Außerhalb der Top 5: Ducati enttäuscht beim Heimspiel

Ducati bleibt in Misano deutlich hinter den Erwartungen und verliert etwa 20 Sekunden auf die Spitze: Testfahrer Michele Pirro nur knapp hinter Andrea Dovizioso

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Sieg in Spielberg kündigte Ducati an, ab sofort auf jeder Strecke siegfähig zu sein. In Brünn und Silverstone war die Desmosedici tatsächlich konkurrenzfähig, auch wenn keine Podestplätze heraussprangen. Doch in Misano lieferte Ducati eine enttäuschende Vorstellung ab. Weder das Werksteam noch die Kundenteams konnten an die Leistungen der vergangenen Rennwochenenden anknüpfen, obwohl vorher ausgiebig getestet wurde.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso hatte in Misano 19,7 Sekunden Rückstand Zoom

Der Ausfall von Andrea Iannone traf Ducati hart, denn Teamkollege Andrea Dovizioso konnte die Werksfahrer von Honda und Yamaha nicht herausfordern. Auch Suzuki-Werkspilot Maverick Vinales war erneut schneller als "Dovi". Mit den Plätzen sechs und sieben kann Ducati beim Heimspiel nicht zufrieden sein. Auch der Rückstand von etwa 20 Sekunden ist für Luigi Dall'Ignas Truppe zu viel.

"Es ist schade, denn ich erwartete im Rennen ein anderes Ergebnis", bemerkt Dovizioso, der Sechster wurde. Der Routiniert wurde in Misano durch das schwerfällige Handling seiner Desmosedici eingebremst: "Wir haben nach wie vor Schwierigkeiten, das Motorrad so umlegen zu können wie unsere Gegner. Das wird im Laufe des Rennens immer schwieriger."

"Ich muss sehr viel Kraft aufwenden, um den Rückstand zu reduzieren", erklärt Dovizioso, der bereits in Silverstone Probleme hatte, seinen natürlichen Stil zu fahren. "Ich muss sehr viel Kraft auf die Lenkerstummel ausüben. Dadurch ist mein Fahrstil nicht so sanft und ein bisschen ruppig. Es ist besser, in den ersten Runden nicht so hart zu pushen, um konstantere Runden zu fahren, doch wir wurden dazu gezwungen, um mit der Spitzengruppe mithalten zu können."

Andrea Dovizioso, Michele Pirro

Andrea Dovizioso kam nur drei Sekunden vor Testpilot Michele Pirro ins Ziel Zoom

Testpilot Michele Pirro erhielt von Ducati eine Wildcard und übernahm nach Iannones Ausfall die Maschine des Werkspiloten. Im Qualifying beeindruckte der Italiener mit Startplatz fünf und blamierte damit Stammpilot Dovizioso, der von Startplatz sechs ins Rennen ging. Und auch am Renntag brillierte Pirro. Beim Start verlor der Ducati-Testpilot etwas Zeit, doch danach fuhr er auf Doviziosos Niveau. Im Ziel lag Pirro nur drei Sekunden zurück.

"Ich habe beim Start zu viel Zeit verloren. Ich verlor drei oder vier Sekunden. Das erschwerte es mir, doch es ist nicht einfach, schnell ein gutes Gefühl zu erhalten, wenn man wie ich nur ab und zu in der MotoGP startet", berichtet Pirro, der mit seiner Leistung im San-Marino-Grand-Prix zufrieden war: "Im Rennen war ich ziemlich konstant und kam nicht viel später als mein Teamkollege ins Ziel."


Fotos: Ducati, MotoGP in Misano


"Ich möchte Ducati für alles danken, weil es ein tolles Wochenende war. Ich war Fünfter im Qualifying und Dritter im Warmup. Im Rennen war ich in der Nähe der Führenden", fasst Pirro zusammen. "Ich möchte Andrea Iannone eine schnelle Genesung wünschen und ihm mitteilen, dass ich sein Motorrad sehr gut behandelt habe und er es in Aragon im gleichen Zustand vorfinden wird, in dem er es verlassen hat."