Was Rossi, Marquez und Co. von Kents MotoGP-Plänen halten

(Motorsport-Total.com) - Die Zukunft von Moto3-WM-Leader ist nach wie vor offen. Im Rahmen des Heim-Grand-Prix in Silverstone stellte der Brite klar, dass er den Drei-Jahres-Vertrag bei Pramac vermutlich nicht annehmen wird, doch die MotoGP sei nach wie vor ein Thema: "Wir haben in der MotoGP mehr Optionen. Ich kann nicht sagen bei wem oder bei welchem Hersteller, aber es ist schön, diese Optionen in der MotoGP zu haben. Nicht nur Pramac hat Interesse", verrät Kent.

© GP-Fever.de

Danny Kent muss sich noch zwischen der MotoGP und der Moto2 entscheiden Zoom

Die MotoGP-Piloten haben unterschiedliche Meinungen zu Kents Absichten: "Ich denke, es wäre besser, ein Jahr in der Moto2 zu fahren", bemerkt Valentino Rossi. Weltmeister Marc Marquez hat eine ähnliche Meinung: "Ich stimme Valentino zu. Er ist jung. Es wäre okay, ein Jahr in der Moto2 zu fahren", erklärt der Moto2-Champion der Saison 2012.

Ducati-Werkspilot Andrea Iannone fuhr vor seinem MotoGP-Aufstieg drei Jahre in der mittleren Kategorie und sammelte wertvolle Erfahrungen. Der Italiener ist überzeugt, dass es kein Fehler ist, eine Weile in der Moto2 zu fahren: "Ich denke, die Moto2 ist eine gute Schule. Es ist von Vorteil, wenn man vor der MotoGP in der Moto2 fährt", stellt Iannone klar.

"Es ist eine wichtige Entscheidung. Man legt fest, welchen Weg die Karriere in den kommenden Jahren einschlägt", grübelt Yamaha-Pilot Jorge Lorenzo. "Es ist von vielen Faktoren abhängig: Es kommt auf das jeweilige Angebot an und auch das Motorrad spielt eine wichtige Rolle. Er sammelte vor zwei Jahren bereits Erfahrungen in der Moto2. Es ist aber anders, als wenn er in dieser Saison Moto2 gefahren wäre und dann in die MotoGP aufsteigen würde. Ich weiß nicht. Ich wünsche ihm Glück und hoffe, dass er sich richtig entscheidet."

© GP-Fever.de

Jorge Lorenzo hofft, dass Danny Kent die richtige Entscheidung treffen wird Zoom

Vor etwa einem Jahr stand Jack Miller vor einer ähnlichen Entscheidung. Der Australier kämpfte um den Moto3-WM-Titel und hatte ein Angebot aus der MotoGP. Miller nahm das Angebot an und verzichtete auf ein Lehrjahr in der Moto2. Nachdem er im vergangenen Jahr einige Siege einfahren konnte, bäckt er seit 2015 kleinere Brötchen.

Doch wie schwierig ist die Umstellung, plötzlich nicht mehr um Podestplätze kämpfen zu können? "Das ist die größte Sache", betont Miller. "Die Leute fragen sich, ob Danny Kent es auch so machen wird. Ich habe zu Danny schon gesagt: 'Ich denke, dass du es machen solltest.' Ich hoffe nur, dass er die mentale Stärke hat, denn es ist hart. Du kommst hierher und fährst dann um den 15., 16., 17. Platz. Da denkst du dir: 'Verdammt, ich will nach vorne kommen.'"

© GP-Fever.de

Open-Honda-Pilot Jack Miller erlebt eine durchwachsene MotoGP-Debütsaison Zoom

LCR-Teamkollege Cal Crutchlow vertritt ein andere Meinung als Valentino Rossi, Marc Marquez und Andrea Iannone. "Sobald man die Chance hat, sollte man sie auch ergreifen. Im kommenden Jahr sieht alles anders aus", bemerkt der Brite, der über die Superbike-WM in die MotoGP kam. "Wenn Danny sich für die MotoGP entscheidet, dann muss er die Ergebnisse ausblenden und lernen, das Motorrad zu fahren."

"Jack hatte eine andere Herangehensweise. Er wollte Ergebnisse. Er hat sich selbst unter Druck gesetzt, weil er keine guten Ergebnisse hatte. Dann gibt es noch den Druck der anderen. Danny wird es komplett anders angehen", ist Crutchlow überzeugt. Erfolge in der Moto2 bewertet der Honda-Pilot nicht über: "Man kann nicht einfach sagen, 'Marc kam aus der Moto2 und konnte Rennen gewinnen'. Was ist mit Pol Espargaro und Scott Redding?"

© GP-Fever.de

Cal Crutchlow zweifelt, ob Danny Kents Fahrstil MotoGP-tauglich ist Zoom

"Danny muss sich Zeit nehmen, wenn er sich für die MotoGP entscheidet. Er ist ein großartiger Fahrer", lobt Crutchlow, der sich nicht sicher ist, ob Kents Fahrstil MotoGP-tauglich ist: "Ich bin mir nicht sicher, ob sein Stil zur MotoGP passt. Ich denke, er muss sich stark umstellen. Jacks Stil entspricht eher dem MotoGP-Stil als der von Danny. Ich würde nicht behaupten, er fährt zu rund, doch in der MotoGP muss man aggressiver fahren, es sei denn man sitzt auf einer Yamaha."