Moto3-Test in Katar: Niccolo Antonelli an der Spitze

Beim Moto3-Test in Katar kristallisieren sich die Favoriten heraus - Das Duell lautet auch in diesem Jahr KTM gegen Honda - Philipp Öttl in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Auch die Nachwuchsfahrer der Moto3-Klasse nutzten den dreitägigen Wintertest in Katar ausgiebig, um sich auf den Saisonstart vorzubereiten. Zunächst waren am ersten Tag kürzere Runs zu sehen, da die Fahrer die Abstimmung optimieren wollten. Später standen Longruns auf dem Programm, bis schließlich am Sonntagabend Qualifying-Tests gefahren wurden. Bei Tageslicht wurde auch ein neuer harter Hinterreifen von Dunlop ausprobiert, der in Argentinien zum Einsatz kommen wird. In den Nachtsessions bei Flutlicht wurde mit Medium und Soft gefahren.

Titel-Bild zur News: Niccolo Antonelli

Niccolo Antonelli stellte zum Abschluss der Wintertests die Bestzeit auf Zoom

Für KTM war es ein wichtiger Test, denn es wurde eine neue Motorspezifikation verwendet. Honda nutzte den gleichen Motor wie beim Jerez-Test. Beim Spanien-Test probierten Mahindra und Peugeot Winglets aus. In der MotoGP sollen diese Flügel helfen, das Vorderrad auf dem Boden zu halten. Die Versionen in der Moto3 sollen für mehr Anpressdruck in schnellen Kurven sorgen. Noch ist nicht ganz klar, ob diese Winglets in der Praxis für diesen Effekt sorgen.

Die schnellsten Rundenzeiten wurden am Sonntagabend aufgestellt. Und es zeigte sich, dass die Moto3-Klasse auch in diesem Jahr ein umkämpftes Feld sein wird. Mit 2:05.444 Minuten fuhr Niccolo Antonelli (Honda) die absolute Bestzeit (die kombinierte Zeitenliste aller drei Tage!). Damit blieb der Italiener rund eine halbe Sekunde unter dem Rundenrekord von Alexis Masbou (2014). Antonelli hatte sich im Winter ein Schlüsselbein verletzt und bei den bisherigen Tests Probleme gehabt. In Katar lief es reibungsloser.

Stark präsentierte sich an diesen drei Tagen auch Livio Loi (Honda). Der Indianapolis-Sieger vom Vorjahr stellte am Samstag die Bestzeit auf. Am Sonntag konnte der Belgier noch zulegen und kam bis auf 0,217 Sekunden an Antonelli heran. Auf dem dritten Platz reihte sich Fabio Quartararo ein. Der Franzose wechselte zu Leopard-Racing und sitzt in diesem Jahr auf einer KTM. Auch Jorge Navarro (Honda) und Brad Binder (KTM) blieben unter dem Rundenrekord und komplettierten die Top 5.


Moto2/Moto3 Test in Doha

Entscheidend für eine schnelle Rundenzeit ist der Windschatten auf der einen Kilometer langen Zielgeraden. Im Qualifying ist ein guter Windschatten rund eine halbe Sekunde wert. Interessant wird das Debüt von Rossi-Schützling Nicola Bulega (KTM). Der Rookie war zum ersten Mal in Katar unterwegs und fand sich sofort gut zurecht. Mit drei Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Bulega an der sechsten Position ein. Dahinter folgte mit Aron Canet (Honda) ein weiteres vielversprechendes Talent.

Mit Philipp Öttl ist in diesem Jahr ein Deutscher in der Moto3-Klasse vertreten. Der 19-Jährige steht vor seiner vierten WM-Saison. Beim Test konzentrierte sich sein Schedl-Team auf die Abstimmung der KTM und probierte verschiedene Varianten aus. Auch Öttl erzielte am Sonntagabend seine persönlich schnellste Runde. Damit landete er mit acht Zehntelsekunden Rückstand auf dem zehnten Platz.

Mahindra schaffte es dagegen nicht in die Top 10. Jorge Martin und Tatsuki Suzuki waren auf den Positionen 17 und 19 zu finden. Und auch das Saxoprint-Peugeot-Team mischte nicht im Spitzenfeld mit. Masbou und John McPhee klassierten sich auf den Plätzen 29 und 30. Der Rückstand betrug zwei Sekunden. Damit ist alles bereit für den Auftakt am kommenden Wochenende. Die Moto3-Klasse wird am Donnerstag um 16:00 Uhr MEZ mit dem ersten Freien Training die neue Saison eröffnen.