Super Comeback: Aegerter wird Ruf als "Domi-Fighter" gerecht

Platz zwölf bei der Rückkehr in die Motorrad-WM: Kiefer-Pilot Dominique Aegerter besiegt in Mugello die Schmerzen und fährt in die Punkte

(Motorsport-Total.com) - Dominique Aegerter zeigte bei seinem Comeback in Mugello eine starke Leistung. Der KTM-Pilot beendete den Italien-Grand-Prix als Zwölfter in den Punkterängen und kassierte vier WM-Punkte. In Jerez und Le Mans fiel Aegerter verletzungsbedingt aus und musste durch Lukas Tulovic ersetzt werden. Bei einem Trainingsunfall zog sich Aegerter im April einen Riss am Becken zu. Trotz Schmerzen stieg der Schweizer in Italien wieder auf seine Moto2-KTM und biss sich durch.

Titel-Bild zur News: Dominique Aegerter

Dominique Aegerter wurde mit vier WM-Punkten belohnt Zoom

"Angesichts der langen Verletzungspause und meiner aktuellen Verfassung bin ich mit diesem Ergebnis natürlich zufrieden. Ich bin wirklich happy, dass ich gleich im ersten Rennen wieder Punkte holen konnte", kommentiert Aegerter. "Die Voraussetzungen für ein gutes Rennen waren allerdings ziemlich schlecht. Ich bin erneut mit starken Schmerzen aufgewacht. Das Ganze war allerdings noch schlimmer als am Samstag."

"Abgesehen von diesen Umständen fehlt es in erster Linie an Fahrpraxis. Fünf Wochen ohne Training auf einem Motorrad holt man nicht an zwei Tagen auf", berichtet der Kiefer-Pilot. "Die Zweikämpfe im Mittelfeld, zehn Zentimeter hinter einem anderen Piloten zu fahren, oder nach einem Überholmanöver Kampflinie zu fahren, all diese Dinge gingen mir noch nicht so leicht von der Hand."

"Natürlich habe ich versucht, mich durchzusetzen, doch das funktionierte nicht so automatisch wie ich es unter normalen Umständen gewohnt bin. Daher war es schwierig, die Konzentration auf das eigentliche Fahren nicht zu verlieren. Das wird bestimmt noch ein, zwei Rennen brauchen, bis ich diesen Rhythmus wieder intus zu habe. Ich denke, ich bin auf einen vergleichbaren Level wie beim Saisonauftakt in Katar gefahren", schildert Aegerter.

"Zum Glück sind bis zum nächsten Rennen gut eineinhalb Wochen, um mein Becken- und Beintraining wieder zu intensivieren. An diesem Wochenende musste ich viel mit den Armen und dem Oberkörper ausgleichen. Daher bin ich jetzt komplett kaputt", bemerkt der KTM-Pilot. "Soweit muss ich aber mit meinem Comeback zufrieden sein. Nochmals vielen Dank an alle, die mir geholfen haben, dass ich überhaupt so schnell wieder zurückkommen konnte. Danke auch an das Team der Clinica Mobile für die super Betreuung, sowie auch an mein Team für ihre Unterstützung und Rückhalt."


Fotos: Moto2 in Mugello


Teamchef Jürgen Kiefer ist von Aegerters Willen begeister: "So wie dieses Wochenende verlaufen ist, hätten wir in unseren kühnsten Träumen nicht erwartet. Wie man sehen konnte, ist Dominiques Verfassung noch ziemlich miserabel. Trotzdem wurden wir positiv überrascht, dass er so gut mithalten konnte. Die Schmerzen und das große Handicap sind ihm nicht nur beim Gehen von weitem anzusehen."

"Am Sonntag ist er im Rennen über sich hinausgewachsen, Hut ab. Angesichts der Umstände war diese Leistung gnadenlos gut. Nicht umsonst nennt er sich 'Domi-Fighter' und nach dem heutigen Rennen trifft diese Bezeichnung erst recht zu. Als er in die Box zurückkam, waren ihm die Anstrengungen des gesamten Wochenendes sehr deutlich anzumerken. Trotzdem hat er in keiner Phase lockergelassen, Respekt, das war wirklich ein beachtliches Comeback. Die vier Punkte für die Meisterschaft sind zudem eine schöne Draufgabe", so Kiefer.

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