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  • 24.07.2014 10:55

Ajo über Moto3: "Das Level ist in diesem Jahr höher"

Niklas Ajo fährt in diesem Jahr eine Husqvarna in der Moto3 und zeigte bis zu seiner Verletzung einen Aufwärtstrend - Im Interview analysiert der Finne die kleinste Klasse

(Motorsport-Total.com) - Seit dieser Saison ist die Marke Husqvarna in der Moto3-Klasse vertreten. Dabei handelt es sich um die KTM-Maschinen mit anderem Namen. So setzt das Team von Aki Ajo neben drei KTM auch zwei Husqvarna für die Fahrer Danny Kent und Niklas Ajo ein. Der Brite befindet sich nach neun Saisonrennen auf WM-Platz zwölf. Ajo, der Sohn des erfolgreichen Teamchefs, ist WM-15. Allerdings fehlte der Finne auf dem Sachsenring, da er sich in Assen bei einem Sturz einen Knöchel verletzte.

Titel-Bild zur News: Niklas Ajo

Niklas Ajo fuhr in Assen zum ersten Mal in die erste Startreihe Zoom

Ajo war in den vergangenen Jahren als Sturzpilot bekannt, doch in dieser Saison zeigte er bis zu dem verhängnisvollen Crash einen Aufwärtstrend. Im Interview spricht der 20-Jährige über die Gründe seiner Steigerung, die Stärken der Husqvarna und das hohe Level der Moto3. Außerdem verrät Ajo auch seinen WM-Favoriten.

Frage: "Welche Note würdest du dir selbst für die erste Saisonhälfte geben?"
Niklas Ajo: "Ich gebe mir eine Acht. Zunächst waren die Ergebnisse nicht so gut wie erhofft, aber nach Argentinien wurde ich konstanter und kam der Spitze näher. Dazu hatte ich in einigen Rennen auch Pech."

Frage: "Hast du erwartet, dass du zu diesem Zeitpunkt der Saison vorne dabei sein würdest?"
Ajo: "Ja. Ich habe nach den Wintertests sogar etwas mehr erwartet. Ich war etwas enttäuscht, wie das Katar-Wochenende gelaufen ist. Von da an arbeiteten wir sehr hart, um wieder nach vorne zu kommen. Die Resultate fingen an zu kommen, obwohl Austin nicht sehr gut war, weil ich Reifenprobleme hatte. In Argentinien machten wir deutliche Fortschritte und so ist es weitergegangen. Ich war in den Trainings, in den Qualifyings und den Rennen konstant. Wir haben ein gutes Jahr."

Frage: "Wie geht es dir bei deiner Rehabilitation?"
Ajo: "Es geht mir seit einigen Tagen schon besser. Ich kann wieder ohne Krücken gehen. Ich trainiere meine Muskeln auch mit Radfahren. Ich muss es Schritt für Schritt angehen. Mein Knöchel ist immer noch geschwollen, aber er heilt gut und ich habe keine Probleme."

Frage: "Hast du Bedenken, dass du bei deiner Rückkehr nicht auf dem gleichen Level sein könntest?"
Ajo: "Nein, ich versuche hart zu arbeiten. Das Level ist jetzt sehr hoch. Man weiß kaum, wo man beim nächsten Rennwochenende landen wird. Wir können alle schwierige Rennen haben, so wie es Jack (Miller; Anm. d. Red.) in Barcelona hatte. Meine letzten zwei, drei Rennen waren gut. Ich muss es aber realistisch sehen: Ich muss meinen Job erledigen und sehen, was dabei herauskommt."


Moto3 auf dem Sachsenring

Barcelona war der Durchbruch

Frage: "Welches war für dich dein bestes Rennen?"
Ajo: "Ich glaube, Barcelona. Dort war ich zum ersten Mal wirklich vorne dabei. Ich qualifizierte mich als Fünfter und war der Spitze im Rennen immer nahe. Man darf nicht die Rennen in Assen und Mugello vergessen, wo ich auch eine gute Performance zeigte."

Frage: "Und das schlechteste Rennen?"
Ajo: "Das schlechteste Rennen war zweifellos der Saisonauftakt in Katar. Ich kämpfte und gab alles. Wir versuchten auch den Fahrstil und die Abstimmung des Motorrades zu verändern, aber es war ein Desaster. Es war das erste Rennwochenende des Jahres und es war seltsam, weil wir ein neues Team hatten. Erkki (Siuokola; Anm. d. Red) und Oscar (Reina; Anm. d. Red.) waren neue Mechaniker. Trotzdem haben wir dank diesem Rennen viel für die weitere Saison gelernt. Deshalb haben wir uns so deutlich verbessert."

Niklas Ajo

Niklas Ajo fährt eine Husqvarna im Team seines Vaters Aki Zoom

Frage: "Was sind die Stärken der Husqvarna?"
Ajo: "Der große Vorteil ist, dass der Motor der KTM und der Husqvarna nicht mehr so wie früher ist. Unsere Gegner waren vor allem beim Motor sehr stark, aber ich glaube, wir haben einen Schritt vorwärts gemacht, denn im Vorjahr hatten wir einige Probleme. Die größte Verbesserung gelang bei den Bremsen. Jetzt können wir sehr hart und spät bremsen."

Frage: "Was erwartest du dir für den Rest der Saison?"
Ajo: "Ich arbeite hart daran, dass ich es auf das Podest schaffe. Das ist mein großes Ziel. Wir geben an jedem Rennwochenende unser Bestes. Wir sind nahe dran und hatten auch schon Chancen. Die Rennen sind aber unglaublich unvorhersehbar. Zwischen dem Sieg und Platz zehn ist nicht viel Unterschied. Wenn wir hart genug arbeiten, dann werden wir auch belohnt werden."

Der erste Podestplatz das nächste Ziel

Frage: "Was muss passieren, damit du es zum ersten Mal auf das Podest schaffst?"
Ajo: "Ich glaube, wir haben uns in den vergangenen Rennen an der Spitze gezeigt. Man muss vorne dabei sein, wenn man auf das Podium will und gewinnen will. Man muss hart arbeiten und in jedem Rennen kämpfen und aggressiv sein. Man muss die anderen Fahrer respektieren, aber man muss auch wagemutig sein, wenn man es auf das Podest schaffen will. Normalerweise ist die Führungsgruppe groß. Man muss kämpfen und auch etwas Glück haben - alles muss perfekt sein."

Frage: "Ist das Level höher als im Vorjahr?"
Ajo: "Ja, in diesem Jahr ist es viel härter. Unser Motorrad ist ähnlich, wie das WM-Bike aus dem Vorjahr. Wir haben die Abstimmung verbessert. Deshalb sind wir im Qualifying schneller."


Fotos: Moto3 in Assen


Frage: "Wer wird Weltmeister?"
Ajo: "Ich sage Jack (Miller; Anm. d. Red.). Er ist in großartiger Form und sehr stark. Er hat große Möglichkeiten vor ihm. Die kommenden Rennen werden hart und konkurrenzfähig. Wir werden versuchen, an der Spitze zu sein. Den Titel wird aber Jack holen."

Frage: "Was machst du abgesehen von deiner Rehabilitation in der Sommerpause?"
Ajo: "Ich werde wahrscheinlich Radfahren oder Motorradfahren, weil ich das brauche. Ich werde auch viele Tage im Workshop verbringen, und mit meinen Freunden Motocross und Supermotard fahren. Dadurch bin ich relaxt. Ich freue mich, wenn ich wieder auf das Bike steigen kann. Ich werde auch hart trainieren, damit ich in Indianapolis in Form bin."

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