Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Test-Desaster bei Intact: Cortese und Schrötter ratlos
Beim Moto2-Test in Jerez landen Sandro Cortese und Marcel Schrötter außerhalb der Top 20 - Intact-Team hadert mit Balance und Reifenproblemen der neuen Suter
(Motorsport-Total.com) - Bei IntactGP herrscht nach drei Testtagen in Jerez de la Frontera Ernüchterung: Während Marc-VDS-Pilot Alex Marquez am Freitag den offiziellen IRTA-Test der Moto2 mit einer 1:41er-Zeit anführte, schafften es Sandro Cortese und Marcel Schrötter noch nicht einmal in die Top 20. Mit 1,370 und 1,469 Sekunden Rückstand auf die Spitze reichte es für die Deutschen am Ende nur zum 23. und 26. Platz.

© IntactGP
Noch fahren Marcel Schrötter (vorne) und Sandro Cortese deutlich hinterher Zoom
"Wir haben viele Dinge ausprobieren können, dennoch sind wir weit davon weg, ganz vorn mitzufahren. Wir müssen jetzt einfach geduldig sein und die Eindrücke, die wir hier gesammelt haben, mitnehmen", versucht Cortese dennoch ein positives Fazit zu ziehen. Bei dem 27-Jährigen zwischenzeitlich die Wasserpumpe im Motor versagt, weshalb er 45 Minuten "in der besten Trainingszeit" verlor.
Hatte Cortese bei der Präsentation des neuen Bikes noch geschwärmt, dass der Wechsel von Kalex zu Suter die richtige Entscheidung gewesen sei, gibt er jetzt zu: "Natürlich ist jeder davon ausgegangen, dass es nicht so schwierig gestalten wird, wie es momentan ist, aber so sieht die Wahrheit aktuell aus." Beim privaten Test in Valencia war es für ihn und Schrötter besser gelaufen. Cortese mutmaßt, dass das am Streckenlayout liege.
Intact klagt über Reifenprobleme und zu wenig Grip
"Im Vergleich zu Valencia ist die Strecke hier in Jerez schwungvoll mit schnellen Kurven. Valencia ist eher eine wendige Stop-and Go Strecke, was die Suter auch ausmacht, aber wir kommen ja nach den Übersee-Rennen auch wieder nach Jerez zurück und müssen stark sein", sagt der Deutsche. Die größten Baustellen sieht er beim Grip-Niveau und der Gesamtbalance des Motorrads, dass die Reifen nicht optimal ausnutze.
Ähnlich analysiert es Teammanager Jürgen Lingg: "Ich denke, das liegt hier speziell an den weichen Reifen, mit denen es schwieriger ist. Dafür haben wir die Lösung noch nicht gefunden", gesteht er. "Natürlich hatten wir uns mehr erwartet. Es ist etwas widersprüchlich, aber wir haben so viel Grip am Hinterrad, dass es uns regelrecht die Front wegschiebt. Wir müssen an der Gewichtsverteilung arbeiten und am Drehpunkt vom Motorrad."
Die Tücken der Strecke und Schwächen des Bikes bekam auch Schrötter zu spüren, und das auf schmerzhafte Weise. Viermal stürzte der 24-Jährige beim Jerez-Test. Nur am letzten tag blieb er sturzfrei, nachdem die Techniker endlich eine Richtung eingeschlagen, mit der er sich wohler fühlte: "Ich habe mich heute mit am besten auf dem Motorrad gefühlt im Vergleich zu den letzten beiden Tagen", bestätigt er.
Sandro Cortese hofft auf Fortschritte beim Katar-Test
"Wir haben generell einen Fortschritt gemacht und uns in die richtige Richtung bewegt, auch wenn es noch an den Positionen und wirklich guten Rundenzeiten fehlt. Heute Morgen haben wir den neuen Reifen dank der kühleren Temperaturen optimal nutzen können. Wir wissen jetzt auch, was noch an Arbeit vor uns liegt", analysiert Schrötter weiter. Auch wenn das mehr Arbeit sei, als alle erwartet hätten, glaubt er an sich und das Team.

© IntactGP
Cortese grübelt: In Jerez wurden die Baustellen der neuen Suter offensichtlich Zoom
Beim nächsten Test in Katar (17. bis 19. März 2017), wo auch der Saisonauftakt stattfinden wird, warten neue Unwägbarkeiten, aber auch Chancen auf die IntactGP-Mannschaft: "Katar wird auf jeden Fall spannend. Ich bin ziemlich zuversichtlich, da wir dort die härteren Reifen zur Verfügung haben. Mit derselben Mischung hat es in Valencia relativ problemlos funktioniert", gibt sich Teamchef Lingg zuversichtlich.
Auch Cortese glaubt, dass in den zwei Wochen bis zum Saisonstart noch einiges passieren kann: "Wir haben noch die Tests sowie die Trainings in Doha, vom FP1 bis zum Rennen, also müssen wir unsere jahrelange Erfahrung nutzen und dürfen das nicht in Nervosität umwandeln, sondern viel mehr in progressives Arbeiten. Wenn wir weiterhin so fleißig sind, werden wir auch belohnt", ist sich der Deutsche sicher.

