Barcelona: Fahrer testen Formel-1-Layout
In Zukunft könnte die MotoGP in Kurve zehn nach Formel-1-Vorbild fahren: Rennleiter Mike Webb spricht über die ersten Eindrücke der Piloten
(Motorsport-Total.com) - Barcelona ist einer der Traditionsstrecken im MotoGP-Kalender. Doch das Layout des bei den Fahrern beliebten Kurses ist nicht unumstritten. In der Sicherheits-Kommission am Freitag wurde die Auslaufzone von Kurve zehn angesprochen. Am Ende der Gegengeraden steuern die MotoGP-Piloten mit hohen Geschwindigkeiten auf die schnelle Linkskurve zu. Die Auslaufzone ist den Geschwindigkeiten nicht gewachsen. Eine Erweiterung des Kiesbetts ist nicht möglich.

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Kurve zehn in Barcelona: Die Formel 1 fährt eine spitzere Version
Ein Wechsel zum Formel-1-Layout scheint der einzige Weg zu sein, um die Risiken zu minimieren. Deswegen fuhren Marc Marquez, Jorge Lorenzo und Co am Montagvormittag die spitzere Formel-1-Version, bei der die Geschwindigkeiten niedriger sind. Die Fahrer waren sich nicht einig, ob ein Wechsel zur engeren Streckenführung die Sicherheit erhöht. Bei einem ausführlichen Meeting werden die Vor- und Nachteile besprochen.
Rennleiter Mike Webb erklärt, wie es zum Test der geänderten Kurve zehn kam: "Es war eine Idee der Sicherheits-Kommission. Am Freitag besprachen wir die Sicherheit der Strecke. Die Geschwindigkeiten am Eingang der Kurve zehn sind sehr hoch", bemerkt der MotoGP-Rennleiter im Gespräch mit 'MotoGP-com'. "Es gibt keine Möglichkeit, die Auslaufzone zu vergrößern, weil der Platz nicht da ist. Eine alternative Idee war also, das Formel-1-Layout zu verwenden."
"Bei diesem Layout ist die Kurve zehn spitzer. Das führt zu einem früheren Bremspunkt. Wir haben dieses Layout probiert, um zu sehen, ob es bei Motorrädern funktioniert und die Sicherheit erhöht", erklärt Webb, der bereits mit einigen Fahrern sprach: "Es wird noch ein Meeting geben, bei dem wir das Thema in der Tiefe besprechen. Die spontanen Meinungen sind in etwa 50/50. Alle Fahrer stimmen zu, dass die Auslaufzone sicherer ist. Einige Fahrer waren der Meinung, dass die Charakteristik der Kurve zu mehr Zwischenfällen führen könnte."
"Der Kurveneingang ist ziemlich breit, die Kurve aber sehr langsam. Dadurch sind viele Linien am Kurveneingang möglich", schildert Webb. "Dadurch besteht die Chance, dass es zu Berührungen kommen könnte. Es gibt also Vorteile, aber auch Nachteile." Für eine finale Entscheidung ist es also noch zu zeitig. Die Umsetzung wäre durch die bereits vorhandene Streckenführung aber ohne Probleme zu bewältigen.

