Borsoi lobt das Talent von Aleix Espargaro

Im Aspar-Team wurde das Talent von Aleix Espargaro feingeschliffen - Nun hat der Spanier erstmals Spitzenmaterial zur Verfügung

(Motorsport-Total.com) - Die große Offenbarung der Wintertestfahrten war Aleix Espargaro: Bereits in den vergangenen beiden Jahren mischte der Spanier mit dem CRT-Bike von Aprilia einige Werksfahrer auf. Sein Talent war nicht zu übersehen. Nun hat Espargaro im Forward-Team auch konkurrenzfähiges Material zur Verfügung. Prinzipiell sitzt der 24-Jährige auf einer letztjährigen Tech-3-Yamaha. Allerdings ist er im Open-Format gemeldet, muss demnach die Einheitssoftware einsetzen, profitiert aber von mehr Motoren pro Saison, mehr Benzin für die Renndistanz und einem weicheren Hinterreifen.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Im Aspar-Team schaffte Aleix Espargaro den ersten Durchbruch in der MotoGP Zoom

Speziell der weiche Reifen könnte in Qualifyings für Topergebnisse sorgen. Trotz der technischen Vorteile gegenüber den Factory-Teams müssen die Rundenzeiten erst gefahren werden. Der teaminterne Vergleich zeigt das deutlich: Routinier Colin Edwards war mit dem gleichen Motorrad im Schnitt um eine Sekunde langsamer als Espargaro.

Obwohl nun ein neues Gesicht im Spitzenfeld aufgetaucht ist, ist das für viele Beobachter keine Überraschung. Vor allem seine starke Saison 2013 verdeutlichte das Talent. "Ich bin nicht überrascht, denn ich kenne sein Potenzial", sagt Gino Borsoi, der in den vergangenen beiden Jahren im Aspar-Rennstall der Teammanager von Espargaro war, bei 'Motor Cycle News'. "Wir versuchten ihn in unserem Team zu halten, denn er ist ein sehr schneller und noch junger Fahrer."

Aleix Espargaro

Mit der Forward-Yamaha fuhr Aleix Espargaro im Winter Topzeiten Zoom

Allerdings verabschiedete sich Espargaro von Aspar und dockte bei Forward an. Sportlich gesehen stellte sich das als richtige Entscheidung heraus, obwohl man vor den ersten Testfahrten nicht wusste, wie gut die Open-Yamaha und die Open-Honda sein würde. Der Spanier hat auf das richtige Pferd gesetzt, obwohl ihn das eine Stange Geld gekostet hat. Rund 400.000 Euro musste er hinblättern, um sich aus dem bestehenden Aspar-Vertrag auszukaufen.

Trotzdem trennten sich die Wege nicht im Groll. "Wir arbeiteten sehr gut miteinander und verstanden seine Mentalität. Jetzt hat er zudem ein Werksmotorrad mit 24 Litern Benzin und einem weicheren Reifen", so Borsoi. "Zu Beginn seiner Karriere war er gut, aber noch nicht bereit, weil sein damaliges Team ihm nicht erklärt hat, wie man auf diesem Level arbeitet", meint Borsoi und kritisiert damit die Rennställe Pramac und Pons, für die Espargaro erfolglos gefahren ist.

"Als er in unser Team gekommen ist, haben wir ihm unser System erklärt. Innerhalb von sechs Monaten war die Veränderung sichtbar. Er ist ein guter Fahrer und versteht die Dinge sehr schnell. Er braucht aber gute Leute um sich herum. Er ist schnell, clever und aggressiv", lobt Borsoi. Nun hat Espargaro erstmals konkurrenzfähiges Material zur Verfügung und kann sein Können in die Auslage stellen. Die beiden Wintertests in Sepang beendete er auf Augenhöhe mit den Werksteams. In Katar war er der Schnellste, obwohl die Werksteams dort fehlten.