RTG 2016: Dirk Heidolf sucht nach einem jungen Talent

Teamchef Dirk Heidolf ist mit der Saison 2015 unzufrieden und wird sich von mindestens einem Fahrer trennen, um Platz für ein junges Talent zu schaffen

(Motorsport-Total.com) - Mit Efren Vazquez konnte das Racing-Team-Germany in der vergangenen Saison um die WM kämpfen. Alexis Masbou trat im Winter 2014/2015 die Nachfolge des Spaniers an und sollte für das deutsche Moto3-Team ebenfalls um die Meisterschaft kämpfen. Zu Saisonbeginn war der Franzose auf Kurs. Pole-Position und Sieg in Katar brachten das RTG an die Spitze der Meisterschaft. Doch danach lief wenig nach Plan.

Titel-Bild zur News: Alexis Masbou

Alexis Masbou konnte Dirk Heidolfs Erwartungen bisher nicht erfüllen Zoom

Bei den darauffolgenden elf Rennen sammelte Masbou weniger Punkte als er beim allerersten Rennen einfuhr. Magere 46 Punkte hat der Honda-Pilot nach zwei Dritteln der Saison auf seinem Konto. Damit ist der Titelkandidat nur WM-14. und damit drei Positionen hinter Teamkollege John McPhee gelistet, der bisher 70 WM-Zähler sammeln konnte.

"Wir hatten einen sehr guten Start in die Saison und konnten ein Rennen gewinnen. Durch unerklärliche Rückschläge wurden wir etwas vom rechten Weg abgebracht. Die Fahrer verloren durch Stürze das Vertrauen für die Motorräder. Dadurch haben wir etwas den Anschluss verloren", bemerkt Teamchef Dirk Heidolf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.


Fotos: Moto3 in Silverstone


"Mitte der Saison konnten wir uns wieder zurückmelden. Bei den beiden vergangenen Rennen konnten wir zeigen, dass wir wieder konkurrenzfähig sind. Das stimmt uns für den Rest der Saison zuversichtlich", erklärt Heidolf, der die Fahrer für die Probleme bei der Setupfindung mitverantwortlich macht: "Die Fahrer hatten zu wenig Vertrauen in ihre eigenen Leistungen. Das Selbstvertrauen war angeknackst. Die Kombination Fahrer-Motorrad war nicht perfekt."

Alexis Masbou, Dirk Heidolf

Zu alt für die Moto3: Masbou muss am Ende der Saison in die Moto2 aufsteigen Zoom

"Viele vergessen, dass der Fahrer bei der Setupfindung zusammen mit dem Cheftechniker sehr großen Einfluss hat. Der Cheftechniker kann das Motorrad nur so gut abstimmen, wie die Aussagen des Fahrers sind. Es ärgert mich, wenn Leute behaupten, dass es an der Technik liegt. Es ist immer eine Kombination. Die Fahrer müssen sich also auch an ihre Nasen fassen", betont Heidolf.

Dass McPhee nach zwei Dritteln der Saison vor Masbou liegt ist auch für den Teamchef eine Überraschung: "Das habe ich definitiv nicht erwartet. Wir erwarteten, dass wir mit beiden Fahrern in den Top 8 oder Top 6 liegen", berichtet der Deutsche, der große Hoffnungen in Masbou steckte: "Nach den Ergebnissen im Vorjahr erwarteten wir, dass Masbou stärker ist als John."

Konkrete Pläne für 2016 gibt es beim RTG noch nicht. "Ich glaube, dass wir mit einem der beiden Fahrer ganz sicher nicht weitermachen. Mit dem anderen Fahrer verhandeln wir noch. Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen", bemerkt Heidolf, der sich von Masbou trennen wird, da dieser auf Grund seines Alters in der kommenden Saison nicht mehr in der Moto3 fahren darf: "Wir versuchen, mit Fahrern zusammenzuarbeiten, die jünger als 21 Jahre alt sind. Das hat bei uns bisher am besten funktioniert."