Tech 3: Marcel Schrötter muss seinen Weg finden

Teamchef Herve Poncharal spricht im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' über die Zukunft von Marcel Schrötter: "Es ist schwierig, seine Leistungen einzuschätzen"

(Motorsport-Total.com) - Das Tech-3-Team erlebt in der Moto2 eine schwierige Saison. Marcel Schrötter hatte mit dem Team im vergangenen Jahr eine vielversprechende Saison. Der Deutsche wurde mit 80 Punkten WM-Zehnter. Doch in diesem Jahr tut sich Schrötter schwer. Nach elf Rennen hat er magere 14 Punkte auf seinem Konto und liegt in der Fahrerwertung auf Position 21. In der laufenden Saison gelang Schrötter nur ein Top-10-Ergebnis. Die Kayaba-Experimente warfen Schrötter im Sommer weit zurück. Die Motivation wurde durch diesen schwer nachzuvollziehenden Wechsel in Mitleidenschaft gezogen.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Fährt Marcel Schrötter auch in der kommenden Saison für Tech 3? Zoom

Noch ist unklar, wie es bei Schrötter in der kommenden Saison weitergeht. "Er zeigte im vergangenen Jahr sehr gute Leistungen. Aus irgendeinem Grund ist er in diesem Jahr nicht so schnell wie im vergangenen Jahr", bemerkt Tech-3-Teamchef Herve Poncharal im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Es ist schwierig, seine Leistungen richtig einzuschätzen."

"Wenn man ihn fragt, dann wird er sagen, dass ihm sein technisches Paket nicht ermöglicht, sein wahres Potenzial zu zeigen", ist Poncharal überzeugt. "Marcel ist ein sehr guter Moto2-Pilot, denke ich. Im Moment dominieren Zarco und Rabat die Moto2. Es gibt junge Fahrer, die ebenfalls stark sind: Rins, Morbidelli und ein paar Fahrer, die ab und an schnell sind wie Lowes, Aegerter und Lüthi.2

"Könnte Marcel mit dem gleichen Material Wochenende für Wochenende mit Zarco und Rabat mithalten? Ich würde gern so denken. Doch momentan ist es nicht der Fall", erklärt der Tech-3-Teamchef, der gern mit Schrötter weiterarbeiten würde, wenn dieser an das Projekt glaubt: "Ich muss mit seinem Manager sprechen und klären, in welche Richtung es bei ihm geht."


Fotos: Moto2 in Brünn


"Es gibt zwei Varianten: Er muss sich überlegen, ob er an das Tech-3-Projekt glaubt und das richtige Feedback liefern kann, um das Motorrad zu verbessern. Es wäre auch vorstellbar, dass er sich zutraut, an der Spitze zu fahren, dazu aber zwingend eine Kalex benötigt. Ich möchte ihm nicht im Wege stehen", so Poncharal.

Herve Poncharal

Herve Poncharal: "In schwierigen Phasen erkennt man, wer ein wahrer Champion ist" Zoom

Die Leistungen der vergangenen Saison machen dem Tech-3-Teamchef Mut, mit Schrötter weiterzumachen: "2014 leisteten wir tolle Arbeit, doch jetzt befinden wir uns an einem Wendepunkt. Das erste Jahr sorgte für Euphorie, doch das zweite Jahr ist eine Enttäuschung. In schwierigen Phasen erkennt man, wer ein wahrer Champion ist und wer nicht", betont der Franzose.