• 08.06.2017 19:25

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

"Beim Test sehr schnell": Lorenzo für Barcelona zuversichtlich

Jorge Lorenzo schätzt sich in Barcelona deutlich stärker ein: Beim Test hängte ihn nur Marquez im letzten Sektor ab - Mugello will der Ducati-Pilot schnell vergessen

(Motorsport-Total.com) - Eine Woche nach Mugello gastiert die MotoGP mit dem Circuit de Barcelona-Catalunya wieder auf einer Paradestrecke von Jorge Lorenzo. Als Yamaha-Fahrer konnte er dreimal sein Heimrennen gewinnen. Zwischen 2009 und 2013 kam er entweder als Erster oder Zweiter ins Ziel. "Montmelo ist gut für mich. Bei 14 Rennen stand ich zwölfmal in der ersten Reihe", verweist Lorenzo auf eine andere Statistik. "Das zeigt, dass mein Speed hier gut ist. Das war auch in Mugello der Fall, aber die Kombination Lorenzo und Ducati hat dort nicht gepasst."

Titel-Bild zur News: Jorge Lorenzo

Jorge Lorenzo schöpft für Barclona mehr Hoffnung auf ein gutes Ergebnis Zoom

In Mugello kämpfte der dreimalige MotoGP-Weltmeister in den ersten Runden an der Spitze mit, fiel dann aber weit zurück und wurde Achter. "Insgesamt sind wir nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das wünschen. Das ist das Problem", spricht er Klartext. "Da es in der WM sehr eng zugeht, kannst du im Training vom dritten Platz auf Rang 15 zurückfallen. Alles liegt eng beisammen. Generell fehlt uns eine halbe Sekunde, um immer in Q2 zu sein."

"Ich muss diese kleinen Tricks verstehen, um das Maximum aus dem Motorrad herauszuholen, und zwar auf allen Strecken, bei allen Verhältnissen. Das brauche ich. Ich bin nahe dran, aber es ist kein leichter Prozess", bewertet Lorenzo die Situation. Mugello war für den erfolgsverwöhnten Rennfahrer deshalb ein Rückschlag, weil er auf dieser schnellen Strecke für gewöhnlich immer gut zurechtkam. "Ich war überrascht, dass ich beim Test nicht konkurrenzfähig war, und auch nicht am Rennwochenende. Ich habe in einigen Kurven zu viel verloren."


Fotos: MotoGP in Barcelona, Pre-Events


"Beim Mugello-Test war ich um sechs bis sieben Zehntelsekunden langsamer als Dovizioso und Pirro. Am Rennwochenende war ich in einigen Trainings dabei. Aber dann verlor ich zu viel Zeit und hatte kein Vertrauen bei Richtungswechseln. Ich habe mir die Bilder angesehen, als ich geführt habe. Es sah aus, als könnte ich in einigen Abschnitten wegfahren, aber dann kam ich zu Arrabbiata und Valentino holte sofort eine halbe Sekunde auf. Er überholte mich und ich konnte nichts tun. Ich muss dieses Rennen vergessen."

Jorge Lorenzo

Crew-Chief Cristian Gabbarini und Jorge Lorenzo suchen nach Lösungen Zoom

"Aber hier war ich beim Test sehr konkurrenzfähig", schöpft Lorenzo für Barcelona Zuversicht. "Bis zum vierten Sektor war ich der Schnellste auf der Strecke, sogar schneller als Marc (Marquez; Anm. d. Red.). Aber im letzten Sektor hat er mir drei Zehntelsekunden abgenommen. Ich wurde hinter ihm Zweiter und war an beiden Tagen sehr konkurrenzfähig. Wenn sich das fortsetzt, können wir an diesem Wochenende sehr konkurrenzfähig sein. Wir müssen natürlich abwarten, wie es mit den Reifen läuft und wie meine Pace aussieht. Aber für eine Runde sollte ich hier okay sein."

Von allen Fahrern, die beim Test dabei waren, sprach Lorenzo am deutlichsten aus, dass Marquez im umgebauten letzten Sektor einen Vorteil hatte. "Das alte Layout war sicher besser für meinen Fahrstil", hält Lorenzo fest. "Aber meiner Meinung nach brauchen wir darüber nicht weiter sprechen. Die Meinungen der Fahrer werden diese Strecke nicht mehr ändern, denn die Entscheidung wurde getroffen. Theoretisch ist es jetzt sicherer. Also müssen wir damit fahren."

Für gefährlich hält Lorenzo Kurve 10 vom Formel-1-Layout. Dort rammte ihn im Vorjahr Andrea Iannone aus dem Rennen. "Die Kurve, in der Iannone und ich im Vorjahr gestürzt sind, ist kritisch. Der nachfolgende Fahrer ist an dieser Stelle immer etwas blind. Wenn man etwas zu spät bremst, gibt es keinen Platz, um die Kollision zu verhindern", meint Lorenzo. "Es ist so wie in Austin Kurve 1. Wir müssen beten, dass an diesem Wochenende nichts passiert."