Aussagen zu den Kindern: Morbidelli hat laut Espargaro "Grenze überschritten"

Aleix Espargaro rechtfertigt sich für sein Manöver gegen MotoGP-Rivale Franco Morbidelli in Lusail und schäumt, weil der Italiener eine Grenze überschritten hat

(Motorsport-Total.com) - Die Handgreiflichkeit von Aleix Espargaros gegen Franco Morbidelli beim MotoGP-Wochenende in Lusail (Katar) hat für großen Wirbel gesorgt (was passiert ist und wie die Beteiligten am Samstag darauf reagiert haben). Espargaro entschuldigte sich für die Aktion und schämt sich für sein Verhalten, ist mit Morbidellis Reaktion aber auch nicht ganz einverstanden.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aleix Espargaro ärgert sich über das Verhalten von Franco Morbidelli Zoom

Morbidelli unterstellte Espargaro ein grundlegendes Problem, was die Emotionen angeht: "Er hat in seiner Karriere schon so oft überreagiert. Er hat viel mehr Kapitel geschrieben, für die er sich schämen sollte als Kapitel, auf die er stolz sein sollte. Ich frage mich, was er wohl seinen Kindern sagen wird."

Der Satz, in dem Morbidelli die Familie des Spaniers involviert, kam bei der Gegenseite nicht gut an: "Was mich sehr wütend macht, und das wird hier nicht enden, ist, dass er in der Presse über meine Familie und meine Kinder gesprochen hat. Und für mich ist das nicht fair, was er getan hat. Er hat eine Grenze überschritten. Ich bin sehr wütend."

"Ich sagte bereits, dass es mir sehr leid tut und ich mich für meinen Ausbruch für mein Team und mich selbst schäme", so Espargaro. "Wenn man lediglich den letzten Teil der Szene gesehen hat, übernehme ich natürlich die volle Verantwortung. Es war nicht meine Absicht, ihn zu schlagen oder was auch immer. Ich wollte nur, dass er abhaut."

Frust hatte sich bei Aleix Espargaro angestaut

Espargaro stand nach der Szene im Fokus der Kritik. Doch laut dem Spanier wurden die Bilder nicht korrekt interpretiert: "Es war mein Fehler, aber meiner Meinung nach ist es nicht fair, sich lediglich die letzten fünf Sekunden anzusehen."

Franco Morbidelli

Franco Morbidelli und Aleix Espargaro werden wohl keine Freunde mehr Zoom

Der Spanier rechtfertigt sein Verhalten, indem er auf Morbidellis Bummeltaktik verweist: "Meiner Meinung nach bummelt Franco seit eineinhalb Jahren auf den Rennstrecken der Welt herum. Es ist seine Einstellung, er hat keinen Respekt vor irgendjemandem. Im zurückliegenden Rennen betraf es seinen Teamkollegen, doch er blieb straffrei."


Fotos: MotoGP: Grand Prix von Katar (Lusail) 2023


Der Frust hatte sich bei Espargaro angestaut. Mit seinem Schlag in Richtung Morbidelli verschaffte sich der Aprilia-Pilot etwas Luft. "Nachdem er mich dreimal behindert hat, habe ich versucht, wieder auf die Strecke zu fahren. Er hat mich dabei blockiert", ärgert sich Espargaro. "Dann habe ich sehr schlecht reagiert. Meine Reaktion tut mir leid, aber ich denke, es ist nicht wirklich fair, ausschließlich die letzten fünf Sekunden zu beurteilen."

Kein Glück in den Rennen: Keine Punkte und eine Verletzung

Weder in Sepang noch in Lusail konnte Espargaro Punkte sammeln. Dadurch rutschte er in der Meisterschaft hinter Johann Zarco (Pramc-Ducati) auf P6 ab und läuft Gefahr, beim Saisonfinale in Valencia auch noch von Luca Marini (VR46-Ducati) und Aprilia-Teamkollege Maverick Vinales überholt zu werden.

Denn beim unverschuldeten Sturz im Sprint zog sich Espargaro eine Verletzung zu. "Ich habe eine Fraktur, eine ziemlich große Fraktur des Peroneus", sagt er. "Das Problem ist nicht wirklich die Fraktur. Das Problem ist, dass alles voll mit Blut ist, die Bänder, die Muskeln, alles."

Aleix Espargaro

Aleix Espargaro ging in Sepang und Lusail komplett leer aus Zoom

"Es fühlt sich geschwollen an. Ich habe ein paar Medikamente bekommen, um zu versuchen, die Schmerzen zu lindern, denn am Morgen (im Warm-up) war es wegen der Schmerzen unmöglich, zu fahren", blickt Espargaro auf den finalen Renntag in Katar zurück.

"Während des Rennens hatte ich keine Schmerzen, aber ich hatte keine Kraft im Fuß, weil alles voller Blut war. Also war mein Bein komplett blockiert und ich beschloss, in die Box zurückzukehren. Es war unmöglich für mich, die Gänge zu wechseln", berichtet der Aprilia-Pilot.