Tom Lüthi: Rossi und Marquez trauen ihm den WM-Titel zu

Als Vizeweltmeister wird Tom Lüthi die Moto2-Saison 2017 als WM-Favorit in Angriff nehmen - Dank seiner Erfahrung glauben Marquez und Rossi an seine WM-Chance

(Motorsport-Total.com) - mit 250 Kubikzentimetern Hubraum verliefen schwierig, Siege blieben aus. In der Moto2, die seit 2010 ausgetragen wird, zählt Lüthi von Beginn an zu den Topleuten, aber erst in seiner zweiten Saison gelang der erste Sieg. Obwohl der Schweizer regelmäßig in den Top 6 ist, war er nie konstant ganz vorne dabei. Für 2013 machte sich Lüthi erstmals Hoffnungen auf den WM-Titel, doch eine schwere Testverletzung verhinderte dieses Vorhaben.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Wird 2017 das große Moto2-Jahr des Schweizers Tom Lüthi werden? Zoom

2016 wurde schließlich zu seiner besten Moto2-Saison. Schon in Katar holte sich Lüthi den Sieg, doch dann verlor er den Anschluss an die Spitze. Zwei Ausfälle im Sommer und der Startverzicht in Brünn nach Trainingssturz schienen jegliche Hoffnungen auf Spitzenergebnisse schwinden. Doch dann zündete Lüthi den Turbo, gewann in Silverstone, Motegi und Phillip Island und avancierte zum WM-Gegner für Johann Zarco.

Lüthis sechster Platz in Malaysia sorgte schließlich für die Entscheidung. Der Vize-Weltmeistertitel ist dennoch Lüthis bestes Ergebnis seit seinem 125er-Gewinn im Jahr 2005. "Wir sind alle sehr glücklich über dieses außergewöhnlich starke und auch überraschende Saisonfinale. Persönlich bin ich auf den Vize-Weltmeistertitel sehr stolz, insbesondere nach dem Rückschlag in Brünn mit dem Unfall im Training und der Gehirnerschütterung. Der Sieg danach in Silverstone läutete die Wende in der WM an. Nach diesem Sieg, den keiner erwartet hatte, haben wir ständig weitere Fortschritte gemacht."

Da bei Lüthi im Team alles gleich bleibt, er weiterhin auf seiner Kalex sitzt und mit Crew-Chief Gilles Bigot zusammenarbeitet, wird der Schweizer im nächsten Jahr zu den Titelkandidaten zählen. "Er hat sehr viel Erfahrung", betont MotoGP-Weltmeister Marc Marquez, der 2011 und 2012 in der Moto2 erfolgreich war. "Außerdem steigen viele Fahrer in die MotoGP auf. Tom wird sicher die meiste Erfahrung haben und es könnte seine Zeit gekommen sein. Aber ich werde meinem Bruder helfen, damit das nicht passiert", lacht Marquez. "Aber ich weiß, dass Lüthi derzeit auf einem sehr guten Level ist."

Thomas Lüthi, Franco Morbidelli

Tom Lüthi und Franco Morbidell: Sind das die WM-Gegner im nächsten Jahr? Zoom

Valentino Rossi setzt im nächsten Jahr mit Francesco Bagnaia und Stefano Manzi ein eigenes Moto2-Team ein. Dazu sind seine Nachwuchsfahrer Lorenzo Baldassarri bei Forward und Franco Morbidelli bei Marc-VDS ebenfalls Titelkandidaten. "Ich denke, dass Lüthi gewinnen kann", meint Rossi über die WM-Chancen des Schweizers. "Er ist sehr stark und hat sehr viel Erfahrung. In der zweiten Saisonhälfte war er sehr stark und hat viele Rennen gewonnen. Gleichzeitig ist es aber unmöglich vorherzusagen, denn die Moto2 ist eine seltsame Klasse auf einem sehr hohen Niveau. Sechs oder sieben Fahrer können zu Saisonbeginn um den WM-Titel kämpfen."

119 Moto2-Rennen hat Lüthi mittlerweile bestritten, so viele wie kein anderer Fahrer. Mit 35 Podestplätzen führt er auch diese Wertung an. Auch in der ewigen Punktetabelle liegt Lüthi mit 1.209 Zähler voran. Bei den schnellsten Rennrunden teilt er sich mit 13 den ersten Platz mit Andrea Iannone. Bei den Siegen fehlen allerdings noch sieben Erfolge auf die Bestmarke von Marc Marquez (16).