• 10.10.2012 14:52

Cortese greift nach Titel: "Will attackieren und gewinnen"

In Motegi kann und will Sando Cortese seinen ersten WM-Titel gewinnen - Zwischenzeitlich hatte diesen Erfolg kaum noch jemand für möglich gehalten

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Korken sollen knallen: Motorrad-Pilot Sandro Cortese kann beim Grand Prix von Japan am Sonntag in Motegi vorzeitig Weltmeister in der Moto3 werden und seine grandiose Saison krönen. Den Champagner für die Siegesfeier hat sein KTM-Werksteam bereits mit nach Japan gebracht. Cortese hat eine Kampfansage an seine Kontrahenten im Gepäck: "Ich will attackieren und gewinnen", sagt er: "Ich werde an meiner Taktik nichts ändern und wieder auf Sieg fahren. Dann bin ich am meisten konzentriert und mache am wenigsten Fehler."

Titel-Bild zur News: Sandro Cortese, Stefan Bradl

Stefan Bradl drückt seinem Kumpel Sandro Cortese die Daumen Zoom

Gelingt dem 22-Jährigen am Sonntag nach den Erfolgen in Estoril, Misano und am Sachsenring sein vierter Saisonsieg und geht sein ärgster Verfolger Luis Salom leer aus, ist Cortese bei dann noch drei ausstehenden Rennen der WM-Titel nicht mehr zu entreißen. Doch trotz des klaren Vorsprungs von 51 Zählern auf den Kalex-Piloten bleibt der Berkheimer fokussiert: "Der Punktestand hat keinen Einfluss auf die Vorbereitung des Rennes in Motegi. Ich bleibe konzentriert und werde weiter so arbeiten wie bisher. In dieser Saison sind immer noch 100 Punkten zu holen", sagt er.

Dabei hat Cortese, der in der kommenden Saison für Intact in der Moto2 fährt, angesichts seiner starken Form allen Grund zum Optimismus. Erst beim Großen Preis von Aragon war der WM-Spitzenreiter Ende September trotz einer hartnäckigen Bronchitis hinter Salom auf den zweiten Platz gefahren. Für Cortese war es im 13. Lauf bereits die zwölfte Podest-Platzierung in diesem Jahr - ein weiterer Schritt in Richtung seines größten sportlichen Erfolgs.

Neben dieser beeindrucken Konstanz sprechen die Ergebnisse der Vergangenheit dafür, dass Cortese den sicheren Vorsprung auf seine Verfolger zumindest verwaltet - und erst in den kommenden Rennen zum großen Schlag ausholt. "Die Piste in Motegi liegt mir gut. Dort war ich 2008 und 2009 schon Sechster, 2011 Fünfter", erinnert sich der 22-Jährige.


Fotos: Moto3 in Aragon


Neben Cortese (245 Punkte) und Salom (194) hat auch der spanische Honda-Pilot Maverick Viñales (179) noch theoretische Chancen auf den Titel. Für Moto2-Weltmeister Stefan Bradl führt aber kein Weg an seinem Landsmann vorbei. "Jetzt gilt es, dass er Weltmeister wird und dann ist alles gut", sagt der 23-Jährige, der seit diesem Jahr in der MotoGP an den Start geht. "Ich denke, er ist happy. Er hat einen Vertrag für die Moto2 unterschrieben. Das freut mich für ihn."

Salom, der in diesem Jahr zweimal ganz oben auf dem Treppchen stand, wird sich übrigens hüten, am Sonntag zu harsche Attacken gegen seinen Widersacher zu reiten. Schließlich nimmt der 21-Jährige im kommenden Jahr den Platz des Deutschen im KTM-Werksteam ein.