• 01.06.2015 15:00

  • von Sebastian Fränzschky & David Emmett

Ab Barcelona mehr Leistung: Suzuki bringt neuen Motor

Bisher waren die Suzuki-Piloten auf den Geraden leichte Beute: Gelingt Aleix Espargaro und Maverick Vinales mit dem neuen Motor der Anschluss an die Spitze?

(Motorsport-Total.com) - Das Handling der MotoGP-Suzuki war bei den vergangenen Rennen die Stärke und ermöglichte einige gute Ergebnisse. Doch auf den Geraden verloren die Suzuki-Piloten viel Zeit. Zwischen zehn und 15 km/h fehlten durchschnittlich auf die Konkurrenz. Dadurch war es für Aleix Espargaro und Maverick Vinales besonders in den Rennen schwierig, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen, weil sie ihre Überholmanöver stets in den Kurven durchziehen mussten, während die Gegner einfach auf den Geraden vorbeiziehen konnten.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Werkspilot Aleix Espargaro erhofft sich vom neuen Suzuki-Motor sehr viel Zoom

Das könnte sich ab Barcelona ändern. Suzuki arbeitet an einer neuen Motorausbaustufe und möchte diese beim kommenden Rennen bereitstellen: "In Barcelona kommt ein neuer Motor. Derzeit wird er in Japan getestet", bestätigt Espargaro voller Zuversicht. "Ich hoffe, dass er gut funktionieren wird. Die Ingenieure sagen, dass er viel besser ist. Barcelona ist perfekt für den neuen Motor, denn ich liebe die Strecke. In Barcelona war ich schon immer schnell. Wenn wir dort einen neuen Motor erhalten, kann es ein ganz besonderes Wochenende werden."

Offen ist, wie stark die Werks-Suzukis mit dem stärkeren Motor sind. Mit dem bisherigen Aggregat waren Espargaro und Vinales deutlich unterlegen. In einer Umfrage von 'Motorsport-Total.com' trauten 47,08 Prozent der Leser den Suzuki-Piloten in der laufenden Saison trotzdem ein Top-3-Ergebnis zu. 12,60 Prozent sind überzeugt, dass Suzuki noch in der Saison 2015 einen Sieg landet. 40,32 Prozent gehen davon aus, dass Suzuki noch nicht soweit ist. Insgesamt beteiligten sich 754 Leser bei der Umfrage.


Fotos: Suzuki, MotoGP in Mugello


LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow kennt die unterschiedlichen MotoGP-Bikes gut. Der Brite saß bereits auf der Yamaha M1, der Ducati Desmosedici und der Honda RC213V. Den Topspeed-Nachteil der Suzuki möchte der ehemalige Supersport-Weltmeister nicht überbewerten: "Sie sind langsamer, aber nicht deutlich langsamer. Als ich die Yamaha hier fuhr, war ich noch langsamer und schaffte es in Mugello aufs Podium."

Cal Crutchlow

Cal Crutchlow ist skeptisch: "Mehr Leistung verursacht mehr Probleme" Zoom

"Wenn man ein gutes Chassis hat und die Reifen richtig nutzen kann, dann leidet man auf den Geraden nicht so sehr. Sie leisten keine schlechte Arbeit. Es ist gut, einen weiteren Hersteller an der Spitze zu sehen", bemerkt Crutchlow, der besonders Vinales in Zukunft einiges zutraut: "Vinales ist ein sehr guter Fahrer. Er fährt sehr sanft und wird in ein paar Jahren nur schwer zu schlagen sein."

Dass Suzuki mit dem neuen Motor einen deutlichen Sprung macht, erwartet Crutchlow aber nicht. "Es könnte ähnlich wie bei Redding laufen", grübelt er. "Mehr Leistung verursacht mehr Probleme. Abgesehen vom fünften und sechsten Gang muss es nicht immer ein Vorteil sein. Ich bezweifle, dass sie in den ersten vier Gängen mehr Leistung benötigen."