• 04.09.2016 21:42

  • von Ruben Zimmermann & David Emmett

"Anders als Sepang": Rossi genießt Zweikampf mit Marquez

Valentino Rossi lobt das Zweikampfverhalten von Marc Marquez und erklärt, warum das Duell der beiden in Silverstone ganz anders als der Kampf in Sepang 2015 war

(Motorsport-Total.com) - Bei vielen MotoGP-Fans wurden am Sonntag Erinnerungen wach, als Valentino Rossi und Marc Marquez in Silverstone um Platz drei kämpften. Die beide lieferten sich ein hartes Rad-an-Rad-Duell, wie sie es auch im vergangenen Jahr in Sepang taten. Doch im Gegensatz zu ihrem Kampf vor rund einem Jahr, als Marquez stürzte und Rossi durch die anschließende Strafe den Kampf um den WM-Titel praktisch verlor, hatten dieses Mal beide Piloten eine Menge Spaß bei ihrem Zweikampf.

Titel-Bild zur News: Valentino Rossi, Marc Marquez

Hart aber fair: Rossi und Marquez lieferten Motorsport auf höchstem Niveau Zoom

"Marquez ist immer aggressiv, aber dieser Kampf war ganz anders als in Sepang, denn wir hatten beide das gleiche Ziel", berichtet Rossi anschließend auf der Pressekonferenz und erklärt: "Wir wollten beide vorne sein und schnell fahren. Das war der Unterschied, und ich habe es sehr genossen." In Malaysia warf Rossi Marquez vor rund einem Jahr vor, ihn bewusst einzubremsen.

Das war dieses Mal ganz sicher nicht der Fall. Auf die Frage, ob Rossi mehr Angst habe, wenn er gegen Marquez oder gegen Andrea Iannone kämpfe, antwortet der "Doctor" mit einem Lachen: "Eher, wenn Marquez neben mir ist! Ich weiß, dass er mich ganz besonders behandelt. Aber auch gegen Iannone ist es nicht einfach. Aber Spaß beiseite: Es war ein toller Kampf mit Iannone und auch mit Marquez. Er ist im Zweikampf immer hart aber fair."

Es sind versöhnliche Worte in Richtung des WM-Spitzenreiters, der den Kampf mit Rossi zwar gewann, nach einem Fehler später aber doch wieder hinter den Italiener zurückfiel und das Rennen nur auf Rang vier beendete. "Ich verlor (beim Fehler; Anm. d. Red.) viele Positionen, aber wir müssen es positiv sehen: Wir haben nur drei Punkte verloren", erklärt Marquez im Hinblick auf die WM, die er noch immer mit 50 Punkten vor Rossi anführt.


Fotostrecke: Rossi vs. Marquez: Das Duell des Jahres 2015

"Das größte Problem war, dass ich bereits nach vier Runden merkte, dass der weiche Vorderreifen ein Fehler war", berichtet Marquez, der am Sonntag nicht um den Sieg kämpfen konnte. "Ich habe versucht, an Valentino dranzubleiben, denn er ist mein größter Gegner in der Meisterschaft. Fünf Runden vor Ende griff ich dann an. Vielleicht ging ich ein zu großes Risiko ein, aber ich war mir sicher, dass ich Zweiter werden kann", so der Spanier.

Einen Vergleich zum Duell in Sepang möchte Marquez übrigens nicht ziehen. "Nein, ich möchte nicht an die Vergangenheit denken. Ich denke an die Zukunft, denn wir kämpfen sehr hart, um diese Meisterschaft zu gewinnen", so der WM-Spitzenreiter. Es bleibt zu hoffen, dass die beiden den MotoGP-Fans auch in den kommenden Jahren weiterhin faire Zweikämpfe auf höchstem Niveau bieten werden.