• 20.07.2017 10:36

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Aprilia vom Konzept der Aero-Verkleidung überzeugt

Aprilia-Fahrer Sam Lowes setzt konstant auf die neue Aerodynamik-Verkleidung - Die Regeln machen die Entwicklung komplizierter und teurer

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Verbot der Winglets rückte die Aerodynamik der MotoGP-Hersteller nach Experimenten bei den Wintertests mehr und mehr in den Hintergrund. Nur ein Rennen wurde in der ersten Saisonhälfte mit einer neuen Aero-Verkleidung gewonnen. Maverick Vinales nutzte bei seinem Sieg in Le Mans (Frankreich) die Yamaha-Lösung mit den versteckten Winglets. Geforscht wird an dem Thema weiterhin. Neben Yamaha nutzten auch Aprilia, Suzuki und KTM an einem Grand-Prix-Wochenende neue Aerodynamik-Lösungen.

Titel-Bild zur News: Sam Lowes

Sam Lowes fährt ständig mit der neuen Aerodynamik-Verkleidung Zoom

KTM fährt mit den Luftleitelementen, während Suzuki die eigene Lösung immer wieder ausprobiert und wieder abnimmt. Die Rückmeldungen der Fahrer sind in der Regel gemischt, wenige sind von den derzeitigen Lösungen komplett überzeugt. Ducati hat die radikale "Hammerhai"-Version wieder eingemottet. Die Italiener planen für Brünn und Spielberg mit einer neuen Aerodynamik-Idee. Noch hat Ducati keine 2017er-Verkleidung homologiert.

Im Aprilia-Team ist die Situation zweigeteilt. Sam Lowes fährt seit Jerez mit der Aero-Verkleidung, Aleix Espargaro ohne. Mit Hilfe der Aerodynamik wollen die Teams das Vorderrad am Kurvenausgang stabiler halten und die Tendenz für Wheelies verringern. Auf der anderen Seite verliert man etwas Topspeed. Am Kurveneingang soll sich das Motorrad schwerer anfühlen. Deswegen fährt Espargaro ohne der speziellen Verkleidung.

"Wir glauben, dass unser Konzept sehr gut ist", meint Aprilia-Rennchef Romano Albesiano. "Die Ergebnisse im Windkanal sind sehr gut. Als Sam Vergleichstests gemacht hat, wollte er sie immer behalten." Auch die Mehrheit der Leser von 'Motorsport-Total.com' befürwortet die Aerodynamik-Entwicklung. Bei einer nicht repräsentativen Umfrage, bei der 1.607 Stimmen abgegeben wurden, finden 56,50 Prozent die Entwicklung sehr gut, weil es von Innovation zeugt. 43,50 Prozent sind der Meinung, das solche Auswüchse verboten werden sollten.

"Von einem theoretischen Standpunkt ist es sehr gut", sagt Albesiano, der in seiner Karriere schon als Aerodynamiker gearbeitet hat. Die neuen Regeln machen die Entwicklung aber deutlich komplizierter. "Früher konnte man ein paar Flügel designen, man hat ein wenig den Luftfluss bei der vorderen Verkleidung verstanden. Es war billig und einfach. Jetzt muss man komplizierte CFD-Berechnungen anstellen. Ich glaube an das Konzept und wir werden daran weiterarbeiten."