Aprilia leidet in der Hitze: Mit welchen Problemen die Fahrer zu kämpfen haben

(Motorsport-Total.com) - Aprilia erlebte eine schwierige Indien-Premiere auf dem Buddh-International-Circuit. Das Podium war aus eigener Kraft nicht in Reichweite. Maverick Vinales sah im Sprint und im Grand Prix die Zielflagge als Achter. Teamkollege Aleix Espargaro erlebte ein Wochenende zum Vergessen.

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Nichts zu holen für Aleix Espargaro: Sturz im Sprint, Defekt im Grand Prix Zoom

"An solchen Tagen wäre es besser gewesen, wenn man im Bett geblieben wäre", seufzt Espargaro. Schon im Qualifying sorgte er für eine kuriose Situation. Aprilia hatte verpasst, dass Q2 mit wenigen Minuten Verspätung beginnen würde.

Espargaro wurde losgeschickt und am Ende der Boxengasse von einem Sportwart aufgehalten. Er schob die RS-GP zurück zur Box und brüllte dann Rennmanager Paolo Bonora an. "Ich habe sehr schlecht auf den Fehler des Teams reagiert. Ich habe mich entschuldigt."

Im Sprint schied Espargaro durch Sturz aus. Den Grand Prix musste er wegen eines technischen Problems aufgeben. "Das Getriebe hat funktioniert, aber das Motorrad ist einfach stehengeblieben", geht er nicht näher auf das Problem ein.

Aber klar ist, dass Aprilia bei Hitzerennen Schwierigkeiten hat: "Immer wenn es heiß ist, haben wir Probleme. Es ist nicht das erste Mal aufgetreten. Das Motorrad hat gekocht und war schwierig zu fahren. Wir waren konkurrenzfähig, aber es ist schwierig."

Espargaro schätzt, dass trotzdem im Grand Prix Platz vier möglich gewesen wäre. In den kommenden Wochen stehen mit Indonesien, Thailand und Malaysia weitere Hitzerennen im Kalender.

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Fauxpas im Qualifying: Aprilia schickte Aleix Espargaro zu früh los Zoom

Bereitet diese Aussicht Sorgen? "Ja, es bereitet Sorgen, aber das ist jedes Jahr bei den Überseerennen gleich", seufzt der Spanier. Wir haben die Situation in den vergangenen zwei, drei Jahren nicht verbessern können. Eigentlich seit vier Jahren."

"Bei Hitze ist es für uns immer schwierig. Mit der ganzen Aerodynamik wird es noch schlimmer." Und wie kann Aprilia die Situation beheben? "Das ist eine gute Frage", zuckt Espargaro mit den Schultern.

Spezieller Michelin-Reifen sorgt für Probleme

In Indien setzte Michelin aus Sicherheitsgründen auf die hitzeresistente Karkasse beim Hinterreifen. Diese Konstruktion wird ansonsten in Spielberg und demnächst auch in Indonesien und Thailand zum Einsatz kommen.

"Es stimmt", sagt Vinales. "dass unser Motorrad mit dieser Reifenkarkasse schwierig zu fahren ist. Der Reifen ist härter. Wir haben etwas beim Motorrad, das uns auf Strecken wie Barcelona einen Vorteil verschafft. Aber auf anderen Strecken ist es ein Nachteil."

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Beim Start wurde Maverick Vinales neben die Strecke gedrückt Zoom

"Das haben wir bisher nicht verstanden. Es gibt ähnliche Strecken mit den gleichen Reifen. Dafür müssen wir bereit sein. Mandalika und Thailand haben die gleichen Voraussetzungen. Dafür müssen wir uns verbessern."

Im Sprint hatte Vinales große Mühe, das Motorrad zu verzögern und in die Kurve einzubiegen. Für den Sonntag änderte man das Set-up radikal. Es war ein Experiment, um etwas zu versuchen und neue Erkenntnisse zu erlangen.

"Mit der Aprilia können wir immer spät bremsen, ohne dass das Hinterrad vom Boden abhebt", geht Vinales ins Detail. Nun schlug man für den Sonntag das komplette Gegenteil ein, um auf die spezielle Karkasse zu reagieren.

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Die Änderung beim Set-up zahlte sich für Maverick Vinales aus Zoom

"Ich konnte zehn Meter später bremsen, das Hinterrad hob vom Boden ab und ich konnte in die Kurve einbiegen. Das ist fantastisch. Wir wollten das verstehen und ich hatte im Rennen das beste Gefühl des ganzen Wochenendes. Ich sage immer, dass wir positiv denken müssen."

"Ich wurde [beim Start] neben die Strecke gedrückt und war Letzter. Das Comeback war aber sehr gut. Wäre ich nicht neben der Strecke gewesen, wären die Top 5 potenziell möglich gewesen. Und das ist an einem schwierigen Wochenende fantastisch", zeigt sich Vinales zufrieden.

Auch RNF-Duo hat viel Mühe

Ein schwieriges Wochenende erlebte auch das Satellitenteam RNF. Sie hatten mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Miguel Oliveira wurde im Sprint und im Grand Prix Zwölfter. "Ich war das ganze Wochenende nicht konkurrenzfähig", seufzt der Portugiese.

"Im Rennen waren unsere Schwächen offensichtlich. Die Beschleunigung aus langsamen Kurven war nicht gut. Wir mussten woanders die Zeit gutmachen, was schlecht für den Vorderreifen war. Schade, dass ich mich auch nicht besser qualifiziert habe."

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Miguel Oliveira war in Indien der langsamste Aprilia-Fahrer Zoom

"Mehr kann ich nicht sagen. Es war das erste Wochenende, an dem ich Mühe hatte und das Ruder nicht herumreißen konnte." Oliveira nennt die gleichen Gründe für die Probleme: "Es ist wahrscheinlich eine Kombination aus Karkasse und Motorrad."

Raul Fernandez beendete den Sprint als Neunter und den Grand Prix als Zehnter. "Wir müssen das Motorrad verbessern", sagt der Spanier und präzisiert: "Wir konnten den anderen Fahrern auf der Geraden nicht folgen und nicht attackieren."

"Wenn wir ans Gas gehen, verlieren wir viele Meter. Ich kann so bremsen wie ich möchte, aber wir brauchen mehr Hilfe von Aprilia. Wir müssen gemeinsam arbeiten. Ich bin aber zufrieden, weil ich mit dem Motorrad machen kann, was ich möchte."