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Auftakt nach Maß für Aprilia: "Der Trend ist vielversprechend"
Aleix Espargaro und Maverick Vinales führen den MotoGP-Freitag in Barcelona an - Wie viel das wert ist und was sich das Duo für den Rest des Wochenendes vornimmt
(Motorsport-Total.com) - Für Aprilia hätte der MotoGP-Trainingsfreitag in Barcelona kaum besser laufen können. Aleix Espargaro markierte mit 1:39.402 Minuten die Bestzeit. Teamkollege Maverick Vinales sicherte sich mit drei Zehnteln Rückstand Platz zwei.

© Motorsport Images
Aleix Espargaro legte am Nachmittag noch einmal zu und schnappte sich P1 Zoom
Schon im ersten Freien Training am Vormittag waren beide auf den Plätzen zwei (Vinales) und vier (Espargaro) im Spitzenfeld zu finden, wobei Letzterer auf eine späte Zeitattacke verzichtet hatte. Diese kam dann am Nachmittag und sicherte ihm Platz eins.
Doch der Spanier warnt: "Es ist erst Freitag. Wir müssen ruhig bleiben. Aber ja, der Trend ist vielversprechend. Denn wenn du heutzutage nicht gut ins Wochenende startest, wird es wirklich schwierig. Es ist nicht wie früher, dass du das Motorrad am Samstag einmal aufs links drehst und dann am Sonntag um den Sieg kämpfst."
Niedriger Grip kommt Aprilia entgegen
"Man muss schon am Freitag stark sein, sonst wird es schwierig. Das hat geklappt", freut sich Espargaro über den gelungenen Auftakt. "Das Gute ist: Mit dem harten Reifen, den ich nicht mochte, war ich der Stärkste. Mit dem Medium war ich der Stärkste. Und mit dem weichen Reifen ist mir eine schnelle Runde gelungen. Mit den drei Hinterreifen haben wir heute also gute Arbeit geleistet."
Und das, obwohl die Strecke laut Aussage beider Aprilia-Piloten am Freitag wenig Grip bot. "Heute Morgen war es schwierig, auf dem Motorrad sitzen zu bleiben", verrät Vinales. "Es ist eine gute Strecke, um daran zu arbeiten, Grip zu finden - mechanischen Grip."
"Das ist sehr herausfordernd. Hoffentlich wird es auch am Montag wenig Grip geben. Das ist gut für uns, um an Details zu arbeiten", blickt er bereits auf den anstehenden Testtag.
Auf die Frage, warum Aprilia trotz der schwierigen Gripverhältnisse am Freitag so stark war, erklärt Vinales: "Ich habe ein Gefühl wie in Argentinien. Wenn es keinen Grip gibt, sind wir irgendwie in der Lage, mehr Traktion zu generieren. Und das ist fantastisch."
Espargaro fühlt sich, was das Griplevel betrifft, an Brünn erinnert. "Und jetzt, wo es kein Brünn mehr gibt, ist das die Strecke mit dem niedrigsten Grip im aktuellen Kalender", sagt er. "Man muss sich anpassen. Am Hinterrad haben wir alle die Traktionskontrolle. Es ist also wichtig, an der Elektronik zu arbeiten."
"Mit dem Vorderrad fühle ich mich noch nicht so gut, weil ich die Vorzüge des Motorrads nicht voll ausnutzen kann. Aber insgesamt lief es schon sehr gut." Die gute Performance bei niedrigen Gripverhältnissen führt er auf die Optimierung der RS-GP zurück.
"Wir haben in diesem Jahr die Traktion, die Stabilität sehr verbessern können. Das Rear Height Device fürs Hinterrad haben wir in der ersten Hälfte der vergangenen Saison noch nicht verwendet - im Gegensatz zur Konkurrenz. Jetzt nutzen wir es. Ich denke, das ist auch ein Punkt, der uns ihnen näher bringt", so der Spanier.
Daraus will er bei seinem Heim-Grand-Prix natürlich Kapital schlagen: "Ich kenne diese Strecke gut und bin sehr konzentriert in dieses Wochenende gestartet, wie auch schon in Mugello. Leider habe ich dort im Qualifying Zeit verloren. Hier hoffe ich auf ein besseres Qualifying. In Mugello dachte ich, dass ich mit meiner Pace um den Sieg kämpfen könnte. Hier werde ich es wieder versuchen."

© Motorsport Images
Maverick Vinales strebt auf seiner Heimstrecke ein Podest an Zoom
Auch für Vinales ist es ein Heimspiel. Zwar warnt er ähnlich wie Espargaro: "Es ist erst Freitag. Das Griplevel wird sich verbessern und die anderen werden sich steigern. Das müssen wir auch. Was die Zeitattacke angeht, ist es immer schwierig. Morgen werden wir eine niedrige 1:39er-Zeit brauchen, um weiterzukommen."
Gelingt Vinales zu Hause der Durchbruch?
Das sei schwierig, aber möglich. Bisher war das Qualifying die Achillesferse von Vinales. Doch die Freitagsperformance macht ihm Mut. "Heute haben wir an der Linienwahl gearbeitet und ich habe mich viel auf die Rennpace konzentriert", rekapituliert der Spanier.
"Deshalb zog ich am Ende des ersten Trainings einen frischen Reifen auf, um zu sehen, wie das Gefühl damit ist, und damit im zweiten Training weiterzufahren und den Abbau der Reifen zu beobachten. Als ich dann den weichen Reifen aufzog, war der Sprung gewaltig. Es ist schön, beim Heim-Grand-Prix so schnell zu sein."
Könnte hier der Knoten endgültig platzen? Bisher war Vinales nicht in der Lage, mit Aprilia aufs Podest zu fahren, während Espargaro dort als Dritter zuletzt viermal in Folge stand.
"Was mich betrifft, bin mein größter Gegner im Moment ich selbst", sagt Vinales. "Ich konzentriere mich sehr darauf, auf der Strecke und auch abseits davon alles richtig zu machen. Es ist wichtig, sein Maximum zu geben. Wir hatten in Mugello ein gutes Rennen und auch hier in Montmelo haben wir wieder die Gelegenheit dazu."
"Dann kommen Sachsenring, Assen, Silverstone - das sind Strecken, die mir liegen", blickt er voraus. "Ich will mein Selbstvertrauen aufbauen, deshalb ist der Fokus auf mich selbst gerichtet. Denn es liegen gute Chancen vor uns." Diese zu nutzen, ist nicht nur in Vinales', sondern auch Espargaros Interesse.
"Ich freue mich, ihn glücklich zu sehen", sagt dieser nach starken Teamleistung am Freitag in Barcelona. "Und natürlich ist das auch für Aprilia wichtig. Wir führen die Teamwertung an. Die Atmosphäre in der Box ist unglaublich. Alle sind sehr glücklich, aber gleichzeitig auch entspannt. Alle genießen ihren Job."
"Mit Maverick haben wir schon in Mugello am Samstag und im Warm-up gezeigt, dass wir beide stark sind und zusammenarbeiten können. Für mich ist das sehr hilfreich. Wenn er in der zweiten Saisonhälfte nah an mir dran ist, wird das auch mit Blick auf die Meisterschaft besser sein." Dort ist Espargaro aktuell Zweiter, nur acht Punkte hinter Fabio Quartararo (Yamaha). Vinales rangiert auf Platz 14.


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