. Im vergangenen Jahr hatte ich fünf Runden vor Schluss keinen Reifen mehr, und diesmal haben wir es sehr konkurrenzfähig ins Ziel geschafft."

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