• 04.04.2012 08:17

Kent: "Ziel muss es sein, aufs Podium zu fahren"

Danny Kent geht nach erfolgreichen Tests optimistisch ins erste Moto3-Rennen und bezeichnet Sandro Cortese und Maverick Vinales als die stärksten Gegner

(Motorsport-Total.com) - Danny Kent hinterließ bei den Testfahrten der Moto3-Teams in Jerez und Valencia einen starken Eindruck und gehörte regelmäßig zu den Schnellsten. Im Ajo-Team fährt der 18-Jährige an der Seite von Sandro Cortese, den er im Vorfeld der Saison neben Avintia-Pilot Maverick Vinales als seinen stärksten Gegner ausmacht.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Danny Kent blickt dem Moto3-Saisonstart optimistisch entgegen

Im Interview spricht Kent über seinen kürzlich erfolgreich abgelegten Motorradführerschein, über seine Erwartungen und Ziele für die erste Moto3-Saison der Geschichte, und über die Umstellung vom Zwei- auf den Viertakter.

Frage: "Danny, du hast kürzlich den Motorradführerschein gemacht. Wie war es?"
Danny Kent: "Ich glaube nicht, dass man da durchfallen kann. Alles lief gut und ich bekam den Schein."

Frage: "Du bist schon seit vielen Jahren auf Motorrädern unterwegs. Wie fühlt es sich an, jetzt auch offiziell Motorrad fahren zu dürfen?"
Kent: "Es ist schon ein wenig seltsam. Das Fahren im Straßenverkehr ist komplett anders. Der Fahrlehrer gab mir zum Beispiel in Bezug auf die Kupplung völlig andere Anweisungen als ich sie aus dem Rennsport gewohnt bin. Obwohl oder gerade weil ich schon seit elf Jahren auf Rennmaschinen sitze, brauchte ich eine Weile, bis ich mich umgestellt hatte. KTM hat mir freundlicherweise eine 125er-Duke zur Verfügung gestellt. Jetzt habe ich den Führerschein und kann damit auf die Straße hinaus."

Frage: "Mit welchen Erwartungen gehst du in die Saison 2012?"
Kent: "Die Testfahrten liefen richtig gut. Vor dem ersten Test in Valencia wusste ich nicht so recht, was mich erwartet, da die Moto3-Klasse für alle komplettes Neuland ist. Sobald ich auf dem Bike saß, genoss ich es. Das Fahrgefühl verlieh mir großes Selbstvertrauen. Beim letzten Test in Jerez war ich Zweitschnellster. Ich gehe daher mit großer Zuversicht ins erste Rennen in Katar."

Frage: "Wie beurteilst du rückblickend das vergangene Jahr, das du als Rookie in der 125er-Klasse bestrittst?"
Kent: "Es lief nicht perfekt, aber okay. Mit der letzten Entwicklungsstufe des Bikes hätte ich wohl noch etwas mehr herausholen können. Daran denke ich aber nicht mehr. Ich konzentriere mich voll und ganz auf die bevorstehende Saison."

Frage: "Welche Ziele hast du dir für deine erste Moto3-Saison gesetzt?"
Kent: "Ich war nahezu bei jedem Test unter den schnellsten Drei. Mein Ziel muss es daher sein, aufs Podium zu fahren. Mir ist aber klar, dass Testfahrten und Rennen zwei komplett verschiedene Dinge sind. Wir müssen abwarten, wie sich das Kräfteverhältnis in Katar darstellt."

Danny Kent

Mit der Ajo-KTM gehört Kent in der ersten Moto3-Saison zu den Favoriten Zoom

Frage: "Wen siehst du als deine stärksten Gegner an?"
Kent: "Ich glaube einer meiner stärksten Gegner ist mein Teamkollege Sandro Cortese. Das ist gut, denn wenn du einen schnellen Teamkollegen hast, kannst du die Datenaufzeichnungen vergleichen, was letztlich beide voranbringt. Ein anderer starker Gegner wird Maverick Vinales sein. Bisher testeten wir nur auf zwei Strecken. Wir müssen noch ein paar andere Strecken besuchen, um sagen zu können, welche Bikes die stärksten sein werden."

Frage: "Wie nimmst du das erste Rennen, das bei Dunkelheit unter Flutlicht ausgetragen wird, in Angriff?"
Kent: "Ich versuche, die Ergebnisse der Testfahrten komplett auszublenden. Ich werde vollkommen unvoreingenommen nach Katar reisen und sehen, was dabei herauskommt. Das habe ich beim Jerez-Test, den ich als Schnellster beendete, schon so gemacht."

Frage: "Du bist dem Ajo-Team treu geblieben. Warum?"
Kent: "Es ist einfach toll, ein Teil von Ajo zu sein. Ich verstehe mich mit den Leuten im Team sehr gut. Dank der Erfahrung zweier WM-Titel weiß ich, dass ich ein gutes Team hinter mir habe."

Frage: "Was war für dich die größte Umstellung beim Wechsel von der 125er-Zweitakt-Machine auf die 250er-Viertakt-Maschine?"
Kent: "Das Moto3-Bike verlangt einen komplett anderen Fahrstil. Auf der 125er hattest du bei der Einfahrt in die Kurven keine Motorbremse. Die Verzögerung kam einzig und allein über die Bremsen zustande, weshalb du erst viel später aufs Gas gehen konntest. Dank der Motorbremse der Moto3-Maschine kannst du genauso spät, wenn nicht sogar später bremsen. Bei der Herausfahrt aus den Kurven kannst du aber viel früher aufs Gas gehen, da dir die Motorbremse hilft, die Kurve zu nehmen. Ich fühle mich auf dieser Art Maschinen sehr wohl."